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0070 - Die Brücke ins Jenseits

0070 - Die Brücke ins Jenseits

Titel: 0070 - Die Brücke ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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ballte die Fäuste und drosch sie mehrmals nach dem Kopf des Türken.
    Mehmet kam wieder frei.
    In seinen unheimlichen Augen glühte Mordlust.
    Und draußen schrie Marion Saiko ihre hysterische Angst ohne Unterlaß heraus…
    ***
    Zum Glück hatten sich Nicole und Bill noch nicht allzuweit vom Haus des Fotografen entfernt. Sie hörten die Schreie des Fotomodells, blieben abrupt stehen, warfen sich einen bestürzten Blick zu, machten unverzüglich kehrt und rannten den Weg zurück. Die Schreie gellten ihnen durch die geschlossene Tür entgegen.
    »Fuchs!« schrie Fleming. Er trommelte hastig gegen die Tür.
    »Fuchs! Machen Sie auf!«
    Klirren von Glas. Dann ein wummernder Ton.
    Bill schob Nicole zur Seite. Der Historiker nahm einen Anlauf.
    Dann rannte er im ersten Ansturm die Tür ein. Sieben Schritte brauchte er, um seinen gewaltigen Schwung abzufangen. Seine schreckgeweiteten Augen erblickten Marion. Das nackte Mädchen schien den Verstand verloren zu haben. Mit geballten Fäusten trommelte sie immer wieder auf den Boden, während sie weiterhin die schrillen Schreie ausstieß.
    Fleming wies auf das Fotomodell. »Kümmere dich um sie!« rief er.
    Nicole nickte und eilte zu Marion.
    Bill jagte auf die offene Badezimmertür zu.
    Nicole Duval, sank neben dem kreischenden Mädchen auf die Knie. Sie nahm Marions Gesicht sanft in beide Hände und sagte eindringlich: »Still, Marion. Still. Es kann Ihnen nichts mehr geschehen. Sie brauchen keine Angst mehr zu haben. Es ist alles vorbei. Pst. Ganz ruhig. Versuchen Sie, sich zu entspannen. Es besteht nicht die geringste Gefahr mehr für Sie. Beruhigen Sie sich.«
    Marions Schrei wurde zu einem kläglichen Wimmern. Ganz langsam kam sie zu sich. Jetzt sah sie Nicole, die sie ermunternd anlächelte. Ruhe strömte von Zamorras Assistentin aus. Marion fing an zu weinen.
    Nicole ließ sie weinen. Es heißt, Tränen reinigen die Seele.
    Fleming hatte in den mörderischen Kampf unverzüglich eingegriffen. Zu zweit versuchten sie, den Türken zu überwältigen, aber Mehmet entwickelte unwahrscheinliche Kräfte.
    Nicole brachte Marion ins Wohnzimmer. Hier lagen die Kleider des Mädchens. Nicole half ihr beim Ankleiden. Durch Zufall fiel Nicoles Blick auf ein schmiedeeisernes Kruzifix, das über dem Fernsehapparat an der Wand hing. Das Kreuz bestand aus schwerem Eisen. Mit einemmal überschlugen sich die Gedanken in Nicoles Kopf.
    Zamorras Amulett hatte auf die beiden Türken vor dem Allgemeinen Krankenhaus angesprochen. Die Männer in Pluderhosen waren also Abgesandte des Bösen.
    Das bedeutete, daß man sie mit Symbolen des Guten schwer anschlagen konnte.
    Soeben schnellte Mehmet aus dem Bad. Bill und Bobby Fuchs folgten ihm in angespannter Haltung. Der Türke stieß ein zorniges Gelächter aus. »Ihr seid mir nicht gewachsen, ihr Idioten!« schrie er mit dröhnender Stimme. Sein Krummsäbel flog hoch.
    Da riß Nicole Duval blitzschnell das Kruzifix von der Wand. Es lag gut in der Hand, war eine Waffe, die den rätselhaften Türken mit einem einzigen Streich zu Fall bringen konnte.
    Der Säbel schlug nach Fuchs’ Kopf.
    Im selben Augenblick schlug auch Nicole zu. Es gab einen dumpfen Laut, als das schwere Kreuz den Turban des Türken traf. Nicoles Herz überschlug sich vor Freude über diesen Triumph. Wie vom Blitz getroffen erstarrte Mehmet. Einen Lidschlag später krachte er hart auf den Boden.
    Er war besinnungslos.
    Fuchs, Fleming und Nicole atmeten befreit auf…
    ***
    Er brüllte so laut, daß ganz Wien davon aufwachen mußte. Sie hatten ihn an Armen und Beinen gefesselt. Bill Fleming hatte das getan, und er hatte sich damit sehr viel Mühe gemacht, denn er wollte auf keinen Fall riskieren, daß dieser gefährliche Türke noch einmal freikam. Mehmet lag im Wohnzimmer auf der Couch. Er bäumte sich wild in seinen Fesseln auf. Er schrie und tobte. Er verfluchte alle, die um ihn standen und ihn anstarrten. Er bespuckte sie und brüllte ihnen ins Gesicht, der Teufel möge sie alle holen. Tief schnitt die Nylonschnur in Mehmets Fleisch. An den wundgescheuerten Stellen trat Blut heraus. Wie ein Wahnsinniger gebärdete sich der Türke. Sie ließen ihn eine Weile toben. Er sollte davon müde werden. Erst wenn seine Kräfte etwas nachließen, wollten sie mit dem Verhör beginnen.
    Bobby Fuchs hatte für alle etwas zu trinken gebracht. Marion Saiko war wieder einigermaßen auf dem Posten. Ihre Hände zitterten jedoch immer noch so heftig, daß sie ihr Glas kaum halten konnte.
    Und ihre

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