Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0066 - Dämonenrache

0066 - Dämonenrache

Titel: 0066 - Dämonenrache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Appel
Vom Netzwerk:
keine rechte Stimmung aufkommen.
    Zamorras, Bill Flemings und auch Nicoles Gedanken waren überschattet von dem, was kommen sollte. Der furchtbare Dämonenkopf, den Nicole noch immer auf die Brust tätowiert trug, war ein schlummerndes, fürchterliches Mahnmal.
    Er würde nur verschwinden, wenn Abu Dschafar vernichtet worden war.
    ***
    Am nächsten Mittag zahlte Professor Zamorra die Hotelrechnung.
    Er fuhr mit Nicole Duval und Bill Fleming in Richtung Tanger zurück. Da sie lange Zeit an einem Militärkonvoi der marokkanischen Armee nicht vorbeikamen, brauchten sie für die Strecke viereinhalb Stunden.
    Vor Tanger bog Zamorra ab, zum Rif-Gebirge, in dessen Hängen sich die Höhle des steinernen Dämons befand. Die Freunde verzehrten das Eßpaket, das sie in einer Kühltasche mitgenommen hatten, und besprachen den Schlachtplan.
    Nicole, die Zamorras Amulett ständig am Leib tragen mußte, sollte mitkommen. Die letzte Rast hatten die Freunde ein Stück vor der Schlucht entfernt gemacht, die sie überqueren mußten, um zu der Höhle des Dämons zu gelangen.
    Der De Tomaso Pantera GTS sollte in dem Zedernwäldchen zurückbleiben. Zamorra inspizierte die Ausrüstung. Lampen, Gasmasken, den Plastiksprengstoff mit Zünder, die Dolche und Schwerter sowie die Pistole, die er Nicole auf dem Friedhof von El Tanit entrissen hatte. Drei Mondsteine trug Zamorra in der Jackentasche.
    Die Sonne war nun schon bereits hinter den Hügeln im Westen verschwunden. Das Tageslicht wurde diffus. Zamorra verteilte die Sachen – einen Säbel für Bill, einen Säbel und einen Dolch für sich und einen Dolch für Nicole –, und sie marschierten los.
    Die Brücke, die über die Schlucht führte, war nur einen Kilometer entfernt. Durch Felsen gedeckt, spähten sie hinüber. Drei Männer standen auf der anderen Seite der Brücke. Zwei trugen Dschellabas, einer war europäisch gekleidet.
    Eine Gruppe von zwanzig Leuten gesellten sich zu den drei Wärtern. Sie gehörten zu allen möglichen Schichten und Altersstufen.
    Sie gingen über die Brücke und wurden von den drei Posten scharf kontrolliert.
    Dann wandten sie sich den Bergen zu und verschwanden zwischen den Felsen und Büschen.
    »Sie wollen Abu Dschafar verehren«, sagte Zamorra. »Die Posten sind sicher bewaffnet und können Signale zur Höhle geben. Vielleicht sollten wir versuchen, auf einem anderen Weg über die Schlucht zu gelangen.«
    »Nein«, sagte Nicole. »Wir bleiben bei dem ursprünglichen Plan.«
    Sie stand auf und ging zu der Brücke. Einer der Posten rief ihr etwas zu. Nicole hob die Hand und winkte. Zwei Posten nahmen nun Schnellfeuergewehre, die an einem Felsbrocken gelehnt hatten.
    Nicole ließ sich nicht beirren. Sie überquerte die Brücke. Drüben öffnete sie ihre Bluse und zeigte den drei Posten den Kopf des Dämons auf ihrer Brust.
    »Ich bin eine Tochter Abu Dschafars«, sagte sie. »Folgt mir, der Vater des Grauens will es.«
    Die drei Besessenen warfen nur einen Blick auf den Kopf des Dschinn und trotteten hinter Nicole her. Sie führte sie über die Brücke zurück an den Felsen vorbei, hinter denen sich Zamorra und Bill Fleming verbargen.
    Die beiden Männer standen auf, als die Besessenen vorbei waren und waren mit ein paar Sprüngen bei ihnen. Zamorra schlug mit dem Pistolengriff zu. Er streckte zwei Männer nieder, den dritten ›erledigte‹ Bill Fleming mit einem Stein.
    Die Bewußtlosen wurden mit Streifen ihrer Kleidung gefesselt und hinter die Felsen geschleift. Die Schnellfeuergewehre blieben bei ihnen liegen. Zamorra wollte Abu Dschafar vernichten, aber kein Blutbad unter seinen Anhängern anrichten, die unschuldige Opfer waren.
    Zamorra, Nicole und Bill nahmen nun alle Ausrüstungsgegenstände und liefen über die hölzerne Hängebrücke. Die alten Bohlen knarrten, und die Brücke schwankte verdächtig.
    Auf der anderen Seite lag eine Signalpistole, die Zamorra Bill Fleming gab.
    »Hier, das können wir vielleicht gebrauchen.«
    Sie liefen weiter, den ansteigenden Pfad hinauf, der erst in der letzten Zeit entstanden war. Vorher war hier öde Bergwildnis gewesen. Es wurde schnell dunkel. Zamorra, Nicole und Bill Fleming kamen über einen Hügelgrat, der am Berghang verlief, und dann sahen sie vor sich flackernden Feuerschein, der von Felswänden zurückgeworfen wurde.
    Die Höhle des Dämons befand sich in einem Felsenkessel. Man hörte Gemurmel und Stimmen. Zamorra und seine beiden Gefährten nahmen nicht den breiten Zugang zum Felsenkessel, sondern

Weitere Kostenlose Bücher