Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0068 - Todeswalzer

0068 - Todeswalzer

Titel: 0068 - Todeswalzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
Vom Netzwerk:
an die Reihe kommen.«
    »Okay, Rhodes, tun Sie mit mir, was Sie wollen, aber lassen Sie Jane Collins in Ruhe.«
    Der Maler schüttelte grinsend den Kopf. »Sie wird das Schicksal mit Ihnen teilen, Sinclair.«
    »Warum? Jane kämpft nicht gegen Dämonen. Sie jagt keine Geister…«
    »Sie ist Ihre Freundin. Wenn sie neben Ihnen stirbt, werden Ihre Qualen doppelt so groß sein, Sinclair!«
    Es war ein teuflischer Bastard. Wenn ich die Möglichkeit gehabt hätte, mich auf ihn zu stürzen – ich weiß nicht, ob er das überlebt hätte.
    »Übrigens, Ihre Freunde Suko und Bill Conolly waren hier«, erzählte Chris Rhodes. »Die beiden suchen Sie, Sinclair. Sie haben nach Ihnen gefragt. Ich sagte, Sie wären nicht hier gewesen. Damit sie nicht auf die Idee kommen, noch mal hier aufzukreuzen – womöglich auch noch gerade in dem Augenblick, wo der Schwarze Tod sich Ihrer annimmt –, habe ich Jacko befohlen, sich um die beiden zu kümmern. Es wird ein leichtes für meinen tüchtigen Diener sein, Ihre Freunde auszuschalten. Jacko verfügt über großartige Fähigkeiten.«
    Mich überlief es kalt.
    Es genügte Rhodes nicht, mich zu vernichten. Er vergriff sich auch noch an meinen Freunden.
    Es wäre wohl besser für Suko gewesen, wenn er in Calais geblieben wäre, aber dort hatte er es nach unserem Telefonat vermutlich keine Stunde länger ausgehalten.
    »Rhodes! Warum haben Sie diesen schrecklichen Pakt mit der Hölle geschlossen?« rief ich. Ich sah meine einzige Chance darin, Chris Rhodes davon zu überzeugen, daß es ein großer Fehler gewesen wäre, sich mit der rechten Hand des Teufels zu verbünden.
    »Ich hatte es satt, von allen Menschen als Fußabstreifer benützt zu werden!« schrie der Maler. »Damit ist es nun vorbei, Sinclair. Aus mir ist eine Persönlichkeit geworden. Niemand bestimmt mehr, was mit mir geschieht. Jetzt bin ich es, der die Entscheidungen trifft. Der Schwarze Tod hat mich sogar zum Herrscher, über Leben und Tod gemacht.«
    »Sie wissen nicht, mit wem Sie sich da eingelassen haben, Rhodes. Die Hölle ist ein ganz miserabler Vertragspartner. Sie hat nur ihre eigenen Interessen im Auge. Sie, Rhodes, stehen nur so lange in der Gunst des Schwarzen Todes, solange Sie ihm nützlich sind. Wenn er Sie nicht mehr brauchen kann, läßt er Sie wie eine heiße Kartoffel fallen. Glauben Sie mir, ich weiß, wovon ich spreche. Der Schwarze Tod wird sich niemals an die getroffenen Abmachungen halten. Er wird Sie ausbeuten. Sie werden immer mehr für ihn tun müssen. Er wird Sie immer häufiger für seine Zwecke einspannen. Sie werden Ihres Lebens nicht mehr froh sein.«
    »Denken Sie, das war vorher anders? Ich war rauschgiftsüchtig…«
    »Eine Sucht kann man heilen, Rhodes. Nehmen Sie Vernunft an. Sie haben noch eine Chance, wenn Sie mir die Möglichkeit geben, Ihnen zu helfen. Ich würde einen Weg finden, den Pakt rückgängig zu machen.«
    »Rückgängig machen?« Chris Rhodes lachte schrill. »Mann, Sinclair, nicht im Traum denke ich an so etwas! Ich gehe den Weg, den ich eingeschlagen habe, entschlossen weiter.«
    »Das werden Sie bald bereuen.«
    »Bestimmt nicht!« entgegnete mir Chris Rhodes. Er wandte sich um und verließ den Keller.
    Als er oben die Tür zuwarf, wußte ich, daß meine allerletzte Chance dahin war.
    ***
    Suko betrat das Pub. Er steuerte den Tresen an und winkte den Wirt zu sich, als er Bill Conolly nicht sah. Der Wirt, ein Mann mit vielen Falten im Gesicht, beugte sich vor und fragte: »Was darf’s denn sein?«
    »Bill Conolly darf es sein. Ich bin ein guter Freund von ihm. Wir wollten uns hier treffen. Ich kann ihn aber nirgends sehen. Mußte er mal für Königstiger?«
    Der Wirt kratzte sich hinter dem Ohr. »Bill hat vor fünfundvierzig Minuten das Lokal verlassen. Als er hinausging, sah er aus, als hätte ihn jemand hypnotisiert. Ich rief ihm nach, doch er reagierte nicht darauf. Ich wollte mich um ihn kümmern, weil er plötzlich so sonderbar geworden war, aber es war dann so viel zu tun, daß ich nicht weg konnte.«
    Suko spürte, wie sich seine Kopfhaut zusammenzog.
    Irgend etwas war schiefgelaufen.
    »Wo kann ich mal telefonieren?« fragte der Chinese.
    Der Wirt wies in Richtung Telefonzelle. Suko quetschte sich in die Kabine und rief bei den Conollys zu Hause an.
    Sheila meldete sich.
    Suko erkannte sofort an ihrer Stimme, daß etwas Schlimmes passiert war »Bill wurde soeben ins Krankenhaus gebracht«, sagte Sheila Conolly gepreßt. Die große Sorge um ihren Mann schwang

Weitere Kostenlose Bücher