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0063 - Sandra und ihr zweites Ich

0063 - Sandra und ihr zweites Ich

Titel: 0063 - Sandra und ihr zweites Ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wunderer
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vorläufig haben wir ein noch viel wichtigeres Problem. Mr. Flint war eine Kopie: Frage: Wo blieb die Leiche des echten Mr. Flint?«
    Jane schüttelte sich. »Grauenhaft! Eine ganze Familie wurde ausgelöscht, und das vielleicht nur, um einen Sendboten der Hölle zu verbergen!«
    »Dämonen kennen keine Gnade«, sagte ich düster. »Ich werde mich um Mr. Flints Leiche kümmern. Möglicherweise liefert sie einen Anhaltspunkt. Und den brauchen wir dringend. Denn im Moment stehen wir wieder ganz am Anfang!«
    ***
    Während ich in meinem Bentley zu Scotland Yard fuhr, begleitete Suko Jane Collins in ihr Apartment. Sie wollte in dieser Nacht nicht allein sein, und mir war es lieber, wenn ich meine Helfer jederzeit erreichen konnte.
    Es war bereits ein Uhr nachts, als ich mein Büro betrat. Glenda Perkins war natürlich längst gegangen. Ihr leerer Schreibtisch machte mir erst klar, wie sehr ich mich schon an sie gewöhnt hatte.
    Ich grinste vor mich hin, während ich zum Telefon griff. Solche Gedanken wie eben durfte ich vor Jane nicht aussprechen. Sie behauptete zwar immer, nicht eifersüchtig zu sein, aber sie war es doch.
    Telefonisch erkundigte ich mich bei meinen Kollegen von der Nachtschicht, ob männliche Leichen gefunden worden waren, auf die Mr. Flints Beschreibung paßte. Es war jedoch eine äußerst ruhige Nacht. Nach Mrs. Flint war keine Leiche mehr entdeckt worden.
    Trotzdem war ich sicher, daß Mr. Flint nicht mehr lebte. Bisher hatten die Dämonen immer nur von Leichen Kopien gebildet.
    Ich rief in verschiedenen Revieren an und erkundigte mich auch bei der Verkehrspolizei. Es war ja möglich, daß Mr. Flints Tod als Verkehrsunfall mit Fahrerflucht erschien. Doch auch hier zog ich eine Niete.
    Das bestärkte mich in meinem Verdacht, daß mir Flints Leiche einen Hinweis auf die Aktionen der Dämonen liefern könnte. Ich grübelte und holte endlich meine Gnostische Gemme hervor. Ich legte sie auf den Schreibtisch und fixierte die Schlange, die sich in den Schwanz biß.
    Je länger ich darauf starrte, desto leichter gelang es mir, meine Umgebung zu vergessen. Ich konzentrierte mich ganz auf Mr. Flints Leiche, und plötzlich sah ich sie!
    Der Tote schwamm in einem riesigen Wasserbecken. Im ersten Moment dachte ich, es wäre ein Swimmingpool, bis ich erkannte, daß die gekachelten Wände tief hinunter reichten. Ich konnte den Grund nicht sehen.
    Im nächsten Augenblick verschwamm das Bild wieder vor meinen Augen. Ich fand mich in meinem Büro hinter dem Schreibtisch. Nichts hatte sich verändert. Mit Hilfe der Gnostischen Gemme aber hatte ich das Versteck der Leiche gefunden.
    Die städtischen Wasserbehälter!
    Eben wollte ich mein Büro verlassen, als das Telefon klingelte. Es war Suko.
    »Ich wollte nur hören, ob du schon etwas erreicht hast, John«, erkundigte er sich.
    Ich sagte es ihm. »Bleib ruhig bei Jane«, riet ich ihm. »Um eine Leiche zu bergen, brauche ich keine Unterstützung!«
    Er wünschte mir viel Glück, und ich machte mich auf den Weg. Noch ahnte ich nicht, was es mit dieser Leiche wirklich auf sich hatte und daß sie nur als makabrer Köder diente.
    ***
    Um drei Uhr nachts betrat ich das Gelände der Wasserwerke an der Themse. Mein Ausweis von Scotland Yard hatte mir das Tor geöffnet, nachdem der leitende Ingenieur der Nachtschicht mit seinem Chef telefoniert hatte.
    »Eine Leiche in unseren Wasserbecken?« fragte der Ingenieur entsetzt. An seinen Namen konnte ich mich nicht mehr erinnern, obwohl er ihn bei der Vorstellung genannt hatte. Er war so kompliziert, daß ich wahrscheinlich eine halbe Stunde gebraucht hätte, um ihn auswendig zu lernen. »Das müssen wir sofort aufklären! Wenn das herauskommt, gibt es einen fürchterlichen Skandal!«
    »Überlassen Sie die Sache mir«, bat ich. »Ich erledige alles ohne Aufsehen. Dazu müssen Sie mich allein lassen!«
    Er gab widerstrebend nach und erklärte mir nur, wie ich zu den riesigen Reservoirs gelangte. Er sah mir mißtrauisch nach, aber ich konnte ihm nun einmal nicht erklären, daß ich nicht nur die Leiche finden wollte. Ich mußte mich nach Spuren einer dämonischen Macht umsehen, und dabei störte er mich.
    Sieben große Wasserbehälter kamen in Frage. Die übrigen waren nicht gekachelt, und ich hatte in der kurzen Vision an meinem Schreibtisch deutlich die Kachelwände gesehen.
    In sämtlichen Behältern brannte Licht. Es waren riesige Hallen, an deren Wänden zahlreiche technische Geräte installiert waren, die ich nicht kannte.

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