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0067 - Zwischenspiel auf Siliko V

Titel: 0067 - Zwischenspiel auf Siliko V Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gewaltig krachenden Explosion draußen vor dem Haupteingang dieser tödliche Spuk verging.
    Oberst Tifflor hatte Sekunden Zeit gehabt, um zu kombinieren. Er war überzeugt, daß der Überfall Thora galt. Mit einem Griff schaltete er sein Taschensprechgerät ein.
    „Lagemeldung an Kommandeur!" gab er über Funk durch.
    Dann sprang er auf, als der dreifache Zerstörungsstrahl in einer donnernden Explosion vergangen war. Er stürmte durch ein Büro, sah vier Männer in Deckung liegen, riß das Fenster auf und schwang sich hinaus. Drei Meter unter ihm befand sich ein gepflegtes Blumenbeet. Weich fing die Erde seinen Sprung auf. Während er noch in die Knie ging, kam die erste Lagemeldung an: „Wachroboter durch fremde Kampfmaschinen vernichtet. Bungalow brennt!"
    Der Kommandant des Schweren Kreuzers ZYKLOP wollte sich anhängen. „Keine Meldung abgeben!" schnarrte Tifflor und rannte dabei quer über die Beete, stolperte in der Dunkelheit, raffte sich wieder auf und brüllte in sein Gerät:: „Wo bleiben die Lagemeldungen vom Bungalow?"
    Aber dort schienen vorerst nur terranische Kampfroboter mit fremden Waffenmaschinen im Angriff zu stehen. Der Oberst begriff es nicht. Wo steckten die drei Offiziere mit ihren 25 Männern, die laut Alarmplan am Bungalow Stellung zu beziehen hatten?
    „Leutnant Hecks...", keuchte er ins Mikrofon und wich im letzten Moment einem tiefhängenden Ast aus.
    Er sah jetzt am Ende des Parkes den Bungalow in hellen Flammen stehen und davor im Widerschein glänzend acht Terra-Robots. Sie feuerten aus allen verfügbaren Strahlwaffen und schlugen sich mit einer doppelten Übermacht herum.
    Julian Tifflor sah jetzt weder den brennenden Bau noch den Kampf der Roboter. Er hielt sein Sprechgerät in der Hand und stieß heisere Worte hinein: „Wer hat Thora gesehen? Sofort Meldung durchgeben!"
    Von der anderen Seite des Parkes stampfte eine neue Welle Kampfmaschinen heran, dichtauf folgten die ersten Männer.
    Oberst Tifflor stoppte sie ab. „Park nach Thora absuchen!"
    Da kreuzten sich von drei Seiten her Thermostrahlen. Sie vernichteten in Sekundenbruchteilen vier Fünftel des Baumbestandes der Parkanlage.
    Wieder ging Tifflor in Deckung. Wo er stand, ließ er sich fallen. Aber die terranischen Roboter, auf die Vernichtung des Feindes programmiert, positronische Wesen, die weder Erschrecken, Furcht, noch menschliche Gefühle kannten, wirbelten auf ihren stählernen Gliedmaßen herum, erkannten, aus welcher Richtung die Thermostrahlen kamen und feuerten.
    In einem nach allen Richtungen auseinanderfliegenden Funkenregen explodierten vier feindliche Roboter, aber die Thermostrahlen wurden nicht weniger. Plötzlich stand der Himmel über der Garnison in blendendem Licht. Auch Oberst Tifflor kam nicht mehr dazu, sein Gesicht in die Erde zu drücken, um der minutenlang anhaltenden Blendung zu entgehen, aber jetzt hatte er begriffen, was dieses Gefecht hier im Park bezwecken sollte.
    „An alle!" schnarrte er in sein Sprechgerät. „Die Lichtbombe soll den Rückzug des Feindes tarnen! Thora wird vermißt! Achtet auf fremdes Raumschiff! Kreuzerflotte startklar?"
    „Startklar, Oberst!" Das war die Stimme des ZYKLOP-Kommandaten gewesen.
    Danach blieb es im Empfang still. Über Thora kam keine Meldung. Doch dann überstürzten sich die Lageberichte. Nur ein Mensch mit Hypnoschulung war in der Lage, dieses Durcheinander im Kopf zu ordnen und auch zu übersehen.
    Was Oberst Julian Tifflor erkannte, ließ ihn das Schlimmste für Thora befürchten. Daß sie in dem niederbrennenden Bungalow umgekommen sein sollte, hatte er keinen Augenblick lang geglaubt.
    Zur Zeit verlief auf fünfhundert Meter Breite quer durch die Garnison bis dicht vor den Raumhafen die Kampfzone, aber sie nahm nicht in diesem Park ihren Anfang, sondern verlief in entgegengesetzter Richtung ebenfalls und überschritt dort sogar die exterritoriale Grenze. Der unbekannte Gegner mußte einige hundert Kampfmaschinen eingesetzt haben; ein unwahrscheinliches Aufgebot, aber Oberst Tifflor zwang es weder Staunen noch Nachdenken ab. Dieser Überfall galt Thora, und nur ein glücklicher Zufall konnte sie jetzt noch aus den Fängen des Feindes retten.
    Schlagartig brach der Kampf zwischen den positronischen Maschinenmenschen ab. Plötzlich fanden die Terra-Robots keine Ziele mehr. Aus Tifflors Sprechgerät prasselten neue Lagemeldungen. Der Kampf am Rande des Raumhafens drohte die Raum-Überwachungsstation in Mitleidenschaft zu ziehen. Blitzschnell

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