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0067 - Zwischenspiel auf Siliko V

Titel: 0067 - Zwischenspiel auf Siliko V Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gab Tifflor neue Einsatzbefehle.
    Drei Leichte Kreuzer sprangen aus ihrer Startposition heraus, um dicht bei der Überwachungsstation wieder zu landen. Gleichzeitig griffen sie mit dreißig Prozent ihrer Waffenkapazität in die Roboterschlacht ein. Aber sie konnten auf diese positronischen Waffenungeheuer nicht einfach draufhalten. Als unüberwindliches Hindernis stand die Warnung von Oberst Tifflor dazwischen: Achtet auf Thora!
    Überall ließ das Gefecht an Stärke nach, nur um den Hafen herum wurde es zum Inferno, und der unbekannte Gegner schien seinen gesamten Bestand an Kampfmaschinen dort zum Einsatz zu bringen. Da kam eine Meldung, die Klarheit in den Überfall bringen sollte, für Julian Tifflor aber die Sache nur noch rätselhafter machte: „Arkon-Roboter! Einwandfrei erkannt!"
    Wilder Verdacht wurde in Tifflor wach.
    Niemals würde Arkon sich eines solch plumpen Vertragsbruches schuldig machen! Diese arkonidischen Kampfmaschinen sollten vollständig verschleiern, wer hinter der Entführung von Thora steckte. Im gleichen Moment erschien ihm der erbitterte Kampf in der Nähe der Raum-Überwachungsstation auch als Verschleierungsmanöver.
    „An Kampfkräfte ..." Weiter kam Oberst Tifflor nicht. Die Gruppe, die er gerade anrufen wollte, meldete sich und befand sich im Augenblick fünf Kilometer tief auf rusufschem Staatsgebiet: „Gegner schleust über zweihundert Robots in Kleinraumer. Kleiner Kugelraumer greift uns mit allen Strahlarten an. Ausfall: drei Mann, neunzehn Roboter. Position des Raumers ... Verdammt, er startet ja!"
    „Position, Leutnant, oder Kriegsgericht!" Seitdem der Kampf tobte, brüllte Oberst Tifflor jetzt zum erstenmal, und mit der Drohung, den Offizier vor das Kriegsgericht zu stellen, war es ihm bitter ernst.
    Die terranische Raumüberwachungsstation hörte den Spruch mit. Jetzt kam sie dem Leutnant zuvor. Um die Frequenz nicht mit unnötig langen Gesprächen zu blockieren, schnarrte von dorther ein Mann: „Fremdes Schiff erfaßt! Steigt im Alarmstart ..."
    Julian Tifflor gab seine Order: „Fremdschiff unbedingt in der Ortung festhalten. ZYKLOP, sofort Beiboot senden, um mich abzuholen! Ende!"
    Er hatte mit Bedacht keinem seiner Kreuzer Startbefehl gegeben. Thoras Leben war ihm zu wichtig, als, daß er ihr Schicksal in fremde Hände legte. Bei der Besatzung der Meßstation löste der Befehl des Obersten Kopfschütteln aus. Es war für sie doch eine Selbstverständlichkeit, das fremde Raumschiff nicht mehr aus ihrer Kontrolle zu lassen.
    Da riß der Mann, der am Koordinaten-Justierer saß, in verzweifelter Geste beide Arme hoch. Neben ihm, am Bildschirm, fluchte sein Kamerad. Der kleine Fremdraumer wurde schlagartig unscharf, schien auseinanderzufließen. Und der Mann vor dem Justierer, der mittels seines Gerätes in der Lage war, zu jeder Sekunde die Koordinaten eines georteten Schiffes anzugeben, sah alle Zahlenkolonnen auf Null stehen.
    „Was ist denn das für ein neuartiger Ortungsschutz?" stöhnte Gil Besser, der als erster erkannt hatte, was sich abspielte.
    Oberst Julian Tifflor hatte sich auf diese neue Situation sofort eingestellt. Sein Befehl erging an den Leichten Kreuzer III, und während er noch sprach, sprang das Kugelschiff in Alarmstart in den nachtdunklen Himmel hinein, und im Umkreis von hundert Kilometern mußte jeder Mensch glauben, der Jüngste Tag wäre da, so brüllten die entfesselten Triebwerke und heulten die glühenden Luftmassen, die vom Raumer zur Seite gefegt wurden.
    Keuchend erreichte Tifflor den großen Platz. Fast zur gleichen Zeit setzte das Beiboot der ZYKLOP auf.
    Daß die Zelldusche, die Julian Tifflor auf Wanderer erhalten hatte, mehr war als ein lebensverlängerndes Mittel, sondern ihm auch die Jugendlichkeit bewahrte, bewies jetzt der Oberst, als er wie ein Hundert-Meter-Sprinter über den Platz zog und in die Schleuse des Beibootes sprang. „Start!" schrie er und, während hinter ihm die Schleuse zuschnappte, stieg das kleine Beiboot von Titanenkräften getrieben in die Nacht hinein.
    Ununterbrochen kamen aus dem Empfang Koordinaten. Die ZYKLOP war auch gestartet. Das Beiboot jagte dem Mutterschiff nach, das verhalten höher stieg. Dann war es das fast unglaubliche Zusammenspiel von Technik und Können, als das kleine Boot mit voller Fahrt in den Hangar der ZYKLOP schoß, dort erst mit allen Antischwerkraftenergien abbremste und sanft landete.
    Im Steigflug zur ZYKLOP hatte der Oberst einen Raumanzug angezogen. Die beiden letzten

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