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0069 - Im Halbraum lauert der Tod

Titel: 0069 - Im Halbraum lauert der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vor der Südküste liegt eine langgestreckte, schmale Insel, Sir. Da wir uns mit knapp einhundert Kilometer pro Stunde bewegen, hätten wir sie frühestens nach zwei Stunden erreichen können. Aber hier ... hier liegt sie mitten unter uns!"
    Reginald Bull sah mit einem argwöhnischen Blick auf den Bildschirm.
    „Sind Sie sicher, daß Sie die Karte richtig abgelesen haben?"
    „Völlig, Sir", antwortete Tompetch. „Dann funktioniert der Lichtorter nicht. Er hat die falsche Richtung. Er erfaßt etwas, was noch hundert Kilometer vor uns liegt."
    Tompetch hatte zu rechnen begonnen. Bull sah ihn die Maße der Insel auf der Karte mit denen auf dem Bildschirm vergleichen. Dabei schien er eine weitere Überraschung zu finden. Mit offenem Mund sah er Bull an und stotterte: „Die Insel ... sie sollte fünfzig Kilometer breit sein, Sir ... und dreihundert Kilometer lang. Die Länge ... ist richtig, aber die Breite ... beträgt nach dem Bildschirm nur fünfundzwanzig Kilometer."
    Bull sprang auf. Er verglich die Maße der Insel nach der Karte mit Tompetchs Angaben und fand wie Tompetch fünfzig Kilometer für die Breite. Dann wandte er sich dem Bildschirm zu und stellte auf den ersten Blick fest, daß dort die Insel nur fünfundzwanzig Kilometer breit war.
    Er fing an, beide Beobachtungen zusammenzurechnen. Die Insel lag nur einhundert Kilometer südlich der Küste, obwohl die Entfernung, als die Karte aufgenommen wurde, noch zweihundert Kilometer betragen hatte. Die Insel war nun fünfundzwanzig Kilometer breit, obwohl sie fünfzig hätte breit sein sollen. Es schien nur eine Erklärung zu geben: Wanderer war im Maßstab eins zu zwei geschrumpft!
     
    4.
     
    Um neun Uhr fünfzehn, am 26. April 2042, waren alle Vorbereitungen für den Fiktivsprung der Gazelle getroffen. An Bord des Fahrzeuges, das langsam auf die Hangarschleuse zuglitt, befanden sich Perry Rhodan; Atlan, der Arkonide; Dr. Ali el Jagat, Chefmathematiker der DRUSUS; John Marshall und Andre Noir, zwei Mutanten aus der Besatzung des Schiffes, und der reglose Körper Nathans, des Solitude-Wesens.
    Die Frist betrug noch knapp einhundertundfünfunddreißig Stunden, als das innere Schleusenschott aufglitt und der Gazelle den gewaltigen Schleusenraum öffnete.
    Perry Rhodan hatte, wie er es gewohnt war, die Steuerung des Raumbootes selbst übernommen. Mit mühsam unterdrückter Ungeduld wartete er, bis die Schleuse leergepumpt war und das äußere Schott sich so weit geöffnet hatte, daß die Gazelle passieren konnte. Langsam ließ er das Fahrzeug über die Rampe in den Raum hinausgleiten und hielt die Luft an vor dem Schock, der kommen mußte, sobald das Transportfeld des Fiktivtransmitters die Gazelle erfaßte.
    Das Transportfeld begann außerhalb der Schutzschirmhüllen der DRUSUS, also etwa einhundertundfünfzig Meter vor der Außenwand des Schiffes. Man konnte den Beginn des Feldes nicht sehen. Auf den Bildschirmen war nur die Schwärze des Alls und ein gelegentliches Flackern, das von kosmischen Staubteilchen herrührte, die in den Schirmfeldern des Schiffes verstrahlten. Perry Rhodan fühlte plötzlich, wie unwirklich das Unternehmen war, in das sie sich eingelassen hatten. Es ging um die Unsterblichkeit, dies war unfaßbar und unvorstellbar. Die Handlung spielte - oder sollte spielen - in einem Raum, der zwischen den Dimensionen lag, und der war nicht nur unvorstellbar, er war absurd. Draußen, vor den Schirmfeldern der DRUSUS, wartete ein Transportfeld, das die Gazelle mitsamt ihrer Besatzung ohne jeglichen Zeitverlust an ein mehrere Millionen Kilometer entferntes Ziel bringen würde und damit allen Grundsätzen widersprach, die die terranische Physik noch vor hundert Jahren gehabt hatte.
    Perry Rhodan spürte Grauen in sich aufsteigen - die atavistische Furcht vor dem Unbekannten, Unbegreiflichen.
    Er reagierte darauf, wie er zu reagieren gewohnt war: Er wurde zornig. Er ließ die Gazelle mit einem wilden Satz nach vorn schießen und in das Gebiet hineinrasen, indem das Transportfeld des Fiktivtransmitters wartete. Er spannte die Muskeln, um den erwarteten Schock abzufangen, aber dann stellte er mit Entsetzen fest, daß der Schock noch ärger war als er geglaubt hatte.
    Er traf ihn mit der Wucht eines Dampfhammers. Eine Hülle aus Stahl, die genau nach den Maßen seines Körpers geformt war, schien sich in einer Tausendstelsekunde um ihn herum zu schließen und ihn zu zerdrücken. Er schrie auf und konnte seine eigene Stimme nicht hören. Er wunderte sich

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