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007 - Das Grauen von Blackwood Castle

007 - Das Grauen von Blackwood Castle

Titel: 007 - Das Grauen von Blackwood Castle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Paar und huschte aus dem Haus, ohne
die Tür hinter sich abzuschließen. Für einige Minuten verlor sie sie aus den
Augen. Dann kam ihr auf dem breiten Hauptweg ein Taxi entgegen. Sheila sah im
hellen Licht der Scheinwerfer deutlich eine Frau mit tizianroten Haaren,
ausgesprochen hübsch und etwa fünfunddreißig Jahre alt.
    Der hagere Mann war halb von der offenen Taxitür verdeckt und drehte Sheila
den Rücken zu. Er küsste die rothaarige Schönheit, ging dann zum Tor, öffnete
es und ließ das Taxi passieren. Das Auto verschwand Richtung Stadt.
    Der Mann schloss das Tor, bewegte sich auf dem Fußpfad an der Mauer entlang
und wollte offensichtlich noch einen Spaziergang durch den würzig riechenden
Park machen, der in der Abendstunde besonders anziehend war.
    Er tauchte in der Dunkelheit unter.
    Sheila Martens eilte an das Tor. Das Taxi war längst verschwunden. Doch sie
hatte sich die Richtung gemerkt, die der Fahrer eingeschlagen hatte. Sie konnte
von Glück reden, dass sie die Autoschlüssel nicht in ihrer Handtasche
aufbewahrte, sondern die Angewohnheit hatte, sie stets in einer Tasche ihrer
Kleidung bei sich zu tragen. Schnell setzte sie sich hinter das Steuer ihres
Wagens, fuhr die Straße hoch und warf keinen Blick mehr zurück. Hätte sie es
getan, hätte sie gesehen, dass der Hagere offenbar sehr aufmerksam seine
Umgebung beobachtete und jederzeit wusste, was um ihn herum vorging.
    Er war nicht auf dem schmalen Seitenweg weitergegangen, sondern blickte dem
entschwindenden Wagen nach.
    Ein teuflisches Lächeln umspielte seine dünnen Lippen.
     
    ●
     
    Sheila Martens hatte das Verfolgungsfieber gepackt.
    Die junge Journalistin war besessen von dem Gedanken, zu wissen, wer die
Besucherin war. Aber das Schicksal war ihr nicht gut gesonnen. Das Taxi hatte
einen größeren Vorsprung, als sie vermutete.
    Sie erreichte die Peripherie von London. Hier war es sinnlos, die Suche
weiter fortzusetzen.
    Unverrichteter Dinge fuhr sie den Weg zurück, den sie gekommen war und
schalt sich eine Närrin, dass sie sich so spontan hatte hinreißen lassen. Zu
gerne hätte sie etwas über die tizianrote Schönheit gewusst. Aber das ließ sich
sicher noch nachholen.
    Sie kehrte zu ihrem Bungalow zurück.
    Nach ihrem überstürzten Aufbruch kam sie erst jetzt dazu, ihre neue
Umgebung näher in Augenschein zu nehmen. Das Zimmer war einfach, aber sauber eingerichtet.
Auf dem Nachttischschrank stand eine Vase mit frischen Blumen. Auf den Blättern
entdeckte sie zahlreiche kleine Löcher und ausgezackte Stellen. Das erinnerte
sie an Wellingtons Raupen.
    Mechanisch fing sie an, nach den Schädlingen zu suchen und entdeckte eine
kleine dottergelbe Raupe auf dem Rand ihres Bettes. Angewidert griff sie nach
der Illustrierten auf der Fensterbank, schob damit den Schädling auf den Boden,
öffnete die Terrassentür und stieß die Raupe mit dem Fuß hinaus – auf den vom Regen
noch feuchten Steinboden.
    Sie ließ die Tür weit offen und hielt weiter Ausschau – und das nicht
vergebens. Unter der Fensterbank entdeckte sie drei besonders fette Exemplare
der Gattung, und sie schüttelte sich.
    »Ich möchte wissen, wo die Viecher alle herkommen«, sagte sie halblaut vor
sich hin. »Er hat seine Zucht doch drüben im Schloss!«
    Sie bugsierte auch diese Raupen hinaus. Dann besah sie sich ein letztes Mal
intensiv den Blumenstrauß in der Vase, konnte jedoch kein weiteres Tier
entdecken. Sie streifte das Kleid ab, legte es über den Stuhl und ging, nur mit
einem Slip bekleidet, ins Bad. Als sie die Tür aufdrückte, hatte sie das
Gefühl, als würde eine eisige Hand ihren Rücken hinabfahren.
    Die Badewanne vor ihr war randvoll mit wimmelnden schleimigen Raupen.
     
    ●
     
    X-RAY-3 erreichte das Haus seines Freundes Geoffrey Hatkinson. Er stellte
den Lotus Europa in die dafür vorgesehene Garage. Im Haus des reichen Bankiers
waren alle Familienmitglieder versammelt. Geoffrey Hatkinson hörte ihn kommen
und strahlte über das ganze Gesicht, als Larry den breiten Korridor überquerte.
    »Sie kommen gerade richtig!«, rief er von der Tür des großen
Gesellschaftsraumes. »Bestimmt haben Sie draußen die Autos gesehen. Meine
Tochter Patricia hat ihre Freundinnen und deren Freunde zu einer Party
eingeladen.«
    Die beiden Männer gingen in den Partyraum. Durch das ganze Haus waren die
Musik, das Lachen und die Stimmen der jungen Leute zu hören.
    Larry wurde empfangen wie ein alter Freund. »Sie müssen mit mir tanzen!«
Patricia Hatkinson

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