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0067 - Zwischen 1000 Tonnen Dynamit

0067 - Zwischen 1000 Tonnen Dynamit

Titel: 0067 - Zwischen 1000 Tonnen Dynamit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zwischen 1000 Tonnen Dynamit
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aber diese Briefe sind gut drei Jahre alt. Diese Episode scheint abgeschlossen zu sein.«
    »Warum verwahrt er dann die Briefe, die ihn doch nur in Schwierigkeiten mindestens mit seiner Frau bringen könnten, wenn sie einmal gefunden würden?« '
    Phil zuckte wieder die Achseln: »Woher soll ich das wissen, warum er sie aufhebt? Ich nehme aber an, daß er es aus diesem sentimentalen Gefühl heraus tut, mit dem eben manche Leute Andenken aufheben.«
    »Hast du übrigens auch mit dem Stiefbruder gesprochen?«
    »Istar Haskvich, jawohl. Er scheint innerlich mindestens ebenso aufgeregt zu sein über die Diebstähle wie sein Halbbruder. Er fühlt sich verantwortlich und macht sich schwere Vorwürfe. Ich habe ihn ein bißchen beruhigt, denn selbst als verantwortlicher Mann kann er doch nicht Tag und Nacht neben dem Sprengstoff liegen und aufpassen. Außerdem tat er mir leid, weil er verkrüppelt ist.«
    »Wieso?«
    »Er hat einen Buckel, weißt du. Und er gehört zweifellos zu den Leuten, die sich nicht an so etwas gewöhnen können, sondern Zeit ihres Lebens darunter zu leiden haben. Ich habe so das Gefühl, als fühle er sich jämmerlich einsam.«
    »Ich hoffe, daß wir diese ganze Geschichte bald aufklären können, damit sich der arme Kerl weniger Vorwürfe zu machen braucht.«
    Phil zog die Kaffeetasse heran, weil er seine Mahlzeit beendet hatte, während ich noch den letzten Rest eines Würstchens verspeiste.
    »Und was hast du ermittelt?« fragte er.
    »Verdammt wenig. Im Grunde habe ich nur herausgefunden, daß aus der Halle gar kein Dynamit gestohlen worden sein kann.«
    »Es muß aber Dynamit gestohlen worden sein, sonst könnte es nicht fehlen.«
    »Das ist es ja!« sagte ich ärgerlich. »Ich habe nachgeforscht, ob man ein paar Kilo von dem elenden Zeug vielleicht verschwinden lassen könnte, bevor es überhaupt in die Lagerhalle eingeliefert wurde, aber das ist ziemlich ausgeschlossen. Wenn tagsüber jemand Dynamit stehlen wollte, müßte er das gewissermaßen vor den Augen von etwa 50 Arbeitern tun. Das ist völlig ausgeschlossen. Du weißt ja, daß die Leute keine Taschen mit auf das Betriebsgelände bringen dürfen.«
    »Trotzdem ist aber Dynamit gestohlen worden«, wandte Phil ein. »Das kann ja nur bedeuten, daß du dich bei deinen Ermittlungen irgendwo geirrt haben mußt, Jerry.«
    »Allerdings«, brummte ich ärgerlich. »Es heißt einfach, daß wir wieder ganz von vorn anfangen können. Wir sind noch keinen Millimeter weiter, als wir am Anfang der Geschichte waren.«
    Phil unkte, angesteckt von der ärgerlichen Stimmung, in der ich mich befand: »Und womöglich kommen wir nie weiter. Nicht alle Fälle werden aufgeklärt.«
    Dabei lag die richtige Lösung geradezu auf der Hand!
    ***
    Buck Baxters Sportschule befand sich in der 69th Street. Auf einem geräumigen Hinterhof hatte er eine alte Lagerhalle zu einer Art Turnhalle umbauen lassen. Sie war etwa 20 mal 30 Yard im Geviert groß und hatte eine Höhe von knapp 15 Yard.
    Als Mart Hogans eintraf, blieb er zuerst in der Eingangshalle stehen und sah sich in der Turnhalle um. Er entdeckte Baxter und ging zu ihm hin. »Hallo, Buck!« grüßte er.
    »Hallo, Mart«, nickte der Alte. »Fein, daß du ein paar Minuten früher kommst. Dann braucht wenigstens die Lady nicht zu warten, wenn sie gleich kommt. Hey, holla, Boys, hört mir mal alle zu! Ich habe euch was zu sagen.«
    Der Lärm in beiden Ecken der Turnhalle verstummte, und die jungen Leute sahen zu Baxter hin.
    Der trat auf eine umgestülpte Kiste, die ihm sonst als Züschauersitz vor dem Boxring diente, breitete die Arme weit aus und rief. »Ich kriege heute abend eine wichtige Kundin, irgendeine Lady, die bei mir Unterricht im Jiu-Jitsu kriegen will. Wie gesagt, die Lady ist für mich sehr wichtig, und wenn sie kommt, möchte ich, daß sie einen guten Eindruck von euch bekommt. Ich bitte euch deshalb, mir keinen Ärger zu machen. Pfiffe und Bemerkungen werdet ihr mir zuliebe unterlassen, klar?«
    Er machte eine kurze Pause und blickte sich um. Niemand hatte etwas einzuwenden. Baxter war den jugen Leuten sympathisch, weil er auch in privaten Fragen für sie da war wie ein väterlicher Freund. Nach seinem Rundblick fuhr der Alte fort: »Wer trotz meiner Bitte Ärger macht, den prügle ich eigenhändig aus meiner Schule hinaus! So, jetzt macht weiter!«
    Er stieg von seiner Kiste herab, wandte sich Mart Hogans zu und sagte: »Mart, es ist vielleicht das beste, wenn du die Lady draußen erwartest. Meine

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