Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0070 - Die Brücke ins Jenseits

0070 - Die Brücke ins Jenseits

Titel: 0070 - Die Brücke ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
Vom Netzwerk:
sachlich.
    »Ihr könnt mich kreuzweise!« schrie der Türke mit höhnischem Gelächter. »Zum Sprechen bringen wollt ihr mich? Ihr Hohlköpfe. Wie wollt ihr das denn anstellen? Was ich euch nicht sagen will, das kriegt ihr in tausend Jahren nicht aus mir heraus!«
    »Wetten doch?« schrie Nicole mit einemmal aufgebracht.
    »Wie denn? Womit denn?« kreischte Mehmet, während sich seine rote Säbelhiebnarbe immer dunkler verfärbte.
    »Damit!« fauchte Nicole. Und schon hatte sie das schmiedeeiserne Kruzifix wieder in der Hand, mit dem sie den Türken bewußtlos geschlagen hatte. Mehmet erstarrte. Grauen verzerrte sein Gesicht.
    Blankes Entsetzen loderte in seinen Augen. Er wand sich unter höllischen Qualen auf der Couch. Sein Mund klaffte auf. Er fing gräßlich an zu brüllen.
    »Weg!« heulte er. »Weg! Nimm das weg!«
    Nicole hielt dem Türken das Kreuz vor die Augen.
    Mehmet warf sich in den Fesseln herum, als würde ihm der Anblick des Kruzifix schreckliche Pein bereiten.
    »Weg! Tu es weg!« röchelte er. Käsebleich wurde er dabei.
    »Wirst du Antwort geben auf meine Fragen?« wollte Nicole Duval hartherzig wissen.
    »Ich darf nicht antworten!« gurgelte Mehmet.
    »Ich werde dich zwingen!«
    »Ich darf nicht…«
    »Du hast keine andere Möglichkeit!« sagte Nicole eisig.
    »Hau ab. Gib dieses verdammte Ding weg. Ich kann es nicht mehr sehen. Sein Anblick schmerzt mich. Tu es weg!« wimmerte Mehmet, nun schon leichenblaß.
    »Wirst du reden, Mehmet?«
    »Namsi würde mich bestrafen!« heulte der Türke.
    »Du weigerst dich?«
    »Ich muß schweigen!«
    »Dann kann und will ich dir das Kruzifix nicht ersparen!« zischte Nicole wütend. Sie machte eine schnelle Bewegung mit dem Kreuz auf das Gesicht des Türken zu.
    Dieser brüllte in wahnsinniger Angst auf. Bevor ihn jedoch das Eisen berührte, erklärte er sich bereit, auf Nicoles Fragen zu antworten. Das Mädchen ließ das Kreuz sinken. Mehmet entspannte sich.
    Schweiß glänzte auf seinem verschwollenen Gesicht. Ein Zittern durchlief immer wieder seinen Körper. Es schien, als würde er entsetzlich frieren. Seine Miene war weinerlich.
    »Gut«, ächzte er, und zum erstenmal bemerkte Nicole Duval, daß sich der Türke geschlagen fühlte. »Gut. Ich werde sprechen. Obwohl ich es nicht darf, werde ich euch verraten, was ihr wissen wollt. Aber ich muß eine Bedingung daran knüpfen.«
    »Welche?« fragte Nicole Duval frostig.
    »Omar Namsi ist ein mächtiger Mann. Ein grausamer Mann ist er. Und Verrat bestraft er mit tausend Toden. Ich würde all die grauenvollen Foltern nicht aushalten, die ich erleiden müßt? Es wäre zu furchtbar, was ich durchzumachen hätte. Deshalb knüpfe ich an meine Bereitschaft, zu reden, diese Bedingung: Wenn ich euch alles verraten habe, was ihr wissen wollt, mußt du mich töten. Nur wenn du mir versprichst, mir das Leben zu nehmen, werde ich sagen, was ich weiß.«
    Für einen Augenblick hätte man eine Feder zu Boden fallen hören können. Bobby Fuchs hatte das Gefühl, graue Haare würden ihm aus der Kopfhaut sprießen. Bill Flemings Mund war mit einemmal völlig ausgetrocknet. Auch Marion blickte jetzt starr auf Nicole, wie alle anderen.
    Und Nicole nickte mit hartem Gesicht. »Gut«, sagte sie mit heiserer Stimme. »Ich werde es tun!«
    ***
    Der Sturz durch Zeit und Raum hatte die Kraft des silbernen Talismans arg geschwächt, dahinter war Professor Zamorra bereits gekommen. Er hoffte, daß das Amulett innerhalb kürzester Zeit das geschwächte Kraftfeld wiederaufbaute. Der Talisman konnte sich selbst regenerieren. Mal ging das ziemlich rasch. Mal dauerte es erschreckend lange. Das kam darauf an, welche dämonischen Kräfte daran gezehrt hatten.
    Der Parapsychologe lag in einem türkischen Zelt auf dem Boden.
    Magische Fesseln preßten ihn nieder. Omar Namsi hatte sie ihm angelegt, und Zamorra versuchte nun schon seit zwei Stunden, diese unsichtbaren Dämonenfesseln zu sprengen. Es gelang ihm trotz aller Anstrengungen nicht.
    Pferdegetrappel ließ den Boden erbeben. Zamorra hörte das Rasseln von Säbeln. Dann hörte der Professor zwei Türken miteinander reden. Seltsamerweise konnte er verstehen, was sie sagten.
    »Sie schlagen alle unsere Angriffe zurück!« sagte der eine Türke.
    »Ihr Geschützfeuer ist unseren Kanonaden überlegen!« sagte der andere.
    »Unseren Minenkrieg beantworten sie mit Gegenminen! So kommen wir nicht in die Stadt. Der Großwesir sollte das endlich einsehen!«
    Die Pferde stampften weiter. Bald

Weitere Kostenlose Bücher