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0072 - Das Höllentor

0072 - Das Höllentor

Titel: 0072 - Das Höllentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wunderer
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Lampen vor den Zelten erkannten.
    »Doch, genau das will ich«, sagte ich. »Halt mir den Daumen.«
    »Und wenn inzwischen der Wächter des Höllentors noch einmal angreift?« fragte Suko skeptisch. »Wir sind ihm hilflos ausgeliefert.«
    Ich überlegte nicht lange, klappte meinen Koffer auf und lud die Beretta mit geweihten Silberkugeln. Dann drückte ich Suko die Waffe in die Hand.
    »Viel Glück«, wünschte mir Jane.
    »Das kann ich brauchen«, antwortete ich und streifte meine Begleiter und den Ohnmächtigen mit einem hastigen Blick. »Und ihr auch!«
    Damit ging ich los. Ich wußte noch nicht genau, was ich in dem Lager der Dämonensucher tun konnte, aber nur dort würde ich etwas erreichen.
    Wir brauchten einen ihrer Wagen, um nach Reykjavik zurückzukehren. Vor allem aber mußte ich diese Männer vom Höllentor vertreiben, sonst ließ Myxin, der Magier, Jane Collins sterben!
    ***
    Auf dem Weg zu den Zelten paßte ich scharf auf, ob ich irgendwo den Wächter entdeckte. Er zeigte sich jedoch nicht mehr.
    Je näher ich kam, desto mehr wunderte ich mich darüber, daß sich keiner der Dämonensucher im Freien aufhielt. Sie hatten sich in die Zelte zurückgezogen.
    Es war keine angenehme Vorstellung, daß in diesem Moment vielleicht elf Gewehrläufe auf mich gerichtet waren. Sie konnten jederzeit und ohne Vorwarnung abdrücken. Und was sollte sie daran hindern? Daß sie keine Skrupel hatten, einen Menschen zu töten, hatten sie bereits bewiesen. Jane hatte nur durch Myxins Eingreifen überlebt.
    Vorläufig…
    Trotzdem mußte ich mir das Lager ansehen und auch mit Angel Pollock sprechen. Jane hatte bei Bill Athering Glück gehabt und ihn davon überzeugt, daß ihm das Höllentor zwar alle Wünsche erfüllen würde, daß er aber bis an sein Lebensende ein Sklave des Schwarzen Todes war. Warum sollte mir das nicht auch bei den anderen Teilnehmern an dieser makabren Expedition gelingen? Oder wenigstens bei einigen von ihnen? Wenn ich die Gruppe in zwei Teile spaltete, war schon etwas gewonnen. Ich konnte Myxin damit hinhalten, daß ich einen Teilerfolg vorwies.
    Myxin, der Magier! Er war eine geheimnisvolle Persönlichkeit in dem Kampf zwischen Gut und Böse. Wahrscheinlich würde ich seine Rolle nie ganz verstehen.
    Warum ging er zum Beispiel nicht selbst gegen das Höllentor vor? Er verfügte über mehr Mittel als ich, um den Schwarzen Tod zu bekämpfen. Und daran, daß er seinen Erzfeind ausschalten wollte, bestand kein Zweifel. Er wollte selbst die rechte Hand Satans werden. Dazu war ihm jedes Mittel recht, also auch die Zusammenarbeit mit uns.
    Warum griff er nicht selbst das Höllentor an?
    Während ich mißtrauisch die Zelte und die davor brennenden Lampen betrachtete, kam mir eine Idee. Möglicherweise bereitete Myxin an ganz anderer Stelle einen Schlag gegen seinen Feind vor. Wir sollten das Höllentor angreifen, um den Schwarzen Tod abzulenken. Das wäre wenigstens eine Erklärung gewesen. Vielleicht erfuhr ich nie, was wirklich dahintersteckte. Myxin meldete sich bestimmt nicht mehr bei uns, wenn wir alles zu seiner Zufriedenheit erledigten.
    Ich hatte die Zelte fast erreicht. In einigem Abstand umrundete ich sie, die Hand an der Gemme, die Nerven zum Zerreißen angespannt.
    Nichts rührte sich im Lager. Auch die vier Geländewagen waren verlassen. Die Lampen brannten nur mehr schwach, als ob das Gas zur Neige ging. Trotzdem kümmerte sich niemand darum.
    »Pollock!« rief ich. »Angel Pollock! Kommen Sie heraus! Ich muß mit Ihnen sprechen!«
    Keine Antwort.
    Da ertönte hinter mir ein feines Knirschen im Schnee. Jemand schlich sich an mich heran.
    Ich riß die Gnostische Gemme aus der Tasche und wirbelte herum. Im nächsten Moment ließ ich die Waffe sinken.
    Es war Jane.
    »Wieso bist du nicht bei Suko?« fragte ich besorgt. »Ist etwas geschehen?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich wollte dir helfen, John«, antwortete sie leise. »Suko hat gesagt, daß er allein zurechtkommt. Athering ist noch bewußtlos. Suko hat keine Mühe mit ihm, und ich habe ihm die Beretta zurückgelassen.«
    Ich ging nicht weiter darauf ein, daß sie auf dem Weg hierher in Lebensgefahr geschwebt hatte. Wäre sie unterwegs von dem Wächter des Höllentors angegriffen worden, hätte ihr niemand mehr helfen können.
    »Nehmen wir das Lager in die Zange«, sagte ich und deutete auf die andere Seite. »Ich weiß nicht, was hier los ist.«
    Wir entfernten uns in entgegengesetzten Richtungen, Als sich noch immer nichts bei den Zelten

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