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0071 - Knochensaat

0071 - Knochensaat

Titel: 0071 - Knochensaat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Spaß an. »Du kommst also?« fragte er zum Schluß.
    »Ja, aber wie soll ich das drehen?«
    »Amtshilfe.«
    »Wenn es geht. Außerdem muß ich meine Deutschkenntnisse mal wieder auffrischen.«
    »Na bitte.«
    »Bringst du Suko mit?«
    »Kaum. Er hat mit Shao genug zu tun.«
    »Aber du kommst?« fragte Mallmann.
    »Ja.«
    »Phantastisch. Ich hole dich in Regensburg ab. Du kannst bis Nürnberg fliegen und von dort mit dem Zug fahren.« Will Mallmann gab mir noch seine Telefonnummer durch, unter der er im Urlaub zu erreichen war. Ich aber legte auf.
    Dann rief ich am Airport an und erkundigte mich, wann der nächste Flug nach Nürnberg ging.
    Bis Nürnberg bekam ich keine Maschine. Dafür jedoch bis Frankfurt. Ich bestellte ein Ticket und notierte mir die Abflugzeit. Dann schwang ich mich auf die Matratze. Und plötzlich konnte ich schlafen. Wenn das kein gutes Omen war…
    ***
    Auch Kommissar Mallmann legte den Hörer auf. Er ging wieder zu Karin Becker und den Männern zurück.
    »Wen haben Sie in London angerufen?« fragte der Wirt.
    »Oberinspektor John Sinclair. Ein guter Freund von mir.«
    »Und?«
    Will Mallmann lächelte. »Er trifft im Laufe des morgigen Tages hier ein.«
    »Aber was soll er hier?« rief der Pfarrer.
    »Den Fall lösen.«
    Jetzt schauten Will Mallmann nicht nur die drei Männer verwundert an, sondern auch Karin Becker. »Ich glaube, das mußt du uns erklären, Will!«
    »Okay.« Will Mallmann berichtete. Er erzählte von meinen Erfolgen im Kampf gegen die Mächte der Finsternis und auch von den Fällen, die er und ich gemeinsam durchstanden hatten.
    Immer mehr Unglauben spiegelte sich auf den Gesichtern seiner Zuhörer wider.
    Der Wirt fragte: »Und das gibt es tatsächlich?«
    Will Mallmann nickte. »Ja, Herr Mayr. Jedes Wort, das ich Ihnen gesagt habe, ist wahr.«
    »Unglaublich.«
    »Das ist das Werk des Teufels!« flüsterte der Pfarrer.
    »So ganz unrecht haben Sie nicht, Herr Pfarrer«, gab Will Mallmann zu.
    »Der Teufel kommt und frißt uns alle!« brabbelte der Totengräber in seinem Suff. Er hob den Kopf. Sein Blick war stumpf. Hart ließ er seine rechte Hand auf den Tisch fallen. Unter seinen Fingernägeln klebte noch der Dreck vom Friedhof. »So wird er uns schnappen, und dann werden wir im Höllenfeuer schmoren.«
    »Sie sind ja betrunken«, schimpfte der Pfarrer.
    Will Mallmann kam auf dieses Beinhaus zurück. Es spukte ihm schon die ganze Zeit über im Kopf herum. Der Kommissar wandte sich direkt an den Pfarrer. »Kann ich das Beinhaus unter der Kirche einmal besichtigen?«
    Der Geistliche staunte. »Sie wollen…?«
    »Ja.«
    »Wann denn?«
    »Meinetwegen sofort«, sagte der Kommissar.
    Karin Becker griff nach Mallmanns Arm und rief: »Will, bist du denn lebensmüde?«
    »Nein, das ganz bestimmt nicht.«
    »Ich habe Angst um dich. Es kommt nicht in Frage, daß du dorthin gehst.«
    »Ich muß aber.«
    »Dann gehe ich mit«, sagte sie.
    »Und ich auch«, meldete sich der Wirt. »Einverstanden, Herr Pfarrer?«
    »Meinetwegen.« Der Geistliche lächelte. »Ich bin sicher, daß wir nichts finden werden. Alles ist bestimmt nur Spinnerei.«
    Er erhob sich, und die anderen folgten seinem Beispiel. »Ich sage nur noch eben meiner Frau Bescheid, daß ich weggehe«, rief der Wirt.
    Der Pfarrer nickte. Mit Karin Becker und Will Mallmann ging er schon nach draußen.
    Die Menschen warteten noch immer. Einige Männer hielten Bierkrüge in den Händen. Die Frauen hatten ihre Kinder ängstlich an die Hand genommen. In Windeseile hatte sich die Nachricht des Küsters im Ort herumgesprochen. Jetzt wußten auch die letzten Bescheid.
    Als der Pfarrer über die Schwelle trat, wurde er mit zahlreichen Fragen bestürmt. Alle sprachen durcheinander. Eine alte Frau mit einem roten Kopftuch um den Kopf hielt sogar ein riesiges Holzkreuz in der Hand und wollte Jagd auf Hexen machen.
    »Das ist die moderne Zeit!« keifte sie dazwischen. »Sie macht aus Menschen Teufeln. Sogar die Toten haben jetzt keine Ruhe mehr. Wehe uns – wehe…« Jammernd zog sie davon. Niemand hörte auf sie.
    Der Pfarrer gab keine Erklärung. Er ließ seine Mitbürger weiter Rätsel raten.
    Schließlich kam der Wirt. Er hatte eine Jacke übergezogen. »Wir können«, sagte er.
    Drei Männer und eine Frau schlugen den Weg zum Friedhof ein. Sie schritten durch das Dorf, vorbei an einigen kleinen Geschäften, und bogen dann in Höhe des Marktplatzes von der Hauptstraße ab. Über einen schmalen, mit Pflastersteinen bedeckten Weg

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