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0067 - Der Teufelskrake

0067 - Der Teufelskrake

Titel: 0067 - Der Teufelskrake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Saupe
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sind.«
    »Sehr gut. Und der Hubschrauber?«
    »Trifft ebenfalls etwa vier Uhr in Lenone ein. Gibt es einen geeigneten Platz zum Landen?«
    »Ja, Commissario. Direkt am Strand. Ich werde die Fischer bitten, zwei Reihen von Fackeln aufzustellen, sozusagen als Landefeuer.«
    »Ausgezeichnet, Professore. Und Sie wollten dann den Hubschrauber allein fliegen? Sie können den Piloten für vier bis fünf Stunden haben.«
    »Das nehme ich an. Es hat sich ergeben, nach meinem Gespräch mit Professor Cirelli, daß wir die Bestie unter Wasser aus der Luft bekämpfen werden. Das Tier ist von unglaublicher Größe und Kraft. Ich glaube nicht, daß es im Wasser zu überwältigen wäre.«
    »Gut. Dann geben Sie dem Piloten die einzelnen Daten an. Für die Eintragungen ins Bordbuch. Das ist Bedingung, Signor.«
    »Ich werde zuverlässig darauf achten«, sagte der Professor.
    »Weitere Fragen, Signor?«
    »Nur noch die eine: wer bringt die Funkgeräte mit? Und wie viele kann ich wohl bekommen?«
    »Es werden heute nachmittag dreißig Stück aus Catania eingeflogen. Aber Sie können noch weitere von der Marine haben. Die Küstenwache stellt Ihnen gern noch andere zur Verfügung.«
    Zamorra rechnete nach. Zusammen mit den Booten der Wasserpolizei würde die Fischerflotte rund sechzig Boote ausmachen. Wenn jeweils zwei dicht nebeneinander fuhren, würden die dreißig Geräte ausreichen, um das gesamte Gebiet unter Kontrolle zu haben.
    »Danke, Commissario. Es wird nicht nötig sein. Die dreißig Geräte genügen vollauf.«
    »In Ordnung, Signor. Der Pilot des Hubschraubers wird sie Ihnen aushändigen.«
    »Danke, Commissario. Besonderen Dank für Ihre Einsicht und Hilfe.«
    »Ich habe es nicht nur für Sie möglich gemacht, Professore. Ich denke an die Fischer von Lenone.«
    »Wunderbar. Nun drücken Sie uns allen die Daumen. Mit den Zivilbeamten kann ich wohl rechnen?«
    »Ja. Sie kommen mit einem Extraschiff nach Lenone. Für jedes Fischerboot wird ein Mann abgestellt, um Navigation und Funkgerät zu überprüfen und zu bedienen.«
    »Keine Fragen mehr, Commissario. Ich melde mich nach der Aktion bei Ihnen.«
    Zamorra hörte den Beamten lachen.
    »Sie wollten sagen: nach der geglückten Aktion, Zamorra.«
    Zamorra lachte zurück.
    »Das ist eine selbstverständliche Voraussetzung, Signor.«
    »Dann also viel Glück. Sie können sich auf das pünktliche Eintreffen von Booten, Hubschrauber und Besatzung verlassen.«
    Zamorra hörte, wie am anderen Ende der Hörer aufgelegt wurde.
    ***
    Es funktionierte alles, wie es geplant war.
    Schon nach Mitternacht fuhr Zamorra mit Nicole in dem gemieteten Motorboot los. Er wollte bei den allerletzten Vorbereitungen auf Lenone dabei sein. Auch galt es, den Fischern genaue Instruktionen zu geben.
    »Wir werden warten müssen«, wandte Nicole Duval ein. »Alle werden noch schlafen, wenn wir so früh ankommen.«
    »Im Gegenteil, Nicole. Ich glaube eher, daß keiner der Fischer in dieser Nacht vor der Entscheidung ein Auge zumacht. Zumindest werden die Betroffenen nicht schlafen, das möchte ich wetten. Tresi, Borella und die Corinas sind mit Sicherheit schon am Strand.«
    Zamorra sollte recht behalten.
    Die Insel war beleuchtet, als bereite man sich auf ein mehrtägiges Freudenfest vor. Überall brannten Fackeln und Laternen. Schon aus der Ferne waren viele Hunderte kleiner Lichtpunkte zu erkennen.
    Sie wurden schnell größer, als Zamorras Boot in hoher Fahrt näherkam.
    Eine kurze Begrüßung am Strand.
    Zamorra erteilte seine Anweisungen. Er zeigte den Ältesten der Fischer die Karte.
    »Hier sind die Felsen«, erklärte er ihnen. »Hier genau die tückischsten Gefahrenquellen. Scylla und Charybdis. Hier in der Nähe, in einer tiefen Unterwasserhöhle, ist der Teufel der Kraken zu vermuten. Cirelli wird uns per Funk die Positionen und Bewegungen der Tiere durchgeben. Noch einmal für alle: niemand verläßt sein Boot. Es darf keinen Kampf im Wasser geben. Wenn mich jemand im Wasser sieht, darf er mir auf keinen Fall zu Hilfe kommen. Ich bin von einem Hubschrauber her abgesichert und kann in jeder Sekunde nach oben gezogen werden.«
    »Sie werden in die See springen?« fragte Luigi Tresi.
    »Nicht springen. Nur gleiten. An einem Seil, mit dem mich der Pilot herablassen und hinaufziehen kann.«
    Tresi und die anderen nickten. Sie waren gespannt auf den Ausgang.
    »Weiter«, sagte Zamorra. »Ihr werdet euch wie folgt verteilen: in jedes der kleineren Boote drei Fischer. Niemals mehr. Denn in jedes der

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