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0069 - Der unheimliche Bogenschütze

0069 - Der unheimliche Bogenschütze

Titel: 0069 - Der unheimliche Bogenschütze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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heran. »Los, Süße, wir zwei gehen schon mal vor. Und zier dich nicht, sonst werde ich böse!«
    Madelaine ging mit ihm.
    Zurück blieben Sheila und das Narbengesicht.
    Du Pré hatte die Tür offen gelassen. »Da hinaus!« befahl Scarface rauh.
    Sheila ging. Ihr blieb nichts anderes übrig. Eine Maschinenpistole ist eben ein zu überzeugendes Argument. Und wenn sie noch höher reizte, würde sie das Spiel verlieren, das war klar. Die Grenze hatte sie erreicht.
    Sie nickte. »Gut, ich gehe.«
    »Na endlich.«
    Sheila schritt auf die Tür zu, und Scarface trat etwas zur Seite, damit sie an ihm vorbeigehen konnte.
    Bills Frau ging über die Schwelle, zögerte einen Augenblick und warf Blicke in den Gang.
    Er war leer.
    Die Kerzen brannten. Ein Windzug bewegte die Flammen. Schatten zuckten über die Wände, und der Widerschein der Flammen lag auch auf den Gesichtern der Menschen und gab ihnen eine geisterhafte Farbe.
    Keine Spur von Bill.
    Aber auch keine von dem unheimlichen Bogenschützen.
    Sheila war mit den verdammten Gangstern allein. Nie hätte sie damit gerechnet, daß dieser Ausflug zu einem regelrechten Horror-Trip werden würde.
    Scarface drückte ihr die Mündung ins Kreuz. »Geh schon!«
    Sheila setzte sich wieder in Bewegung. Die Tür zu du Prés Raum stand offen. Das Zimmer lag schräg gegenüber. Sheila hörte den Buchmacher meckernd lachen.
    »Da hinein«, sagte Scarface.
    Sheila Conolly wußte auch so Bescheid. Mit stolz erhobenem Kopf ging sie ihrem Schicksal entgegen. Der kleine Johnny jammerte. Sheila sprach beruhigend auf ihn ein.
    Wenn nur ihm nichts passierte! Das war ihre größte Sorge. Diese Verbrecher würden auch auf den Kleinen keine Rücksicht nehmen, wenn es hart auf hart ging.
    Sie betrat das Zimmer.
    Du Pré lag auf dem Bett. In der rechten Hand hielt er eine Flasche. Madelaine stand neben dem Bett. Sie war blaß im Gesicht und zitterte.
    Mit dem Fuß knallte Scarface die Tür zu.
    »Ja, so ist es richtig«, lachte du Pré. Er zeigte auf Madelaine Custer. »Sie war früher Stripperin, Scarface. Ich bin dafür, daß sie uns mal etwas von ihrer Kunst zeigt. Los, Süße, zieh dich aus!«
    Das Narbengesicht lachte glucksend.
    Madelaine warf Sheila einen Blick zu, doch Bills Frau konnte ihr auch nicht helfen.
    »Stell dich nicht so an!« brüllte du Pré plötzlich los. »In Soho hast du es auch nicht getan. Oder bist du jetzt eine Dame geworden, du mieses Flittchen?« Er packte eine leere Flasche und schleuderte sie auf Madelaine zu, traf aber nicht.
    Das reichte Madelaine. Wenn sie jetzt nicht tat, was der Gangster verlangte, wurde es hart. Und gestrippt hatte sie ja schon. Zum Teufel, wenn es nur das war! Vielleicht konnte sie das Leben der Conollys retten.
    »Schade, daß wir keine Musik haben«, sagte du Pré, »aber du schaffst es auch so, da bin ich sicher.«
    Und die Frau begann. Mit einem Ruck warf sie ihr Haar zurück, öffnete die Lippen und zauberte innerhalb von Sekundenschnelle einen anderen Ausdruck auf ihr Gesicht.
    »Ja, gut«, lobte du Pré.
    Madelaines Hände fuhren vor ihrem Leib zusammen, fanden das Gürtelschloß und öffneten es.
    Der Rock fiel.
    Auch Scarface hatte nur Augen für die Frau. Sheila interessierte ihn im Moment nicht.
    Das nutzte Bills Frau aus. Sie legte Johnny in einen Sessel und bedeutete ihm, ruhig zu sein.
    Noch hatte sie ihre Waffe.
    Doch es kam alles anders.
    Niemand hatte draußen auf dem Gang die Schritte gehört. Aber dann wurde die Tür mit einem gewaltigen Tritt aus den Angeln gerissen. Sie krachte zu Boden, und als die anwesenden Personen erschreckt herumfuhren, starrten sie in das halbverweste Gesicht des unheimlichen Bogenschützen…
    ***
    Schüsse peitschten auf.
    Einer, zwei, drei…
    Ich wartete auf den Einschlag der Kugeln, auf den heißen Schmerz, der den Tod ankündete, doch nichts geschah.
    Ich wurde nicht getroffen.
    Dafür der Verwalter.
    Dreimal zuckte er zusammen. Er torkelte zurück. Schrie, brüllte, versuchte, die Maschinenpistole hochzukriegen, doch es war vergebens. Die Kraft verließ ihn.
    Er fiel auf die Knie. Die Maschinenpistole rutschte ihm aus den Fingern und klirrte auf das jahrhundertealte Gestein. Noch einmal hob Willard den Kopf.
    Unsere Blicke trafen sich.
    Ich las in seinen Augen keine Reue. Er hatte sein Ziel nicht erreicht und mußte dafür bezahlen.
    Schwer fiel er aufs Gesicht.
    Roman Willard war tot!
    Ich zitterte am gesamten Körper, beherrschte mich jedoch und schaute nach rechts, wo die Tür war.
    Dort

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