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0071 - Mit der letzten Kugel

0071 - Mit der letzten Kugel

Titel: 0071 - Mit der letzten Kugel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mit der letzten Kugel
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ein. Hugson schob ihnen bereits den Zettel mit seinen Notizen hin, während er ins Telefon sagte: »Zwei Mann aus New York leiten die Nachforschungen. Welche?«
    »Cotton und Decker«, erwiderte unser Chef, ohne eine Sekunde zu zögern.
    »Einverstanden. Ich schicke siebzig G-men per Flugzeug. Hauptquartier im Waldorf Astoria aufschlagen. Ausgeben als Tagung eines Verteidigungsausschusses. Entsprechende Notizen an die Presse vom Verteidigungsministerium her werde ich veranlassen.«
    Er zog sich eine Karte heran und fuhr fort: »Transportable Leitstelle für Funkstreifenwagen sendet FBI Newark. Jersey City wird sechs Wagen als New Yorker Taxis frisieren und mit heimlichen Sprechfunkgeräten im Handschuhfach ausstatten. Alles andere im freien Ermessen der beiden leitenden Beamten. Meine Leitung bleibt unter Hausapparat 18 ab sofort frei für Sie. Anfragen nur per Fernschreiben oder Blitzgespräch. Grüßen Sie Cotton und Decker. Wir alle halten Ihnen die Daumen.«
    Er drückte die Gabel nieder und ließ sie wieder hochschnellen.
    »Leitung 18 ab sofort frei halten ausschließlich für New York«, sagte er, drückte die Gabel abermals nieder und wählte eine Drei.
    »Hugson. Sofort nachsehen, ob Material über New Yorker Schuhkonzern Harway im Archiv vorhanden. Falls ja, alles zu mir.«
    Wieder drückte er die Gabel nieder und wählte eine Neun.
    »Bereitschaftslisten von Los Angeles, Detroit, Chicago und Philadelphia zu mir. Fernschreiber dieser Städte besetzen und auf Abruf bereithalten.«
    Er legte den Hörer auf und wandte sich an die beiden G-men, die sein Office betreten hatten.
    »George, suchen Sie in der Registratur alle Kidnapperkarten zusammen.«
    Der G-man nickte und ging. Sein Kollege bekam inzwischen den Befehl: »John, rufen Sie Newark an. Sie sollen ihre transportable Leitstelle für Funkstreifenwagen einpacken und nach New York zum Waldorf Astoria schicken. Versand geschieht in einem Wagen der Northern Electronic Company, den sie sich vom Werk ausborgen sollen. Jersey City soll sechs Wagen mit New Yorker Nummernschilder versehen, als Taxis frisieren und mit versteckten Sprechfunkgeräten ans Waldorf schicken.«
    Hugson griff bereits nach den verlangten Bereitschaftslisten, die ihm ein Kollege ins Office brachte.
    »Notieren Sie«, sagte er zu dem Mann. »Los Angeles chartert Sonderflugzeug und sendet zweiundzwanzig Mann aus dem Bereitschaftsdienst als Mitglieder des zivilen Verteidigungskomitees nach New York ins Waldorf Astoria. Detroit schickt siebzehn Mann, Chicago ebenfalls siebzehn und Philadelphia vierzehn. Klar?«
    »Yes, Sir!«
    »Okay. Veranlassen Sie das. Über die ganze Sache wird absolutes Stillschweigen bewahrt. Weisen Sie unsere Presseabteilung entsprechend an.«
    Hugson griff bereits wieder zum Telefon. Eine Kindesentführung steht bei uns in den Staaten als Nummer Eins in der Liste der Kapitalverbrechen, und wenn es nötig ist, wird eine ganze Armee von G-men eingesetzt, um das Kind zu befreien und die Kidnapper zu fangen.
    ***
    Sie werden sich vielleicht wundern, warum auswärtige G-men herangeflogen wurden, während New York doch selbst G-men hat. Auch dass die Arbeit von einem Hotel aus und nicht vom offiziellen Districtgebäude her gesteuert werden sollte, mag Ihnen eigenartig erscheinen. Es hat seinen guten Grund: Würden die Kidnapper das Districtgebäude beobachten, würde ihnen die verstärkte Aktivität auffallen. Jedermann weiß, dass bei Kindesentführungen mit ungeheuerem Personalaufwand gearbeitet wird. Die Kidnapper könnten sofort den Schluss ziehen, dass die Eltern des Kindes entgegen den Vorschriften der Erpresser das FBI verständigt haben, und die Kidnapper könnten daher ihre Drohung wahr machen und das Kind ermorden. Die Sicherheit des Kindes aber steht bei dem ganzen Fall an oberster Stelle und diktiert alle Maßnahmen. Deshalb werden auch nur G-men eingesetzt, deren Gesichter in der Stadt nicht bekannt sind.
    Nachmittags um drei Uhr rollte die ganze Sache schon auf vollen Touren. Vor wenigen Minuten waren die letzten Leute mit dem Sonderflugzeug aus Los Angeles eingetroffen. Ihre Detroiter Kollegen befanden sich zu der Zeit bereits im Einsatz.
    Wir sandten zwei Schmalfilmkameras, die in einem Blumenkorb versteckt waren, durch ein Blumengeschäft mit Sonntagsdienst in die San Sebastian Cathedral zu einer nachmittags stattfindenden Beerdigungsfeier. Zwei G-men in schwarzen Anzügen mischten sich unter die Trauergäste und blieben nach Schluss der Feier unauffällig

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