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0065 - Ein Hauch Ewigkeit

Titel: 0065 - Ein Hauch Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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jedoch anzunehmen, daß sie die Lichtgeschwindigkeit erreichten und überschritten.
    Ohne diese technische Voraussetzung gab es keine interstellare Raumfahrt.
    Gucky begann gemächlich, den Gang entlang zu watscheln, jederzeit bereit, sich mit einem Teleportersprung in Sicherheit zu bringen. Seine Aufgabe war es, das Schiff unbrauchbar zu machen, mehr nicht. Aller Wahrscheinlichkeit nach befand sich außer ihm kein lebendiges Wesen an Bord, was seinen Entschluß wesentlich vereinfachte. Immerhin ...
    Eine der Türen stand offen. Sie führte in einen großen Raum, der statt Bildschirmen gewöhnliche Sichtluken hatte. Gucky erkannte unter dem Schiff die dahingleitende Landschaft des Kristallplaneten, der nun keiner mehr war. Das Leben war aus seiner Erstarrung erwacht. Auch der letzte Zeitunterschied war verschwunden.
    Weiter vorn flog die SAMBO, sie war deutlich zu erkennen. Das Schiff der Druuf verlangsamte ebenfalls den Flug, so, daß beide Einheiten mit gleicher Geschwindigkeit voranstrebten. Die Druuf warteten also ab; sie griffen nicht mehr an.
    Draußen auf dem Korridor war ein leises Summen, dann ein Schleifen. Gucky sprang mit einem Satz zur Seite und nahm hinter der Tür Aufstellung. Sollte sich doch jemand an Bord aufhalten - jemand, der kein Roboter war?
    Eine massige Gestalt füllte den Rahmen der Tür aus, und Gucky erkannte aus den Augenwinkeln heraus, daß es sich niemals um eine der bekannten Kugeln handeln konnte. Dies hier war etwas anderes.
    Er duckte sich tiefer, um nicht gleich gesehen zu werden. In dem Raum war es nicht besonders hell; die Druuf schienen von einer Welt zu stammen, die um eine alte Sonne kreiste. Doch davon ganz abgesehen, was hatte das schon mit den Robotern zu tun?
    Die massige Gestalt rollte in den Raum.
    Gucky wußte, daß ein Roboter nicht unbedingt „gehen" muß, um sich voranzubewegen. Dieser hier rollte auf winzigen Rädern, die unter seinem Rumpf angebracht waren. Dieser Rumpf war nahezu rechteckig, mit vier Gliedmaßen an jeder Seite und zwei weiteren je vorn und hinten. Einen Kopf besaß das Gebilde nicht, dafür zwei schwankende Antennen mit goldenen Kugeln an der Spitze, von denen ein bläulicher Schein ausging. Gucky vermeinte so etwas wie einen leichten elektrischen Strom zu spüren, der kribbelnd durch seinen Körper floß. Das bedeutete noch keine direkte Gefahr, kündigte aber zweifellos eine solche an.
    Das Ding war ein Roboter, wenn seine eigentliche Funktion vorerst auch noch unbekannt blieb. Gucky hatte es nun nicht mehr so eilig, das Schiff abstürzen zu lassen. Der Roboter interessierte ihn. Wie würde er reagieren, wenn er ihn, Gucky, wahrnahm?
    Vorerst war das nicht der Fall. Der Koloß rollte in den Raum hinein und hielt in der Mitte an. Dort blieb er regungslos stehen und spielte mit seinen Antennen hin und her. Waren das seine Sinnesorgane, mit denen er sah und hörte? Auf welcher Basis arbeiteten sie?
    Gucky versuchte, eine telepathische Auskunft zu erhalten, aber das Ergebnis blieb genauso negativ wie bei den Kugelrobotern. Dann versuchte er es telekinetisch.
    Seine unsichtbaren Geistesströme griffen nach dem Unbekannten und hielten ihn fest. Gucky spürte deutlich, wie der Roboter den fremden Zwang bemerkte und sich bewegen wollte. Aber Gucky ließ nicht nach. Gleichzeitig kam er aus seinem Versteck hervor und trippelte langsam und stets fluchtbereit um das Monstrum herum, um herauszufinden, wo dessen Vorderseite sein mochte.
    Es war gar nicht so einfach, das festzustellen. Man ist stets versucht, nach einem Gesicht zu suchen, so fremdartig ein anderes Lebewesen auch sein mag.
    Sogar Maschinen haben zumeist ein „Gesicht". Doch dieser Roboter hatte keins.
    Die zwölf „Arme" verrieten ihren Zweck nicht. An den Enden der Tentakel saßen kleine, kugelförmige Gebilde, die ihre Gestalt ständig leicht zu ändern schienen. Mal erinnerten sie an eine Hand, mal an zwei Greifzangen, dann wieder an eine einfache Kugel mit stumpfen Auswüchsen. Die „Hände" mußten demnach aus einem flexiblen Material bestehen und ihre Form je nach Zweck gestalten können. Ein Fortschritt, den nicht einmal die Arkoniden kannten.
    Gucky versuchte, die Formgebung zu beeinflussen oder gar aufzuhalten, aber es gelang ihm nicht ganz. Somit konnte er auch nicht verhindern, daß sich plötzlich am Ende des ihm am nächsten liegenden Armes ein merkwürdiges Ding bildete, dessen Zweck ihm nicht sofort klar wurde.
    Es erinnerte entfernt an eine vierzinkige Gabel, deren Spitzen

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