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007 - Stadt der Illusionen

007 - Stadt der Illusionen

Titel: 007 - Stadt der Illusionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: STAR GATE - das Original
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mich ab, seine Selbstgefälligkeit und Plumpheit. Die Vorstellung, seine Hände auf meinem Körper zu spüren …« Sie schüttelte sich.
    »Wenn du nicht ausgestoßen werden willst, musst du der Verbindung zustimmen.« Die Hände der Besucherin wanderten über das Stuhlgeflecht. »Wir gehören dem Clan und wenn sich ein Clan auflöst, müssen wir uns den Beschlüssen des Ganglions unterwerfen.« Berras Stimme zitterte. »Die Gedanken, die du denkst … Wenn ich es weitererzähle …« Sie schwieg.
    »Du wirst es nicht erzählen, Berra«, stellte Zeta nüchtern fest. Sie war sich dessen sicher; Berra hatte sie als kleines Mädchen in die Riten der Clans eingeweiht und sie später auf ihr Amt als Clansträgerin vorbereitet. So sehr Berra mit den Regeln ihrer Umwelt verwachsen war, konnte Zeta dennoch wagen, ihre Gedanken der Erzieherin und Freundin zu äußern. Mochten Zetas Gedanken die Ältere auch schockieren, ihre Lippen blieben der Außenwelt gegenüber fest verschlossen.
    »Auch wenn ich dich nicht verstehe«, setzte Berra erneut an, »du brauchst ja gar keinen Gefallen an Sahotin zu finden. In deinem zukünftigen Clan stehen dir eigene Räume zu. Schon so manche Clansträgerin hat sich allein aus Vernunftsgründen mit einem Quellherren zusammengetan. Das Ganglion kümmert nicht, was sich zwischen euch abspielt. Wichtig ist nur, dass du vor aller Ohren der endgültigen Auflösung des Triten-Clans zustimmst.«
    Zeta stieß sich heftig vom Stuhl ab und schritt unruhig durch den Raum. Sie blieb an dem Gitter stehen, durch das sich Tritar in die Tiefe gestürzt hatte.
    »Sahotin verschlingt mich jetzt schon mit seinen Blicken.« Unwillig wandte sie sich um.
    Als sie Berras besorgtes Gesicht sah, musste sie unwillkürlich lächeln. »Ich werde nichts Unüberlegtes tun. Ich brauche nur etwas Zeit.«
    »Zeit, mein Kind«, seufzte ihre Ausbilderin: »Du hast keine Zeit. Die Quellherren wollen deine Entscheidung noch heute hören und sie warten auf deine Zustimmung.« Sie stand schwerfällig auf und trat zu dem verhängten Eingang. »Weigerst du dich, kann ich dir auch nicht mehr helfen.«
    Als sich der Vorhang hinter ihrer Gestalt schloss, kam Zeta die Luft plötzlich stickig und drückend vor; schwer lag sie auf ihrer Brust.
    Sie musterte das Gitter des Fensters; man hatte den Schaden, den es durch Tritars Sturz genommen hatte, beheben lassen. Ihre Finger berührten sacht das Muster. Die Befestigungen ließen sich leicht lösen.
    Einen Moment blieb sie vor der Öffnung stehen. Die Höhlenwinde, die im Ausgleich von Tag und Nacht entstanden und für eine natürliche Belüftung der riesigen Grotte sorgten, griffen ungehindert in den Raum und zerrten an ihrer Kleidung.
    Sie blickte in die Tiefe. Der Boden weit unter ihr lockte mit ausgebreiteten Armen und rief ihr zu, sie solle endlich springen. Ihr Magen verkrampfte sich im Gefühl des kommenden Sturzes. Diesmal war kein Netz aufgespannt, um sie abzufangen.
    Die Zeit, da sie auf der Brüstung stand, kam ihr endlos vor. Dann schreckte sie zurück.
    Nein, sie wollte sich nicht hinabstürzen.
    Doch stärker als je zuvor widerte sie ihre Umgebung an. Fast fluchtartig verließ die letzte Trägerin des Triten-Clans das Zimmer und lief über spiralförmig gewundene Treppen in die ausgedehnten, tiefer liegenden Stockwerke, die sich still und unbeleuchtet unter ihr erstreckten. Mit jedem Schritt fühlte sie sich freier; obwohl sie die Stufen in der Dunkelheit oft nur erahnen konnte, hastete sie schließlich die Treppen hinab.
    Als sie endlich innehielt, fand sie sich in Stille gehüllt.
    Mitunter berührten ihre Finger die Wände; dann spürte sie die Feuchtigkeit von Kondenswasser. Immer tiefer ging es hinab, immer kälter wurde es.
    Erst ein von Wand zu Wand gezogenes Eisengitter bremste sie. Von ihrem Schwung getragen, stolperte sie gegen die metallene Barriere und sie gab unter ihr nach. Zeta stürzte.
    Schwer atmend blieb sie liegen.
    Diese Räume waren ihr verboten. Aus der Zeit ihrer jahrelangen Ausbildung als Clansträgerin wusste sie, dass es sie in die Kellergewölbe des Clans verschlagen hatte, die weit unter den Eingängen des Terrassenturms lagen.
    Nur Quellherren hatten das Recht, dieses Heiligtum zu betreten, dunkle Räume, in denen den Legenden nach die Clansväter Kontakt mit ihren toten Vorgängern aufnahmen und sie um Rat und Beistand baten; Räume, in denen die verstorbenen Clansträger unter feierlichen Riten ihre letzte Ruhestätte fanden und sich dem Rat

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