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0069 - Der unheimliche Bogenschütze

0069 - Der unheimliche Bogenschütze

Titel: 0069 - Der unheimliche Bogenschütze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Blicke trafen sich.
    Halb offen stand sein Mund. Ein Speicheltropfen quoll über seine Unterlippe und rann am Kinn entlang.
    »Das, Sinclair, war zuviel!« schleuderte er mir ins Gesicht. »Ich lege dich um und warte nicht mehr auf ihn!«
    Er kam einen halben Schritt vor, zielte genau.
    Jetzt mußte ich was tun.
    Beine können zu Waffen werden, und das bewies ich noch in der gleichen Sekunde.
    Mit einem gedankenschnellen Tritt säbelte ich ihm mit dem rechten Fuß den Stand weg.
    Willard fiel nach links.
    Dort lauerte mein anderer Fuß.
    Der Tritt kam aus dem Kniegelenk und traf dort, wo ich treffen wollte.
    Willard stöhnte noch einmal auf, fiel zu Boden, streckte sich und blieb bewußtlos liegen.
    Ich atmete aus. Himmel, das hatte ich hinter mir. Ich war in Schweiß gebadet, meine Kleidung klebte mir auf der Haut.
    Ich hatte selbst kaum damit gerechnet, daß ich es schaffen würde.
    Aber es hatte geklappt.
    Nun mußte ich an die Schlüssel kommen. Und das war schwierig genug.
    Wiederum hatte ich nur meine Beine zur Verfügung. Ich rückte von der Wand weg, streckte mich und legte beide Beine über den Körper des bewußtlosen Roman Willard.
    Noch ein winziges Stück konnte ich vorwärts rutschen, dann berührten meine Fußsohlen den Boden. Wenn ich jetzt die Beine anzog, konnte ich den Verwalter mit den Hacken an mich heranschieben.
    Ich setzte alle Kraft ein.
    Der Körper bewegte sich nicht.
    Ein nächster Versuch.
    Mein Keuchen erfüllte die Folterkammer tief unter der Erde. Ich spannte die Beinmuskeln, holte noch einmal tief Luft und drückte energisch gegen den Körper.
    Er bewegte sich, rollte herum und lag jetzt näher an mir. Allerdings auf dem Bauch. So kam ich nie und nimmer an die Schlüssel heran.
    Sie werden sich bestimmt fragen, wie ich es anstellen wollte, trotz der gefesselten Hände, den Schlüssel in das Schloß der Kette zu schieben.
    Es gab eine Möglichkeit. Meine Arme hatten genügend Spielraum, so daß ich sie nah an meinen Mund bringen konnte. Wenn ich mir den Schlüssel zwischen die Zähne steckte, mußte es eigentlich zu schaffen sein.
    Eine andere Möglichkeit gab es nicht. In der Not kommt der Mensch eben auf die tollsten Gedanken.
    Meine einzige Sorge bestand darin, daß Willard lange genug bewußtlos blieb, denn wenn er vorher aufwachte und ich ihn nicht ein zweites Mal ins Reich der Träume schicken konnte, war es aus.
    Wieder gab ich meinen Füßen die nötige Kraft und rollte den Bewußtlosen auf den Rücken.
    Ich schaute ihm ins Gesicht. Die Augen hielt er geschlossen, die Maschinenpistole lag quer über seiner Brust. Er atmete flach.
    Ich rutschte wieder etwas zurück und streifte beide Schuhe ab. Mit den Zehen zog ich auch noch meine Socken aus und war nun barfuß. Das mußte sein, denn die Füße sollten mir in diesem Fall die Hände ersetzen.
    Ich winkelte mein Bein so weit an, daß ich den flachen Fuß in die rechte Jacketttasche des Mannes schieben konnte. Probehalber bewegte ich die Zehen hin und her. Dann rutschte der Fuß in die Tasche hinein.
    Und zum erstenmal in diesem verdammten Fall hatte ich Glück. Mit der Zehenspitze stieß ich gegen einen kleinen Gegenstand aus Metall.
    Der Schlüssel!
    Vor Freude hätte ich schreien können. Jetzt mußte ich ihn nur noch aus der Tasche bugsieren.
    Wie der übrige Körper, so waren auch meine Füße schweißnaß. Das gereichte mir jetzt zum Vorteil.
    Metall klebt nämlich.
    Den großen Zeh und seine »Nachbarn« breitete ich auseinander, bewegte den Fuß ein wenig, und nach vier Versuchen hatte ich ihn so weit, daß er zwischen meinen Zehen klemmte.
    Sofort zog ich den Fuß aus der Tasche.
    Vorsichtig hob ich das Bein. Ich durfte den Schlüssel unter keinen Umständen fallen lassen, das hätte mich nur unnötige Zeit gekostet.
    Ich zitterte, so sehr strengte ich mich an. Das Wasser rann mir in die Augen.
    Würde ich das Kunststück tatsächlich fertigbringen und mich befreien können?
    Den Oberkörper beugte ich meinem angewinkelten rechten Bein entgegen. Dann spürte ich das Reißen in den Schultergelenken. Die verdammten Ketten hielten mich zurück.
    So gelenkig, daß ich den Schlüssel mit den Zehen in das winzige Schloß führen konnte, war ich leider nicht. Ich mußte es schon auf die andere, umständlichere Art versuchen.
    Also das Bein noch höher.
    Es war eine elende Schufterei. Manche Menschen bekommen ihre Zehen überhaupt nicht hoch bis zum Mund. Ich mußte dies in gefesselter Lage schaffen.
    Ein Wahnsinn.
    Aber es

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