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0066 - Todesgeister der Sahara

0066 - Todesgeister der Sahara

Titel: 0066 - Todesgeister der Sahara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wunderer
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schlugen die Geschosse in den Wagen ein. Ich wischte mir den Schweiß von der Stirn, als die letzte Kugel den Landrover getroffen hatte. Die Benzintanks waren unversehrt geblieben, die Gefahr eines Brandes bestand nicht mehr.
    »Aus dem Fenster klettern!« schrie ich.
    »Komm endlich raus, Junge!« brüllte Suko aus Leibeskräften. »Wir holen dich zurück!«
    Der Bann war gebrochen, ich sah es ganz deutlich. Der Polizist blickte wild um sich und begriff offenbar erst jetzt seine Situation. Er begann zu schreien und um sich zu schlagen. Dadurch legte sich der Landrover auf die Seite. Ich hielt den Atem an.
    Wir hatten den Mann aus den Klauen der Dämonen befreit, doch nun geriet er noch mehr in Gefahr!
    Da endlich kurbelte er das Seitenfenster herunter und zwängte sich ins Freie. Mahmud und die beiden Polizisten riefen ihrem Kollegen Anweisungen zu. Er hörte nicht auf sie, sondern stieß sich von dem Geländewagen ab. Mit einem weiten Satz kam er zwar von dem Fahrzeug los, aber dann tauchte er sofort bis zu den Hüften in den Sand ein.
    Suko reagierte geistesgegenwärtig. Er schleuderte das Lasso, zielte und traf den Polizisten.
    Ich konnte gar nicht glauben, daß es so gut klappte! Die Schlinge legte sich über den Oberkörper des Mannes. Er war wenigstens noch so vernünftig, die Arme durchzuschieben.
    »Zieh die Seilwinde an«, flüsterte ich heiser vor Aufregung. Der Polizist war gerettet. Wenn Suko ihn behutsam aus dem Sand zog und er sich nicht selbst aus der Schlinge schob, konnte nichts mehr passieren. Die technische Ausrüstung war perfekt in Ordnung. Ich hatte mich vorher davon überzeugt.
    Die Seilwinde begann zu summen. Das Seil straffte sich. Suko ging damit um, als habe er rohe Eier am Haken.
    »Ja, es klappt!« murmelte Jane. Sie stand neben mir, die Hände ineinander verkrampft. Sie starrte zu dem Mann, der sich langsam wieder aus dem tödlichen Sand erhob.
    Sein Gesicht war schmerzverzerrt, aber das war kein Wunder. Das Seil schnürte seinen Oberkörper ein und saß unter den Achseln so eng, daß es weh tat. Das war immer noch besser, als wenn er in den bodenlosen Sandmassen erstickt wäre.
    Ich klappte meinen Koffer zu, weil ich glaubte, daß gleich alles überstanden war, und richtete mich auf.
    Im nächsten Moment war mir, als würde eine eisige Hand über meinen Rücken streichen.
    Jane krampfte ihre Finger um meinen Arm. »Um Himmels willen, John«, flüsterte sie erstickt. »Das darf doch nicht wahr sein!«
    Kommissar Mahmud und seine Leute blickten uns erstaunt an. Sie hatten noch nicht die gewaltigen Fußspuren im Sandsumpf gesehen, die sich in schnurgerader Linie dem Polizisten näherten.
    ***
    Obwohl Bill Conolly in der Halle des Magiers gegessen und getrunken hatte, war er völlig entkräftet. Er merkte es schon nach wenigen Minuten. Wenn der Gang anstieg, geriet er außer Atem. Zu lange hatte er sich schon in Gefangenschaft befunden, ohne Nahrung, ohne Wasser. Außerdem hatte er ständig unter Drogeneinfluß gestanden. Das vermutete er wenigstens. Die Wahrheit kannte der Reporter nicht.
    Bill kannte auch nicht die Richtung, in der er einen Ausgang aus dem Labyrinth finden konnte. Trotzdem gab er nicht auf. Der Gedanke an Sheila und an seinen kleinen Sohn sowie an Tom Turner trieb ihn voran.
    Immer wieder teilten sich die Stollen, die aus dem rohen Felsen gehauen waren. In manchen Abschnitten wirkten sie wie ein natürliches Höhlensystem, in anderen waren sie eindeutig künstlich geschaffen worden. Hier hatte jemand bereits vorhandene Gänge untereinander verbunden, hatte Höhlen vergrößert und neue Wege innerhalb des Gebirges angelegt. Bill konnte es kaum fassen. Welche Kräfte waren hier am Werk gewesen?
    Um ein derartiges System von Hallen, Verbindungsgängen und senkrechten Schächten anzulegen, brauchte man Maschinen und Menschen. Bisher war Bill weder auf das eine noch auf das andere gestoßen.
    Er vermutete, daß er sich noch immer in Tunesien befand. In einem solchen Land hätte es auffallen müssen, wenn jemand eine derartige Menge von Maschinen und Arbeitern in die Wüste schaffte.
    Das magische Leuchten der Felswände brachte Bill auf eine andere Idee. Bisher hatte er noch nie davon gehört, daß Dämonen auf diese Weise aktiv geworden waren, aber er hatte keine andere Erklärung. Dieses Labyrinth mußte auf magische Weise entstanden sein.
    Wofür? Was bezweckte der Magier mit diesem ganzen Unternehmen? Das hatte er Bill nicht verraten.
    Bill legte eine Pause ein. Seine

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