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007 - Das Grauen von Blackwood Castle

007 - Das Grauen von Blackwood Castle

Titel: 007 - Das Grauen von Blackwood Castle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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ich für den Besuch bei Ihnen von meiner Dienststelle
bezahlt. Das ist nun mal mein Job. Vielleicht werden Sie aber während unseres
Gespräches bei mir irgendeinen Komplex oder einen seelischen Schaden
feststellen, der behandlungswürdig ist, Doktor. Sagen Sie es mir, wenn Sie was
entdecken. Ich werde Sie dann konsultieren und die Rechnung auf meine Spesen
setzen ...«
    Der Doktor lachte. Der besondere Humor des Amerikaners war entwaffnend.
    Sie passierten den geräumigen Korridor, der die Größe eines Wohnzimmers
hatte. Irgendwo im Haus erklang leise, schwermütige Musik.
    »Sie haben Besuch?« Dr. Prix, der vor ihm herging, wandte ihm das Gesicht
zu. »Nein. Ich bin immer allein. Die Musik entspannt mich.«
    Larry Brent kannte das Stück. Es war Ases
Tod aus Griegs Peer Gynt . Eine
schwermütige, traurige Melodie, die den Wänden des alten Hauses zu entströmen
schien.
    »Bitte, nehmen Sie Platz!« Der Arzt rückte einen Sessel zurecht, nachdem er
die Musik abgestellt hatte. Vom Wohnzimmer führte eine halb offenstehende Tür
in die geräumige Bibliothek. Die dunklen Regale reichten bis unter die Decke,
und ein Buchrücken drängte sich an den anderen.
    Die beiden Männer kamen sofort auf den Grund des Besuches zu sprechen.
    »... meine Mission kennen Sie«, schloss X-RAY-3, während er langsam sein
Glas auf den Tisch stellte.
    »Es geht um Dave Wellington, ich weiß. Ich finde es erstaunlich, dass man
sich dieses Falles noch erinnert, dass man jetzt, nach fünfzehn Jahren, noch
etwas darüber wissen will.«
    »Ich bin nur ein Rädchen im Uhrwerk einer großen Organisation, Doktor. Der
Fall Wellington, der damals so großes Aufsehen erregte, kann unter Umständen
etwas mit dem Verschwinden einer jungen Dame zu tun haben, die seit vier Wochen
vergeblich in ganz England gesucht wird. Sie wissen, wen ich meine?«
    Dr. Prix schüttelte den Kopf.
    Larry Brent fügte hinzu: »Ich meine Sonja Brighton.«
    »Nie gehört.«
    »Das macht nichts. Dafür wissen Sie um so mehr über Dave Wellington. Er war
schließlich Ihr Patient, nachdem das Unheimliche damals geschehen war.«
    »Ich behandelte ihn nur kurze Zeit, Mister Brent. Ich konnte eine schwere
Störung feststellen, einen Mutterhass, wie er mir niemals zuvor und auch niemals
zu einem späteren Zeitpunkt wieder begegnet ist.«
    »Ich kenne die Geschichte nur aus Zeitungsberichten, die mir vorgelegt
wurden, als ich den Fall übernahm.« Larry lehnte sich zurück.
    »Es hieß damals, dass Dave Wellington seine Mutter umgebracht hätte. Er war
zu diesem Zeitpunkt erst neun Jahre alt.«
    »Dave war schon immer ein merkwürdiges Kind. Er schloss sich niemand an und
mied jeden Spielgefährten. Der Vater des Jungen starb früh. Er stürzte von
einem Pferd – so unglücklich, dass er noch an der Unfallstelle starb. Dave war
damals drei Jahre alt. Die Erziehung lag danach in den Händen der Mutter Laura,
einer Bürgerlichen, die den Bruder des jetzigen Earl of Wellington heiratete.
Sie war eine Bäckerstochter – hübsch, attraktiv. Sie muss dem Mann den Kopf
verdreht haben. Henry Earl of Wellington ließ sich ausbezahlen, er wollte mit
seiner adligen Herkunft nichts mehr zu tun haben. Laura liebte ihren Sohn
abgöttisch, vielleicht trägt dies mit Schuld am Verhalten des kleinen Jungen,
vielleicht mochte er diese Liebe nicht, vielleicht fühlte er sich eingeengt und
suchte zum Ausgleich den Vater, den er nirgends fand. Dave verabscheute
jegliches Spielzeug. Er beschäftigte sich nur mit lebenden Dingen. Es begann
damit, dass er einen Flohzirkus gründete. Als es einmal während einer
abendlichen Gesellschaft wegen dieser Flöhe zu einigen unschicklichen
Zwischenfällen im Haus Wellington kam, verbot die Mutter ihrem Sohn strikt jede
weitere Beschäftigung damit. Sie ging so weit, dass sie die noch vorhandenen
Flöhe mitsamt ihren Schachteln verbrannte. Von diesem Tag an herrschte ein
gespanntes Verhältnis zwischen dem Jungen und seiner Mutter, die sich
vorgenommen hatte, strenger zu handeln. Sie verfiel genau ins Gegenteil ihrer
vorherigen Erziehungsmethode: Es hagelte Strafen und Verbote. Nur in seinem
Schlaf- und Kinderzimmer durfte Dave noch machen, was er wollte. Diese Art der
Erziehung mag ebenfalls mit eins dieser vielleichts sein, die ich vorhin schon anführte, und die mit zu Daves Verhalten
beigetragen haben mochten, als er sich entschloss, seine Mutter umzubringen.«
Er legte eine kleine Pause ein. »Sie hatte ihm zwar verboten, noch einmal Flöhe
ins Haus zu

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