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0066 - Todesgeister der Sahara

0066 - Todesgeister der Sahara

Titel: 0066 - Todesgeister der Sahara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wunderer
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Zeit, uns weiter mit dem verhinderten Mörder zu beschäftigen. Ich durchsuchte nur rasch seine Tasche, fand nur ein Satansamulett, das ich vernichtete, und dann war auch schon der erste Streifenwagen da.
    Wir konnten nicht mehr zu unseren Wohnungen fahren, um zu packen. So mußten wir eben in Tunis das Nötigste kaufen. Das Geld aus der Spesenkasse des Yards steckte bereits in meiner Brieftasche.
    Auch auf dem Flughafen wartete Jane Collins nicht auf mich, und als ich noch einmal im Yard anrief, erfuhr ich von Glenda, daß sie Jane nicht erreicht hatte. Wir steuerten bereits die Paßkontrolle an, als eine Frau auf uns zulief. Mit ihrem langen blonden Haar hielt ich sie im ersten Moment für Jane, doch es war – Sheila Conolly!
    ***
    »Ausgerechnet«, murmelte ich. »Wie kommt Sheila jetzt hierher?«
    Ich konnte mich mit Suko nicht mehr absprechen, aber ich verließ mich auf meinen Partner. Er kannte Sheila und Bill, und er wußte, wie die beiden aneinander hingen. Hoffentlich verhielt er sich dementsprechend.
    Noch glaubte ich an einen unglücklichen Zufall, der mir Sheila Conolly gerade jetzt über den Weg führte, doch nach dem ersten genauen Blick in ihr Gesicht, wußte ich Bescheid.
    »John!« rief sie atemlos und den Tränen nahe. »Was ist passiert?«
    Ich bin ein schlechter Lügner, und ich hatte in diesem Moment auch nicht die Absicht, Sheila zu belügen. Wir waren jedoch schon aufgerufen worden und mußten uns beeilen, um die Maschine nicht zu versäumen. Und das wollte ich unter keinen Umständen. Vielleicht ging es wirklich um Minuten.
    »Was soll sein?« fragte ich und spielte den Erstaunten. »Wir haben einen dringenden Einsatz in Tripolis. Wie kommst du überhaupt auf den Airport?«
    Suko hielt sich aus allem heraus. Dafür war ich ihm dankbar. Sheila achtete nicht darauf.
    »Ich wollte dich im Yard anrufen, John.« Sheila legte ihre Hand auf meinen Arm. Sie streifte meinen Spezialkoffer mit einem scheuen Blick. »Von deiner Sekretärin habe ich erfahren, daß du jetzt abfliegst. Nach Tunis.«
    »Ja, die Maschine macht eine Zwischenlandung in Tunis«, versicherte ich.
    »Anschließend fliegt sie nach Tripolis weiter. Warum denn die ganze Aufregung? Und warum wolltest du mich im Yard anrufen?«
    »Ich habe eine Karte von Bill erhalten und wollte es dir sagen!« Sie sah mich flehend an. »Bitte, John, sag mir die Wahrheit! Was ist mit Bill?«
    Ich zuckte mit den Schultern und zwang mich zu einem Lächeln. »Woher soll ich das wissen, Sheila? Ich war die ganze Zeit in London. Übrigens, ich habe auch eine Karte mit Grüßen erhalten. Er tut so, als würde er einen Erholungsurlaub machen und nicht arbeiten.«
    In ihrem Gesicht zuckte es. Sie kämpfte mit den Tränen.
    Suko stieß mich an. »John, der letzte Aufruf! Wir müssen!«
    Ich drückte Sheila kurz an mich. »Kein Grund zur Aufregung«, murmelte ich. »Wir sind bald wieder zurück.«
    Ich war mir nicht sicher, ob sie mir meine Komödie von dem Einsatz in Tripolis abkaufte. Sheila konnte man nicht so leicht etwas vormachen. Sie hielt sich jedoch großartig.
    »Ja, ich wünsche euch, daß ihr gut nach London zurückkommt!« Sie schluckte schwer. »Und bringt mir Bill!«
    Also hatte sie mich von Anfang an durchschaut und kein einziges Wort geglaubt. Wir konnten die Sperre gerade noch rechtzeitig passieren, und Sheila machte sich hoffentlich keine unnützen Sorgen.
    Der Paßbeamte machte es schnell, als er meinen Ausweis vom Yard sah, und durch die Leibesvisitation wurden wir auch eilig durchgeschleust.
    Durch riesige Glasscheiben hindurch sah ich Sheila Conolly in der Abfertigungshalle stehen. Sie hob zaghaft die Hand, um uns zuzuwinken, ließ den Arm jedoch wieder sinken.
    Suko packte mich an der Schulter und drängte mich weiter.
    »Der Vogel wartet nicht auf uns, wenn wir noch lange trödeln«, sagte er grimmig. Auch ihm ging es nahe, daß wir Sheila so gar nichts Tröstliches sagen konnten.
    Keuchend erreichten wir das Flugzeug. Hinter uns schloß sich sofort die Luke. Aufatmend ließen wir uns auf unsere Plätze sinken.
    Wir flogen ohne Jane ab – einem Ungewissen und mehr als abenteuerlichen Einsatz entgegen.
    ***
    Ich war diesmal nicht von der Regierung des Landes, in dem ich operierte, offiziell eingeladen worden wie zum Beispiel bei meinem Kampf gegen den Roten Dämon in Japan. Deshalb hatte ich in Tunesien auch keinerlei Polizeibefugnisse und mußte besonders behutsam vorgehen. Außerdem war fraglich, ob mich die örtlichen Polizeibehörden

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