Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0066 - Dämonenrache

0066 - Dämonenrache

Titel: 0066 - Dämonenrache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Appel
Vom Netzwerk:
aber irgendwann wird es der Fall sein.«
    Zamorra und Bill Fleming erfuhren noch, daß Abu Dschafars Blick Menschen zu Asche verbrennen und auch hypnotisieren und in den Bann des Dschinns schlagen konnte. Sie hörten von den Träumen, die er seinen Anhängern gab, von der Fähigkeit der Töchter Abu Dschafars und auch des alten Abd el Bekim, durch Wände zu gehen, im Wasser wie im Feuer zu leben und nicht mehr zu altern.
    »Sind diese Wesen noch sterblich?« fragte Zamorra. »Kann eine normale Waffe sie töten?«
    »Nein«, sagte Chadischa. »Die Mädchen sterben an keiner Wunde, solange sie den Kopf des Dämons tragen. Abd el Bekim ist die Wiedergeburt des Abu Dschafar.«
    »Wie kann man Abu Dschafar, den Vater des Grauens, vernichten?«
    Chadischa sagte es. Sie warnte Zamorra und Bill Fleming vor den Gefahren des Unternehmens, und sie wünschte ihnen Erfolg. Wenn Abu Dschafar vernichtet war, dann würden auch die Seelen frei sein, die er gefangenhielt. Dann war die Gefahr gebannt, die der Dschinn, der Vater des Grauens, für die Welt bedeutete.
    »Ich muß bald zurück«, sagte der Geist der Chadischa dann. »Meine Zeitspanne ist beinahe um. Ich will euch noch beschreiben, wo die Höhle des Dämons ist.«
    Sie schilderte Zamorra und Bill Fleming, wie sie zu der Höhle des Dämons gelangen konnten. Die magische Aura der Erscheinung wurde durchscheinender und blasser. Die Melodie nahm an Intensität zu.
    »Eines mußt du noch wissen, Zamorra«, sagte die Erscheinung.
    »Der Dämonenkopf, der Nicole Duval auf die Brust tätowiert worden ist, hängt mit ihrem Leben zusammen. Nachdem ein Kopf des Abu Dschafar vernichtet wurde, ist dieser neueste von besonderer Art. Dein magisches Amulett kann ihn vernichten, Meister des Übersinnlichen. Aber dann stirbt auch die Frau, die ihn trägt.«
    Die Erscheinung wurde durchsichtig.
    »Dann muß ich bei dem entscheidenden Kampf ohne mein Amulett auskommen?« fragte Zamorra.
    »Ja«, erklang Chadischas Stimme wie ein Hauch. »Aber du hast die Mondsteine«.
    Chadischa entschwand. Ihre Melodie verstummte. Zamorra und Bill Fleming sahen sich an. Die Dämmerung hatte bereits den strahlenden Tag abgelöst.
    »Eine unglaubliche Geschichte«, sagte Bill Fleming.
    »Mit Dämonen erlebt man immer wieder Überraschungen«, antwortet Zamorra. »Auf Nicole müssen wir sehr aufpassen. Sie darf mein Amulett keinen Augenblick ablegen, sonst ist der Dämon nicht mehr unter Kontrolle.«
    »Vor allem müssen wir nach Tanger und die Waffen und die Mondsteine besorgen.«
    »Nicht nach Tanger, Bill. Dort können wir uns nicht sehen lassen. Wir fahren nach Casablanca. Abu Dschafar, seine Reinkarnation Abd el Bekim und die Töchter des Abu Dschafar sollen ruhig eine Zeitlang im Ungewissen bleiben. Ich werde jetzt Nicole aus der Trance wecken, und dann wollen wir ihr alles erklären.«
    Als Zamorra Nicole Duvals hypnotische Trance beendete, stand sie auf und reckte und streckte sich. Sie hatte einige Stunden lang in derselben Haltung dagesessen. Ihre Muskeln waren steif und verkrampft.
    Zamorra hatte ihr sein Amulett so umgehängt, daß sie es auf dem Rücken trug.
    »Ich will dir jetzt die Geschichte der Sultanstochter Chadischa erzählen«, sagte er. »Du wirst erfahren, wie aus einem Zauberer namens Kadir Muktadim der Dämon Abu Dschafar wurde.«
    Nicole lächelte wehmütig.
    »Das ist nicht nötig. Ich kenne die Geschichte der Chadischa, ich habe sie mit euch vernommen. Mehr noch, mir ist es, als hätte ich sie selbst erlebt. Du mußt mir nur das andere noch sagen, das ihr mit Chadischa besprochen habt.«
    ***
    Casablanca war auf der Küstenstraße gut dreihundert Kilometer weit entfernt. Zamorra hatte absichtlich diese Straße gewählt statt Ceuta oder Tetuan, was viel näher gelegen hätte. In Ceuta und Tetuan hielten Abu Dschafars Anhänger bestimmt nach Zamorra und seinen beiden Gefährten Ausschau.
    In Casablanca aber waren sie sicher.
    Die drei fuhren auf schlechten Feldwegen auf die Küstenstraße.
    Dort drehte Zamorra den De Tomaso Pantera GTS auf. Der Wagen flog Casablanca förmlich entgegen.
    Nicole, die neben Zamorra saß, war sehr gedrückter Stimmung. Es machte ihr sehr zu schaffen, daß sie den Kopf des Dämons Abu Dschafar auf der Brust trug.
    Zamorra hoffte, daß er Nicole von diesem Fluch würde befreien können.
    Sie erreichten Casablanca gegen 22.30 Uhr. Zamorra und Bill Fleming hatten ihre Scheckbücher dabei, auch etwas Bargeld. Not zu leiden brauchten sie nicht. Es galt, in

Weitere Kostenlose Bücher