Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0067 - Zwischenspiel auf Siliko V

Titel: 0067 - Zwischenspiel auf Siliko V Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Satz hatte er sie und Perry Rhodan beschuldigt, sich krassestem Egoismus hinzugeben.
    Die Störung, die von außen kam, empfand Oberst Julian Tifflor als Wohltat.
    „Ja...?" fragte er unkonzentriert und wurde in derselben Sekunde wach, als er Thoras Gesicht auf dem Bildschirm erkannte.
    „Bitte, kommen Sie zu mir, Tiff", bat sie. Wenige Minuten später saß er ihr im Bungalow wieder gegenüber.
    Sie sprach. Er lauschte ergriffen. Jedes ihrer Worte war Verzicht. Jeder ihrer Sätze baute sich auf seiner Behauptung auf: „Mir tut Thomas Cardif leid."
    „ ... aber ich darf ihn sehen, Tiff, ja? Muß ich Ihnen noch versprechen, daß ich ihm nur als Frau des Administrators gegenübertrete?"
    „An ihm vorbeigehe", schränkte Tifflor ein. „Einverstanden, Thora!"
    Sie nickte krampfhaft. „Wann kann ich ihn sehen, Tiff?"
    „Leutnant Cardif befindet sich auf einem Patrouillenflug im Krela-System. Gegen zwanzig Uhr Ortszeit wird er zurück sein. Ich werde die Offiziere zu einer Besprechung gegen einundzwanzig Uhr zusammenrufen. Darf ich damit rechnen, daß Sie an meine Herren einige Worte richten?"
    Impulsiv reichte ihm die Arkonidin die Hand. „Sie dürfen damit rechnen, Tiff", und hinter den Tränen in ihren Augen schimmerte das entsagungsvolle Lächeln einer Mutter.
     
    5.
     
    Oberst Julian Tifflor hörte nur mit halbem Ohr hin, als der Schwere Kreuzer ZYKLOP gegen 19.44 Uhr unter machtvollem Rauschen seiner Antischwerkraftfelder zur Landung ansetzte. Er hatte alle Hände voll zu tun, um die kurzfristig angesetzte Offiziersbesprechung unter Dach und Fach zu bringen, und durfte zugleich die Kampfkraft der Garnison-Streitkräfte nicht schwächen. Trotz seiner Unruhe, die immer stärker wurde, je näher es auf 21 Uhr anging, wirkte er nach außen unverändert.
    Major Lens, sein Adjutant, trat ein. Tifflor sah ihn nur an. Lens kam sofort zur Sache. „Der Raumhafen fragt an, ob wir noch die Wach-Roboter benötigen. Ehrlich gesagt, verstehe ich diesen konzentrierten Schutz nicht, Oberst. Man munkelt hier im Haus schon, Sie hätten Frau Thora festgesetzt."
    „Aha! Man munkelt, Major. So ... sind die Gazellen-Kommandanten zur Besprechung geladen?"
    Major Lens lief leicht rot an. Gerade hatte er eine der berüchtigten moralischen Ohrfeigen des Oberst erhalten. Tifflor teilte sie selten aus. Er verwendete sie nur in Notfällen und war jetzt überzeugt, daß der Major für schlagartiges Verstummen dieses Gerüchtes sorgen würde.
    „Gazellen-Kommandanten geladen für einundzwanzig Uhr, Oberst. Von den Kreuzern die Stabsoffiziere. Von der Verwaltung alle ..."
    „Natürlich." Es klang bissig. „Soll ich sie wieder ausladen?" Oberst Lens hatte für seine Kameraden, die ihr Leben in der Garnison oder Etappe verbrachten, auch nichts übrig.
    „Nein. Hat der Nachrichtendienst nichts Besonders zu melden?"
    Lens begriff sofort, warum der Oberst diese Frage gestellt hatte. Alles drehte sich um Thoras Sicherheit. „Bis jetzt nicht"
    „Noch etwas, Major?" Julian Tifflor wollte allein sein. Er sah Lens zur Tür gehen, und als dieser sie gerade aufstoßen wollte, kam von draußen ein eigentümliches Geräusch herein. Auch Lens hatte es gehört. „Strahlbeschuß, Oberst?"
    Der gab schon Garnison-Alarm! Auch der Raumhafen wurde in Alarmstufe l versetzt. Da schlug dieses scheußlich zischende Geräusch wieder von draußen kommend durch die Schallisolierung.
    „Major, das ist doch am Bungalow!" Oberst Tifflors Feststellung war kein hysterischer Schrei. Sechzig Jahre Dienst für Perry Rhodan waren eine harte Schulung gewesen und hatten seine Männer gezwungen, mit jeder Situation fertig zu werden.
    Oberst Tifflor gab von seinem Schreibtisch aus die Einsatzbefehle. Er ließ keinen Zweifel daran, daß dieser Überfall Thora galt. Auf die Bestätigung seiner Befehle wartete er nicht mehr. Zusammen mit Major Lens raste er nach draußen.
    Zur gleichen Sekunde heulten in den Kreuzern am Rande des Raumhafens die Sirenen. In weniger als einer Minute war jedes Schiff feuerbereit. In der Garnison gingen die ersten Kampfrobotertrupps in Stellung. Vor seinem Major erreichte Tifflor das große Portal, als plötzlich ein blaßgrüner Strahl ihn blendete und vor seinen Augen die schwere Tür vergaste.
    Deckung!" schrie Tifflor dem Major zu und riß ihn zurück. Krachend landeten sie nebeneinander auf dem Boden. In dieser kurzen Zeit zerstörten drei Strahlen das gesamte Portal und schlugen dann ein Stück in den breiten Gang, als nach einer

Weitere Kostenlose Bücher