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0067 - Zwischen 1000 Tonnen Dynamit

0067 - Zwischen 1000 Tonnen Dynamit

Titel: 0067 - Zwischen 1000 Tonnen Dynamit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zwischen 1000 Tonnen Dynamit
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den ganzen Produktionsprozeß durch. Von den Rohstoffen über die Verarbeitung bis zur fertigen Dynamitpatrone. So kritisch er auch jede Kleinigkeit bedachte, er kam zu dem gleichen Schluß, den er schon ein paarmal gezogen hatte: man konnte unmöglich Dynamit am Tage aus dem Fertigungsprozeß heraus entwenden.
    Er schüttelte den Kopf und trank das Bier aus. Das mochte der Henker verstehen, er verstand es nicht: das Dynamit mußte aus dem Lager gestohlen worden sein - und es war völlig unmöglich, nachts in das Lager einzudringen. Diesen Widerspruch konnte kein logisch denkender Mensch begreifen.
    Aber was man nicht begreifen kann, kann trotzdem möglich sein, sagte er sich, während er sich eine zweite Büchse Bier bestellte.
    Er trank sonst immer nur eine Büchse. Er konnte nämlich nicht viel Alkohol vertragen. Als er in sich versunken bereits die dritte Büchse leerte, verspürte er die Wirkung des Alkohols in seinem Gehirn.
    Er nahm wieder einen langen Zug von dem kühlen Bier und wischte sich genießerisch über die Lippen.
    Zum Teufel, die Diebe mußten doch Menschen sein, denn Gespenster gibt es doch wohl nicht, sagte etwas in seinem Kopfe. Wenn es aber Menschen sind, so kann man sie sehen. Auch wenn sie stehlen, denn kein Mensch kann sich unsichtbar machen.
    Beobachten! Das war es! Beobachten mußte man die Leute! Wenn man sie aber gar nicht kannte? Macht ja nichts, sagte sein Gehirn. Du kennst aber den Ort, wo sie in Erscheinung treten müssen, wenn sie wieder aktiv werden wollen. Du kennst das Lager besser als sonst irgendeinen Raum auf der ganzen Welt. Wenn du dich dort versteckst, mußt du die Halunken sehen, wenn sie etwa wiederkommen. Diese Halunken, die mein Lager ausplündern…
    »Ich möchte bezahlen…« murmelte er mit etwas schwerer Stimme.
    Er ließ sich noch zwei Zigarren einwickeln, bezahlte und machte sich auf den Weg.
    Er kannte das Werksgelände genau. Er kannte auch den kleinen Probesprengplatz hinter dem Hause. Und er wußte, daß es dort in der großen Umfassungsmauer eine kleine Tür gab, die schon seit einigen Jahren nicht benutzt worden war, denn man hatte seit Jahren keine Probesprengungen mehr durchgeführt.
    Das kleine Tor hatte ein gewöhnliches Schloß, das sicher schon total verrostet war, weil es jahrelang nicht mehr gebraucht und geölt worden war. Mit einen gewöhnlichen Dietrich müßte es sich öffnen lassen.
    Er ging nach Hause und suchte im Keller in seinen Werkzeugkästen. Er war ein alter Bastler, der kleinere Schäden im Hause selber reparierte, und allein schon aus diesem Grunde hatte er einen vollständig eingerichteten Werkzeugschrank im Keller stehen.
    Er nahm sich einige Stücke Eisendraht, bog sie in die entsprechende Form und behämmerte sie unter seinem Miniatur-Schmiedefeuer so lange, bis sie eine gute Form angenommen hatten. Er stellte sich mehrere Größen her und betrachtete schließlich zufrieden sein Werk. Wenn das Schloß nicht allzu stark eingerostet war, mußte es gehen.
    Boom nahm seine Dietriche, steckte sie in die Hosentasche, löschte das Feuer unter dem kleinen Kamin, den er sich selber gebaut hatte, und ging hinauf in die Wohnung. Er war unverheiratet und versorgte sich selbst. So sehr er früher unter dieser Einsamkeit gelitten hatte, jetzt hatte sie den Vorteil, daß er nicht einer neugierigen Frau Rechenschaft über sein merkwürdiges Tun abzulegen brauchte.
    Aus dem Fach eines Schrankes nahm er die Taschenlampe und machte sich nun endgültig auf den Weg.
    Die Firma lag aus bloßen Sicherheitsgründen acht Meilen von der nächsten bewohnten Gegend entfernt..und ohne Auto hinzukommen, hätte einen Fußmarsch von annähernd drei Stunden bedeutet. Am besten wird es sein, dachte er, wenn ich ein Taxi nehme, mich zum Cester Park fahren lasse und dort aussteige. Über den Sprengplatz sind es dann nur noch anderthalb Meilen, und die kann ich wohl zu Fuß bewältigen.
    Die Hauptverkehrszeit war längst , vorbei, und es machte deshalb keine Schwierigkeiten, ein freies Taxi aufzutreiben.
    »Cester Park, Nordwesteingang«, sagte er, als er in den Wagen stieg.
    Der Fahrer musterte ihn kurz. Es war gegen halb neun, als Boom das Taxi nahm, und der Cester Park ist eine sehr einsame Gegend. Bei einem anderen wäre der Fahrer vielleicht mißtrauisch geworden, aber Boom sab zu harmlos aus, als daß man auf gewisse Gedanken hätte kommen können.
    »Beeilen Sie sich bitte«, murmelte Tom. »Ich habe eine Verabredung dort und möchte nicht zu spät

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