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0065 - Ein Hauch Ewigkeit

Titel: 0065 - Ein Hauch Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aus. Viel konnte nicht mehr heil geblieben sein. Die beiden Farbringe wanderten aus dem Schirm, und Ras stellte gleichzeitig fest, daß sich auch die SAMBO auf dem Ovalschirm verschob. Das Schiff der Druuf kam vom Kurs ab. Die Oberfläche des Kristallplaneten wurde sichtbar und näherte sich mit rasender Geschwindigkeit.
    „Wir müssen fort!" rief Ras und bereitete sich auf den Sprung vor.
    Gucky sah, daß es keine andere Möglichkeit gab. In diesem Schiff hatten sie nichts mehr verloren, und es war unmöglich, weiter in ihm zu verweilen, wollten sie nicht ihr Leben aufs Spiel setzen.
    „Springen wir!" meinte er bedauernd und zeigte den Nagezahn, ohne dabei, wie gewohnt, zu grinsen.
    „Aber die beiden anderen Kähne sehen wir uns noch an. Jetzt wissen wir ja Bescheid. Doch jetzt zur SAMBO!"
    Und sie entmaterialisierten.
    Zwei Minuten später bohrte sich das Schiff der Druuf mit einer gewaltigen Detonation tief in die Oberfläche des Kristallplaneten.
    Mit zusammengekniffenen Augen stand Leutnant Rous neben Rhodan in der Zentrale der SAMBO und beobachtete das Schauspiel.
    „Es kann nicht sein!" murmelte er verdutzt und wurde blaß. „Es ist doch unmöglich!"
    „Was?" fragte Rhodan knapp. Obwohl er es zu ahnen begann, fragte er laut.
    „Es ist doch unmöglich, daß sich der ganze Planet, die ganze andere Zeitebene uns anpaßt! Haben Sie eine andere Erklärung für die Tatsache, daß die Detonation dort unten für uns sichtbar ist? Sehen Sie - der Rauchpilz steigt schnell in die Atmosphäre hoch. Nicht langsam und kaum bemerkbar! Früher fiel ein Regentropfen wenige Zentimeter in der Stunde und jetzt ..."
    Rhodan nickte langsam. „Sie wollen eine Erklärung?" Er stand unbeweglich wie eine Statue, aber um seine Mundwinkel zuckte es. „Es gibt keine andere Zeitebene, Leutnant Rous. Wenigstens noch nicht!"
    Aber er wußte in seinem Inneren, daß es doch eine gab, er wagte jedoch nicht, sie anzuerkennen. Denn sie bedeutete das Ende aller Hoffnungen.
     
    4.
     
    Iwan Ragow schüttelte fassungslos den Kopf und sah John Marshall an, als habe der ihm vorgeschlagen, aus dem Schiff zu springen. Noir verhielt sich abwartend. Er suchte nach einer vernünftigen Erklärung für die Tatsache, daß sich die bisher bewegungslosen Raupen ihrer Zeitebene anzupassen begannen.
    „Es kann kein Zweifel daran bestehen, daß wir sie übernehmen - ohne die relative Lichtgeschwindigkeit erreichen zu müssen. Ich habe keine Erklärung dafür, aber die Tatsache besteht ja. Die Gliedmaßen der Raupen bewegen sich bereits mit halber Geschwindigkeit, und wenn die Veränderung so wie bisher weitergeht, sind sie in einer halben Stunde genauso schnell wie wir."
    „Wir können froh sein", sagte Noir, „daß es nicht umgekehrt ist." Ragow bekam ganz enge Augen.
    „Würden wir es feststellen können?" fragte er gepreßt.
    „Was?" Noir schien nicht zu begreifen. Ragow sagte: „Ich meine, würden wir es feststellen können, wenn es umgekehrt wäre? Wo ist der neutral gelagerte Bezugspunkt, nach dem wir uns richten könnten?"
    Noir begriff jetzt. Ebenso John Marshall.
    „Sie wollen doch nicht etwa behaupten, Ragow, daß..."
    Marshall kam nicht mehr dazu, seine Ansichten zu entwickeln, denn in diesem Augenblick schrillte der Interkom des Schiffes. Auf dem kleinen Schirm erschien das Gesicht Rhodans.
    „Ich bitte alle Offiziere und leitenden Wissenschaftler zu einer Besprechung in die Messe. Die Aussprache beginnt in zehn Minuten." Der Schirm erlosch. Marshall sah Ragow an. „Nun?" machte er, denn schon längst hatte er die Gedanken und Vermutungen des Russen erkannt. „Was sagen Sie dazu? Man scheint auch an anderer Stelle so ähnlich wie Sie zu denken." Ragow nickte. „In zehn Minuten werden wir es wissen."
    Mit einem letzten Blick auf die gefangenen Raupen, die sich immer mehr und immer schneller aus ihrer Zeit-Erstarrung lösten, verließ er ohne ein weiteres Wort den Raum. John Marshall folgte langsam.
     
    *
     
    „... ergeben sich also folgende Beobachtungen, meine Herren, die alle zu einem recht eindeutigen Schluß führen. Doch finden Sie ihn selbst."
    Rhodan machte eine kleine Pause und sah in die Gesichter seiner Leute. Die Offiziere der SAMBO standen zwischen Technikern und Mutanten. Ihre Gesichter waren ernst, denn sie ahnten, daß Rhodan nicht ohne Grund eine Besprechung anordnete, während sie von den schwarzen Schiffen verfolgt wurden.
    „Als erster entdeckte Ragow, daß die Bewegungen der gefangenen Raupenwesen sich

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