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0063 - Sandra und ihr zweites Ich

0063 - Sandra und ihr zweites Ich

Titel: 0063 - Sandra und ihr zweites Ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wunderer
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Sie dienten wahrscheinlich zur Überprüfung der Wasserqualität.
    Ich beschränkte mich auf die Becken selbst. In einem von ihnen mußte der Tote treiben.
    Zwei Reservoirs hatte ich schon kontrolliert, als ich das dritte betrat. Sofort spürte ich, daß hier etwas nicht stimmte. Ich hätte nicht sagen können, was es war, aber ich bewegte mich ab sofort doppelt vorsichtig.
    Und da sah ich ihn! Genau wie in der Vision trieb er mit dem Gesicht nach unten im Becken, Arme und Beine weit ausgebreitet. Für einen Moment hatte ich den Eindruck, Mr. Flint würde fliegen.
    Ich beugte mich weit vor. Bis jetzt konnte ich den Toten nicht eindeutig identifizieren. Zwar waren es Flints Kleider, doch ich rechnete mit bösen Überraschungen. Meine Gegner aus dem Zwischenreich der Dämonen hatten sich bis jetzt immer etwas Neues einfallen lassen.
    An der Wand hing in einer Halterung eine lange Stange mit einem Widerhaken. Ich nahm sie herunter. Sie reichte gerade bis zu Flint. Behutsam zog ich den Toten näher an den Beckenrand heran und drehte ihn um.
    Ja, es war eindeutig Mr. Flint. Damit stand fest, daß die Dämonen eine ganze Familie ausgelöscht hatten.
    Schaudernd trat ich einen Schritt zurück und suchte nach Spuren. Es gab jedoch keine. Obwohl ich den ganzen Raum überprüfte, entdeckte ich nichts, das mir weitergeholfen hätte.
    Enttäuscht griff ich wieder nach der Stange und wollte den Toten aus dem Wasser ziehen, als ich erstarrte.
    Mit einem leisen aber durchdringenden Quietschen öffnete sich die eiserne Eingangstür des Reservoirs.
    Eine Falle! Es mußte eine Falle sein! Weshalb sonst hätten mir die Dämonen zeigen sollen, wo sich die Leiche befand? Plötzlich wußte ich, daß es nicht die Kraft der Gemme gewesen war, die mich hierher geführt hatte. Meine Feinde selbst waren es gewesen, weil sie mich in diesem Becken umbringen wollten!
    Ich wirbelte herum und griff nach meiner Beretta, als ich ungläubig die Augen aufriß. Vor mir stand – Suko!
    »Hast du mich…!« setzte ich an.
    Weiter kam ich nicht.
    Das Wasser begann zu brodeln. Die Mächte der Hölle entstiegen den Wellen!
    ***
    Suko brüllte und schwang die Fäuste, als die ersten Bestien auf festen Boden krochen.
    Das Wasser schien zu kochen. Dampfsäulen stiegen an die Decke. Irgendwo schrillte eine Alarmklingel. Die technischen Geräte stellten jedoch nur eine Störung des normalen Betriebes fest. Sie erfaßten nicht den massierten Angriff von Geistern und Dämonen.
    Ich trat einem Ungeheuer gegen die Schnauze, das wie ein Krokodil mit menschlichen Händen aussah. Es schnappte nach mir und zog sich erst in die Fluten zurück, als ich ihm eine Silberkugel aus der Beretta in den Schädel jagte. Hoch spritzte das Wasser auf und färbte sich schwarz. Wie Tinte ergoß es sich über Suko und mich.
    Mein chinesischer Freund lehnte an der Wand. Er umklammerte mit beiden Händen die Stange mit dem Widerhaken. Jeder Schlag traf einen Angreifer und schleuderte ihn ins Wasser zurück.
    Es waren jedoch zu viele. Riesige Wellen spritzten zur Decke empor und jagten auf uns zu. Es war ein Wunder, daß sie uns nicht verschlangen und in die Tiefe des Beckens rissen. Dicht vor dem Beckenrand brachen sie zusammen und übergossen uns mit Fluten von Gischt.
    Ein gewaltiger Entenschnabel fuhr pfeilschnell aus dem Wasser. Angewidert wich ich vor einer Riesenschlange zurück, die nach mir schnappte. Ein Fischkopf riß das Maul so weit auf, daß er Suko spielend hätte fressen können. Ich schoß genau in den Schlund der Bestie und stach gleichzeitig mit dem silbernen Dolch nach dem Kopf der Seeschlange.
    Aber immer weitere Ungeheuer drängten nach.
    »John, wir müssen hier raus!« schrie Suko.
    Seine Stimme war über dem Tosen des Wassers dem Kreischen und Jaulen der dämonischen Bestien und dem Heulen der Alarmsirenen kaum zu hören.
    Ich sah mich um. Der Ausgang war von drei schuppenbedeckten Dämonen versperrt, die an riesige Frösche erinnerten. An ihnen kamen wir nicht vorbei, und einen zweiten Ausgang gab es nicht.
    Suko wich zur Seite. »Schieß, John!« brüllte er.
    Es hatte keinen Sinn. Trotzdem feuerte ich die restlichen Silberkugeln aus dem Magazin der Beretta in die aufgeblähten Leiber der Froschdämonen. Sie platzten. Eine pechähnliche Flüssigkeit schwappte in das Becken.
    Augenblicklich beruhigten sich die Wellen.
    Die Leiber der Bestien tauchten unter. Das schwarze Wasser deckte sie zu. Die ohrenbetäubenden Geräusche verstummten, das Heulen der Alarmsirene

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