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0063 - Geschäft mit der Angst

0063 - Geschäft mit der Angst

Titel: 0063 - Geschäft mit der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geschäft mit der Angst
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zu. Mir trat der Schweiß auf die Stirn, ich sah uns im nächsten Augenblick zu einem formlosen Klumpen Leichtmetall verschweißt zur Erde stürzen, aber da hatte Reynolds ganz leicht angezogen, weil er infolge des besseren Steigvermögens unserer Maschine etwas höhergekommen war, und Wiseman drückte zur selben Zeit… wir gerieten einander in die Propellerböen und wurden kräftig durchgeschüttelt, aber das war alles.
    Ich blickte zur Seite und sah Reynolds Gesicht in höchster Anspannung verzerrt. Dann fiel mir meine Aufgabe wieder ein!
    Ich drückte die Ruftaste des Funkgerätes.
    »Avitation Unit, Cotton. Wir haben ihn erwischt, fast über der Küste, Höhe vielleicht knapp 1500 Fuß, wir kurven im Augenblick heftig umeinander herum. Reynolds hat ihm eine MG-Garbe vor die Nase geknallt, aber das hat ihn nicht beeindruckt.«
    »…ich möchte ihn nicht einfach abknallen«, mischte sich Reynolds nun ein. »Er muss landen! Weiß nur noch nicht, wo!«
    »Wenn es nicht anders geht, drücken Sie ihn doch über dem Meer herunter«, riet man uns vom Flughafen. »Die Küstenwache ist sowieso benachrichtig und wird ihn schon herausfischen!«
    Aber Reynolds fand nicht die Zeit, zu antworten. Wiseman war es gelungen, mit waghalsigen Manövern fast aus dem Bereich unserer Maschinengewehre zu kommen, er hatte schon die offene See erreicht, und wir setzten ihm im Sturzflug nach.
    »Ich möchte wissen wie viel Sprit der Kerl im Tank hat, dass er sich so weit hinaustraut«, sagte Reynolds auf einmal. »Die Maschine verbraucht doch ganz schön und hat viel kleinere Tanks als wir. Oder will er hinauf nach Nantucket?«
    In der Geschwindigkeit ungefähr gleich, jagten wir dicht über dem Wasser dahin. Wir hätten Wiseman ohne Weiteres abschießen können, aber der gleiche Entschluss hielt Reynolds und mich davon ab: Er musste landen und er musste sich uns ergeben! Wie das hier draußen auf See zu bewerkstelligen war, wussten wir zwar beide nicht.
    Plötzlich schwenkte Wiseman scharf nach rechts ab. Er stellte seine Maschine fast auf die Flügelspitze. Reynolds reagierte ein paar Sekundenbruchteile zu spät, und als wir auch in die neue Richtung eingeschwenkt waren, flogen wir nicht mehr genau hinter ihm, sondern ein Stück seitwärts versetzt. Und dann sahen wir auch, wohin es ging: in geringer Entfernung vor uns tauchten verschiedene Inseln aus dem Wasser auf. Mir kam blitzartig die Erkenntnis: »Die Square Islands!«, rief ich.
    Reynolds nickte.
    Ihn hielt etwas ganz anderes in Atem: Wiseman war immer tiefer gegangen, und jetzt sah ich auch, dass er die Landeklappen ausgefahren hatte!
    »Er wird auf der Insel landen!«
    »Kann man das?«, fragte Reynolds verblüfft zurück.
    Ich nickte.
    »Da ist schon ein paarmal eine Maschine wie diese gelandet.«
    Reynolds zog etwas höher und ging in eine Kurve.
    In der Tat schwenkte Wiseman gegen die Windrichtung ein und dann sahen wir ihn zur Landung ansetzen.
    »Der Narr ist doch noch viel zu hoch!«, schüttelte Reynolds den Kopf. Aber Wiseman schien sich sicher zu fühlen, er ließ die Maschine durchsacken, ich sah fast die Räder des Fahrwerks über den unebenen Boden federn, und dann schrie Reynolds instinktiv auf.
    Anscheinend waren Wiseman beide Streben seines Fahrwerks gebrochen, denn jetzt fegte die Maschine direkt über den Boden, sie hinterließ eine hohe Staubwolke und schleuderte Teile der Grasnarbe in die Luft, eine der Flächen brach ab, aber dadurch bekam die Maschine eine andere Richtung, sie sauste nicht mehr auf die kleine Häusergruppe zu, sondern seitlich vorbei und kam endlich, wenige Meter vor dem etwas abfallenden Strand zum Stehen.
    »Donnerwetter!«, ließ sich Reynolds vernehmen. »Hat der Glück gehabt. Das Ding hätte in Flammen aufgehen können!«
    Er ging tiefer mit unserer Maschine, und jetzt sahen wir, wie Wiseman dort unten mühsam aus den Resten seines Flugzeugs kletterte und heraufstarrte.
    Ich drückte meine Ruftaste und hatte Idlewild am Hörer.
    »Hallo, Idlewild! Er ist auf der größten der Square Islands gelandet. Bruchlandung. Geben Sie doch bitte sofort an die Küstenwache Nachricht, damit man ihn da herunterholt!«
    Idlewild wiederholte.
    »Können Sie noch eine Weile dort kreisen?«, fragte der Flughafen zurück.
    Reynolds schaltete sich ein.
    »Nur noch ein paar Minuten, und das auch lediglich, wenn ich nicht in Idlewild heruntergehe, sondern in Pennyfield!«
    »Versuchen Sie es, so lange es geht!«
    »Ihr habt gut reden«, sagte Reynolds

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