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0065 - Ein Hauch Ewigkeit

Titel: 0065 - Ein Hauch Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ist so weit entfernt - ich spüre das an der Intensität. Moment! Ich - ja, ich bin ein Kamel!"
    „Ich dachte", sagte Ras Tschubai, „du seiest ein Mausbiber ..."
    Aber Gucky hatte keine Lust, Witze zu machen.
    „Ich habe die Gedankenimpulse der Leute in der SAMBO und auf der Kristallwelt aufgefangen. Hier in diesem Schiff gibt es niemand, der denkt. Oder aber er trägt einen Abschirmungsapparat. Ich kann niemand orten."
    Ras wollte antworten, aber dann blieb er doch stumm. Gucky hatte es auch gehört. Nicht weit von ihnen waren leise Schritte. Sie klangen merkwürdig unregelmäßig und schleifend. Aber sie kamen näher.
    „Da kommt jemand", hauchte Ras erschrocken. Er strengte seine Augen an, aber der Gang, den er nun erkennen konnte, machte eine Biegung. Die Schritte waren hinter dieser Biegung und näherten sich unaufhaltsam.
    Der Afrikaner griff nach Guckys Arm.
    „Sollten wir nicht lieber ...?"
    „Verschwinden? Kommt nicht in Frage! Wir bleiben hier! Nun gut, gegen ein Versteck habe ich nichts einzuwenden, da ich mir den Druuf in aller Ruhe ansehen möchte. Gehen wir dorthin ..."
    Sie fanden einige Meter weiter eine Nische. Wahrscheinlich diente sie zur Lagerung irgendwelcher Gegenstände. Im Augenblick jedenfalls leistete sie Gucky und Ras vortreffliche Dienste, indem sie die beiden Teleporter vor den Augen des sich nähernden Druuf verbarg. Jetzt bog er um die Ecke. Inzwischen hatten sich die beiden an das Dämmerlicht gewöhnt, und es fiel ihnen nicht mehr schwer, ihre Umgebung klar zu erkennen. An den Wänden, dicht neben den Lichtquellen, hingen seltsame Gebilde, deren Sinn unmöglich zu erraten war. Bilder jedenfalls waren es nicht, das erkannte sogar Gucky auf den ersten Blick. Eher Plastiken, wenn auch das nicht sicher sein konnte. Mehrere Türen führten in unbekannte Räume.
    Um die Ecke bog ein Schatten. Der Druuf war nicht größer als ein Meter, besaß unregelmäßige Kugelform, soweit sich das erkennen ließ, und hatte mehrere Gliedmaßen, mit denen er sich vorwärts bewegte. Dünne Fühler oder Antennen standen senkrecht nach oben und schwankten leicht hin und her.
    Der Druuf kam näher. Einzelheiten wurden sichtbar.
    Vergeblich suchte Ras nach den Augen, einem Mund oder nach den Ohren. Das Wesen hatte kein Gesicht. Es hatte überhaupt einen asymmetrischen Körper.
    Er war weder rund noch eckig, weder lang noch dick. Es war, als sei ein großer Tropfen flüssigen Metalls plötzlich erstarrt.
    Ras Tschubai hauchte kaum hörbar: „Er bewegt sich langsam, aber er bewegt sich! Er hält sich also in unserer Zeitebene auf."
    Gucky nickte, ohne etwas zu sagen. Fasziniert betrachtete er den Druuf, der langsam auf sie zuglitt.
    Ja, gleiten war das richtige Wort für diese Art der Fortbewegung. Die Beine oder Gliedmaßen - bewegten sich unaufhörlich. Wie der Druuf auch lag, immer berührten zwei oder drei der kurzen Beine den Boden. Es gab eigentlich keine Stellung, in der er nicht gehen konnte.
    Wie ein verbogener Seeigel! So sah der Druuf aus. Wozu aber die Fühler? War er ein Telepath?
    Gucky versuchte noch einmal, in die Gedanken des merkwürdigen Wesens einzudringen, das nun keine zwei Meter von ihm entfernt war. Es war genauso vergeblich wie das erste Mal. Guckys tastende Impulse stießen auf eine Mauer. Sie wurden sogar regelrecht reflektiert. Eigentlich hatte Ras recht. Der Druuf bewegte sich immer noch langsam, wenn er auch eine gewisse Adaption mitgemacht haben mußte. Vielleicht waren das aber auch die natürlichen Bewegungen einer Intelligenz, die viel Zeit hatte.
    Bei dem Gedanken an „Zeit" erschauerte Gucky und entsann sich ihrer Mission. Er mußte Verbindung mit dem Druuf aufnehmen. Aber warum ausgerechnet mit diesem hier?
    Vielleicht war es klüger, sie erst noch ein wenig zu beobachten, ehe man sich zu erkennen gab. Auch konnte es sich bei diesem nur um ein untergeordnetes Mannschaftsmitglied handeln. Wenn Gucky schon Verbindung aufnahm, dann gleich mit dem Kommandanten des schwarzen Kreuzers. Er gab Ras' Händedruck zurück. Schweigend und unbeweglich warteten sie, bis der Druuf weit genug entfernt war und um eine zweite Biegung verschwand. Ras atmete erleichtert auf. „Was sind das für Wesen?" flüsterte er verblüfft. „Sind es Insekten oder Säugetiere? Denken sie überhaupt? Hast du etwas feststellen können?"
    „Denken können sie bestimmt, sonst könnten sie keinen Krieg führen", erwiderte Gucky sarkastisch.
    „Aber ehrlich gesagt, ich habe keinen einzigen Gedanken

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