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0067 - Der Teufelskrake

0067 - Der Teufelskrake

Titel: 0067 - Der Teufelskrake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Saupe
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viele Boote brauchen«, sagte Cirelli. »Und sehr viele Männer.«
    »Ich habe daran gedacht«, gab der Professor zur Antwort. »Man hat mir jede erdenkliche technische Hilfe zugesagt. Meinen Sie, daß man mit Motorbooten die Kraken aufscheuchen kann?«
    »Ganz gewiß sogar, Zamorra. Das ist auch der Grund dafür, warum ich mir ein kernkraftgetriebenes Boot habe konstruieren lassen. Es läuft so gut wie geräuschlos, und nur dadurch komme ich möglichst nahe an die Tiere heran. Mit Schnellbooten aber entfachen Sie einen Sturm von Aufregung und Kampfeslust unter den Kraken.«
    »Gut, Cirelli. Dann werde ich meinen Plan ausführen.«
    »Ich rate Ihnen aber gut, sich nicht dem König der Kraken zu nä- hern. Es ist unmöglich, ihn zu überwinden.«
    »Dann wäre das ganze Unternehmen sinnlos«, gab Zamorra zu bedenken. »Wenn ich genügend Leute unter den Fischern finde, wird uns die Überraschung gelingen. Nur brauche ich dazu Ihre Hilfe, Professor Cirelli.«
    »Soll ich an der Aktion teilnehmen?« fragte Cirelli lächelnd.
    »Nein«, beschwichtigte ihn Zamorra. »Ich brauche nur zwei Dinge, die Sie mir für die Zeit dieses Unternehmens ausleihen. Ich verbürge mich dafür, daß Sie beides unversehrt zurückerhalten.«
    Er setzte dem Forscher die Einzelheiten auseinander.
    »Das hört sich gut und vernünftig an, Zamorra«, sagte der Professor aus Palermo schließlich. »Ich bin selbstverständlich bereit, Ihnen das Gewünschte für ein paar Tage auszuhändigen.«
    Cirelli sah auf die Uhr.
    »Ich bin überzeugt, daß beide Dinge in Ihrem Besitz ein gutes Argument bei den Fischern sein werden. Und Sie sollten versuchen, den Start der Boote aufzuschieben. Sie nehmen doch wie ich an, daß die Männer mich im Morgengrauen hier ausheben wollen? Sagen Sie ihnen, falls Sie sie nicht überzeugen können, daß keines der Boote näher als auf dreißig Meter an meine Insel und das Labor herankommt. Ich habe einen Minengürtel legen lassen, um im Ernstfall vor Überraschungen sicher zu sein. Mein Unternehmen verlangt solche Vorsichtsmaßnahmen, und die Regierung hat sie auch gebilligt. Wenn die Fischer versuchen, die Station sturmreif zu machen, werden die Minen elektronisch gezündet. Ich verfolge die Bewegung aller Boote auf dem Bildschirm.«
    »Das ist deutlich genug, Professor Cirelli. Auch das ist ein gutes Argument.«
    Auch Zamorra sah jetzt auf die Uhr.
    »Noch nicht einmal drei«, sagte er. »Ich kann auf jeden Fall vor dem Auslaufen der Fischerboote in Lenone sein.«
    Zamorra bedankte sich für das Gespräch und die Hilfe des Forschers. Dann nahm er die beiden gewünschten Gegenstände in Empfang und verstaute sie oben in seinem Boot.
    Einen der Gegenstände würde er erst später brauchen, beim letzten Kampf gegen die Kraken. Bei dem Kampf, der alles entscheiden sollte.
    Das andere Ding, einen Glasbehälter mit seltsamem Inhalt, stellte er an Deck ab. Er würde ihn gleich nach der Ankunft auf der Fischerinsel brauchen.
    ***
    Zamorra ließ das Mietboot mit halber Fahrt Kurs auf Lenone nehmen. Er hatte genügend Zeit.
    Dennoch sah er, als er die Insel erreichte, daß die letzten Vorbereitungen im Gange waren.
    Er machte das Boot fest. Unbekümmert der feindseligen Blicke der Fischer ging er den Strand entlang, bis er Luigi Tresi fand.
    »Ihr stört uns, Professore«, sagte der alte Fischer mit kalter Stimme.
    »Ihr werdet alles und euch selbst zerstören, wenn ihr euer Vorhaben nicht aufgebt«, hielt der Professor ihm entgegen. »Hört mir zehn Minuten zu. Mehr Zeit brauche ich nicht. Auf zehn Minuten kommt es nicht an. Aber wenn ihr stur drauflos fahren werdet, könnt ihr es in Ewigkeit bereuen.«
    »Laß ihn reden, Luigi«, sagte Luca Borella, der nähergetreten war.
    Auch die übrigen Fischer ließen von ihrer Arbeit ab und kamen näher.
    Bald bildeten sie einen Halbkreis um den Professor. Es sah bedrohlich aus. Aber die Gesichter der Fischer drückten auch Neugier aus.
    Jeder wollte wissen, wie es Zamorra anstellen würde, sie von ihrem Plan abzubringen.
    »Bringt ein paar Fackeln oder Laternen, bitte«, sagte Zamorra.
    »Bringt Leuchten her, Piero, Petro, Giovanni!« wiederholte Borella Zamorras Bitte.
    »Und nun möchte ich Madame Zamorra sehen«, sagte der Professor. Es war augenscheinlich, daß jedermann Nicole Duval für die Frau des Professors hielt.
    »Glaubt Ihr nicht, daß es ihr gut geht?« fragte Borella lauernd. »Ihr habt unser Wort, Zamorra.«
    »Ich vertraue euch, ihr Fischer. Niemand wird am Wort eines

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