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0066 - Todesgeister der Sahara

0066 - Todesgeister der Sahara

Titel: 0066 - Todesgeister der Sahara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wunderer
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er die Karawane in einem weiten Bogen um das Gebirge herumgeführt hatte. Er ahnte, daß sich in den Felsen etwas Unbegreifliches verborgen hielt, und er schauderte, wenn er nur daran dachte.
    Und nun dieses Geräusch! Unruhig blickte sich Habbas nach allen Seiten um. Er konnte nichts sehen. Nirgendwo ein Anzeichen von Sandsturm. Wilde Tiere waren auch nicht in der Nähe, noch viel weniger Menschen.
    Es war ein Sausen, Brausen und Rauschen wie von riesigen Vögeln. So genau Habbas, der Karawanenführer, auch den Himmel absuchte, er entdeckte keinen einzigen Vogel.
    Plötzlich stieß einer seiner zehn Begleiter einen schrillen Schrei aus. Habbas fuhr zu dem Mann herum, der als einziger auf einem Kamel saß. Die anderen Männer gingen neben der langen Reihe der Tiere einher.
    Der Treiber hatte sich im Sattel umgedreht und deutete heftig gestikulierend zu den Bergen zurück. Er brachte jedoch kein einziges Wort heraus. Von seinem »Hochsitz« aus mußte er mehr sehen als die Männer im Sand.
    Habbas lief zu seinem Helfer. »Was ist los?« schrie er zu dem Mann hinauf. »Sag es schon!«
    Der Treiber versuchte zu sprechen, schaffte es jedoch noch immer nicht. Es war nicht mehr nötig. Jetzt sah auch Habbas die schwarzen Punkte, die sich durch den Himmel schwangen und sich rasend schnell vergrößerten.
    Vor Schreck taumelte Habbas zurück. So etwas hatte er in seinem ganzen Leben noch nicht gesehen.
    Es waren gigantische Fledermäuse mit einer Spannweite, die kein lebender Vogel erreichte. Mit ihren schwarzen Flügeln hätten sie gleichzeitig zwei Kamele bedecken können!
    Sekunden später waren die Bestien heran. Und nun sah Habbas auch ihre Körper. Der Schreck lähmte ihn.
    Schuppige Leiber blitzten im Sonnenlicht. Andere Ungeheuer waren mit dichten schwarzen Federn bedeckt, wieder andere mit einem schmutziggrauen, räudigen Schädel mit gewaltigen Mäulern und dolchspitzen Zähnen grinsten den vom Grauen geschüttelten Karawanentreibern entgegen.
    Die Dämonen flogen bereits den ersten Angriff, als Habbas aus seiner Erstarrung erwachte und sein Gewehr von der Schulter riß.
    »Schießt, Männer, schießt!« brüllte er seinen Leuten zu und riß den Abzug durch.
    Er war ein ausgezeichneter Schütze, und die Kugeln fuhren einem der Ungeheuer in die Brust. Es zeigte jedoch keine Wirkung.
    Sekunden später stieß der Flugdämon auf Habbas herab. Das mächtige Maul schnappte zu. Die gräßlichen Zähne enthaupteten den Karawanenführer.
    Seine Begleiter starben auf dieselbe Weise.
    Die Kamele aber zogen weiter, als wäre nichts geschehen.
    ***
    Wenn Jane Collins, die hübscheste Privatdetektivin der Welt, nicht in ihrem Apartment war, wußte ich auch nicht, wo ich sie suchen sollte. Es gab einfach zu viele Möglichkeiten, und wenn sie gerade einen Fall bearbeitete, hatte ich ohnedies keine Chance, sie in dieser riesigen Stadt zu finden.
    Bei Suko war das etwas anderes. In seinem Apartment, das direkt neben meinem lag, war er nicht. Gut. Aber da war das Trainingscamp für Karate-Kämpfer, und das war eine Sache für sich. Wenn das Training lief, holten manchmal die Angestellten ihre Kunden nicht an den Apparat, um sie nicht in einer wichtigen Übung zu stören.
    Es war mir schon ein paarmal so ergangen, und heute war es ebenso. Als ich das Camp betrat, sah ich Suko in der hintersten Ecke versunken auf dem Boden kauern. Es schien seine Umgebung nicht wahrzunehmen.
    Einer der Angestellten in weißem Schlabber-Anzug schoß auf mich zu. »Sie dürfen auf keinen Fall stören!« rief er, ängstlich um die Konzentration meines Freundes besorgt.
    »Ich darf nicht, aber ich muß«, antwortete ich mit einem grimmigen Lächeln und schob den Jüngling aus dem Weg. Er verzichtete auf Widerspruch.
    Ich ging neben Suko in die Hocke. Er hatte mich noch nicht bemerkt.
    »Bill und sein Kollege stecken in der Klemme«, sagte ich leise. »Wenn mich nicht alles täuscht, sind sie in eine magische Falle geraten.«
    Hätte jemand Suko eine Nadel in sein verlängertes Rückrat gejagt, wäre die Wirkung nicht größer gewesen. Er sauste hoch, als habe er Dämonen entdeckt, und starrte wild in den Saal. Er war doch ziemlich weit weg gewesen. Ich holte ihn auf die Erde zurück und erklärte im Telegrammstil die Sache mit Bills Botschaft.
    »Ich bin sofort fertig!« rief Suko, raste in die Duschräume und kam fünf Minuten später komplett angezogen zurück. Von Shao verabschiedete er sich mit ein paar erklärenden Worten.
    Wir hasteten zum Bentley,

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