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0067 - Zwischen 1000 Tonnen Dynamit

0067 - Zwischen 1000 Tonnen Dynamit

Titel: 0067 - Zwischen 1000 Tonnen Dynamit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zwischen 1000 Tonnen Dynamit
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seid.«
    »Okay, aber warum will die Frau überhaupt Jiu-Jitsu lernen? Ist sie ’ne Bankangestellte oder sonst irgendeine Frau, die mit viel Geld zu tun hat? Will sie es lernen, damit sie sich mal verteidigen könnte, wenn jemand sie überfallen sollte?«
    Der Alte wiegte den Kopf hin und her, wobei sein ganzer Oberkörper ins Schwanken geriet.
    »Nein«, sagte er. »Ich glaube nicht. Sie scheint eine der verwöhnten Frauen zu sein, deren Männer zuviel Geld haben. Vielleicht hat sie nichts anderes zu tun und möchte es nur aus purer Langeweile lernen? Du weißt ja, auf was für verrückte Gedanken Frauen kommen können, wenn sie nichts Richtiges zu tun haben.«
    Hogans nickte, obgleich er noch nie etwas mit einer solchen Frau zu tun gehabt hatte.
    »Hat sie ’nen bekannten Namen?« fragte er. »Vielleicht eine der High Society?«
    Der Alte schüttelte den Kopf. »Nein. Nicht sehr bekannt. Ihr Mann heißt Haskvich, wohl ein Tscheche, der in die Staaten eingewandert ist.«
    »Haskvich?« wiederholte Hogans langsam. Haskvich? Den Namen habe ich doch schon irgendwo mal gelesen oder gehört! Wenn ich mich nur erinnern könnte, wo.
    ***
    Wir verhörten noch eine Reihe anderer Leute aus der Dynamitfabrik. Wir sprachen mit Leuten der Betriebsfeuerwehr, mit den Tag- und Nachtpförtnern, aber nirgendwo war ein vernünftiger Anhaltspunkt zu erhalten.
    Ich sah mir die Lagerhalle gründlich an. Zuerst von innen, dann von außen. Das einzige Tor, das es gab, bestand aus dreifach verbundenem Stahl, dessen Schloß in der Art eines Tresorschlosses gearbeitet war. Die Zahlenkombination kannten nur Gregor Haskvich selber und Tom Boom, der Lagerchef mit der Vorstrafe, und sonst kein Mensch. Also schien ein Eindringen durch die Tür als völlig ausgeschlossen.
    Das Innere der Halle unterschied sich kaum von anderen Werkshallen. Stahlträger hielten die Dachkonstruktion, die ebenfalls aus T-förmigen Trägern bestand. Darüber hielten Sparren eine Bretterschicht, auf der sich die roten Dachziegel befanden.
    Die Beleuchtungskörper, lauter freihängende Glühbirnen, waren an der Bretterschicht des Daches festgemacht. Auf Grund irgendwelcher Sicherheitsbestimmungen hatte man zwischen den Lampen und den darunter lagernden Sprengstoffpaketen ein engmaschiges Stahldrahtnetz ausgespannt, das sich quer durch die ganze Halle zog.
    Im Dach selbst waren vier große Lichtfenster, die man mit einem Hebelgriff von unter her öffnen konnte, damit die Frischluftzufuhr in der ständig geschlossenen Halle gewährleistet war. Die Größe dieser Fenster hätte ein Eindringen von oben sehr wohl ermöglicht. Aber zwischen den Fenstern und dem Sprengstoff befand sich ja das Stahldrahtnetz.
    Ich besah mir genau, wie es befestigt war, und kam zu dem Resultat, daß dieses Netz von oben her an keiner Stelle aufzuknüpfen war. Man hätte es dann mit einer Drahtschere durchschneiden müssen, aber dann hätte das Loch zu sehen sein müssen. Eine Schnittstelle im Netz, die ausreichend groß gewesen wäre, um einen oder mehrere Männer durchschlüpfen zu lassen, konnte ich unmöglich übersehen. Eine solche Schnittsteife gab es nicht, und demzufolge konnte auch von oben her niemand in die Halle eingedrungen sein.
    Bei den Seitenfenstern war ein gewaltsames Eindringen ebenso unmöglich. Sie waren allesamt eng vergittert, und daß die Gitter alle einwandfrei in Ordnung waren, untersuchte ich.
    Durch die Tür nicht - durch das Dach nicht -, durch die Seitenfenster nicht -es blieb nur noch eine Möglichkeit: von unten her.
    Ich machte mir die Mühe, den ganzen Boden der Halle abzuklopfen, soweit er nicht von dem lagernden Sprengstoff verdeckt war. Es gab keine hohle Stelle im Betonfundament. Auch diese Möglichkeit schied also aus.
    Inzwischen verhörte Phil einige Leute, nachdem er rasch und heimlich eine Zimmerdurchsuchung in Haskvichs Chefbüro vorgenommen hatte.
    Abends um sechs hatten wir beide unsere Arbeit beendet, verabschiedeten uns und fuhren mit einem Taxi zurück ins Distriktgebäude, um endlich das längst überfällige Mittagessen in unserer Kantine nachzuholen.
    »Wie sah es bei dir aus?« fragte ich Phil.
    Er zuckte die Achseln: »Schlecht. Haskvichs Zimmer förderte nichts zutage, was einen Verdacht gegen Haskvich selber rechtfertigen könnte. Ich fand zwar in einem abgeschlossenen Wandschrank, den ich mit meinem Universaldietrich öffnete, einen Stapel Briefe von einer Frau, mit der Haskvich einmal ein ehewidriges Verhältnis unterhalten haben muß,

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