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0065 - Schräge Töne - falsche Noten

0065 - Schräge Töne - falsche Noten

Titel: 0065 - Schräge Töne - falsche Noten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: falsche Noten
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glatte Sache für mich hast, bin ich immer zu sprechen.«
    Ponchos wählte anschließend sofort die Nummer des Taltan Hotels.
    »Zimmer 14.«
    Einen Augenblick später meldete sich der Mann, dessen Stimme Ponchos kannte und von dem er glaubte, dass er Bossom hieß.
    »Ich bekam eben Nachrichten aus Frisco. Der Fall ist erledigt.«
    »In Ordnung, ich bin zufrieden, Ponchos. Ich freue mich, dass wir doch noch zu einer Zusammenarbeit gekommen sind.«
    »Stammt dieser Trick mit der Cough-Band von Awall?«, fragte Ponchos, der über die Verhaftung in der Zeitung gelesen hatte. »Verdammt guter Gedanke, die Blüten auf diese Weise an den Mann zu bringen. Schade, dass das jetzt zu Ende ist!«
    »Rede nicht so viel«, antwortete Bossom nur.
    Ponchos ließ sich nicht stören.
    »Du musst doch jetzt eine andere Verteilungsform aufziehen. Ich könnte dir dabei helfen. Ich habe ’ne Menge kleiner Ganoven an der Hand, die wir einspannen können. Wir sollten uns darüber unterhalten.«
    Bossom blieb kalt.
    »Du kannst noch ein paar Koffer voll kaufen und den Vertrieb auf eigene Rechnung organisieren.«
    Ponchos Misstrauen wurde sofort wach.
    »Ist das Zeug jetzt heiß?«
    »Himmel«, antwortete Bossom lässig, »es ist jetzt natürlich nicht mehr so gut wie noch vor ein paar Tagen, als die Polizei nicht einmal wusste, dass es falsche Fünfer gibt. Aber die Blüten sind immer noch so gut, dass kein Laie die Fälschung merkt. Du darfst natürlich nicht mit einem Koffer voll zur nächsten Bank rennen.«
    »Wie viel?«
    »Dreißigtausend für einhunderttausend Nennwert.«
    »Zehn für Hundert«, entgegnete Ponchos prompt, und sie begannen per Telefon hart zu feilschen. Schließlich einigten sie sich auf fünfzehntausend Dollar für falsche Fünfdollar-Noten im Nennwert von einhunderttausend Dollar. Ponchos wollte eine Million haben.
    »Okay, ich schicke sie dir durch Targo und McClean morgen früh.«
    »Ich werde aber kein Geld im Haus haben. Ich sage es dir, damit du nicht glaubst, du könntest kassieren, ohne zu liefern.«
    Bossom lachte dünn. »Du bist zu ängstlich, Ponchos. Gut, dann bringen Targo und McClean die Ware am Morgen und holen das Geld erst am Nachmittag. Ich bin nicht so ängstlich wie du, und ich fürchte nicht, dass du mir durch die Lappen gehen könntest. Einverstanden?«
    »Einverstanden«, antwortete der Gangster.
    Er legte auf und begann sofort zu rechnen, was ihm von den fast zwei Millionen Dollar, über die er jetzt verfügen konnte, in echtem Geld bleiben würde. Er rechnete einen ansehnlichen Gewinn heraus. Er rieb sich die Hände und freute sich, dass er noch seine Finger in diesen Goldtopf hatte tunken können. Übrigens verschwendete er keinen Gedanken an Francis Roon, der immerhin wegen Ponchos Appetit auf ein Falschgeldgeschäft an einem Dolchstoß gestorben war.
    ***
    San Francisco sandte uns ein dünnes Aktenbündel. Es begann mit einem Inventarverzeichnis der von Awall im Hotel zurückgelassenen Sachen und endete mit einer verkleinerten Reproduktion des Steckbriefes. Dazwischen fanden sich die Protokolle der Vernehmungen.
    Phil und ich lasen sie durch, nicht einmal besonders sorgfältig, denn die Sache war klar. Awall war telefonisch gewarnt worden.
    Und doch stutzte ich, als ich die Aussage des Geschäftsführers der Bar Bay Moon las.
    »Ich erinnere mich, dass ich selbst durch das Mikrofon bekannt gab, dass ein Mister Awall am Telefon gewünscht würde. Ich erinnere mich auch, dass ein Herr, auf den die Beschreibung passte, aufstand und in das Foyer ging, wo sich unsere Telefonzellen befinden.«
    Es folgte die Aussage des Portiers des Bay Moon.
    »Ein Herr öffnete die Telefonzelle, rief mich herbei und sagte, dass seine Verbindung gestört sei. Ich ging zur Zentrale und erfuhr, dass der Teilnehmer eingehängt hätte. Ich teilte das dem Herrn mit. Er verließ die Zelle und ging ins Lokal zurück.«
    Schon dieser Teil der Aussage des Portiers machte mich stutzig. Immerhin konnte es noch sein, dass Awall mit dem Anrufer zwar gesprochen hatte, dass ihm das Wichtigste mitgeteilt worden war und dass danach erst die Verbindung unterbrochen wurde.
    Die Aussage des Portiers aber lautete weiter: »Ungefähr um ein Uhr verließ der gleiche Herr unser Lokal. Er verlangte von mir, dass ich ein Taxi rief. Ich tat es, und ich half ihm einzusteigen, was mir nicht recht gelang, da das Taxi sehr rasch anfuhr. Der fragliche Herr war dem Anschein nach etwas betrunken.«
    Es fand sich in den Akten auch die Aussage

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