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0072 - Das Höllentor

0072 - Das Höllentor

Titel: 0072 - Das Höllentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wunderer
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das unerwartete Hindernis und stürzte. Benommen stemmte sie sich auf die Ellbogen hoch, aber sie konnte nicht schnell genug aufstehen.
    Der Wächter mußten sie einholen, wenn ich nicht eingriff. Ich lief auf ihn zu und schnitt ihm den Weg ab.
    Als ich mich zwischen ihn und Jane stellte, wich er seitlich aus. Er wollte mich umgehen. Wahrscheinlich spürte er die weißmagische Ausstrahlung meiner Waffen.
    Ich bewegte mich mit ihm mit, so daß ich immer zwischen ihm und Jane stand. Erst als er auf der einen Seite gegen die Eiswand stieß und nicht weiterkam, gab er auf.
    Da entdeckte ich Bill Athering. Der Millionärssohn wollte wohl gutmachen, was er bisher getan hatte. Er versuchte, den Wächter von hinten anzugreifen.
    Er hielt sein Gewehr schußbereit und schlich sich auf den Dämon zu. Bestimmt hatte er noch immer nicht die ganze Gefährlichkeit dieses Wesens erkannt.
    Ich wollte ihm Zeichen geben, um ihn zu warnen, als ich Suko sah. Mein chinesischer Freund tauchte neben der Eiswand auf, die ihn von uns getrennt hatte, und bewegte beide Arme wie Windmühlenflügel.
    Bill Athering wurde auf ihn aufmerksam. Suko machte ihm eindeutige Zeichen, daß er zurückgehen sollte, doch Bill schüttelte entschlossen den Kopf. Er war verblendet und ließ sich nicht warnen!
    Noch schien ihn der Dämon nicht bemerkt zu haben. Er stand mir gegenüber, nur ungefähr zehn Schritte von mir entfernt. Sein Blick ging an mir vorbei zu Jane.
    Nur noch wenige Schritte, dann mußte Suko den jungen Mann erreichen. Doch ehe es ihm gelang, riß Bill Athering sein Gewehr hoch und drückte ab.
    Die Kugel traf den Wächter, aber auch sie richtete nichts aus. Mit gewöhnlichen Waffen war dieser Dämon nicht zu vernichten.
    Ich ahnte schon, was geschehen würde, und zog meine Beretta.
    Der Dämon wirbelte herum. Ich zielte auf seinen Rücken und drückte ab. Einmal, zweimal, dreimal.
    Ich jagte das halbe Magazin der Beretta durch den Lauf, doch die geweihten Silberkugeln gingen daneben. Der Dämon entmaterialisierte nämlich und erschien ohne zeitliche Verzögerung neben Bill Athering.
    Seine knochigen Hände sausten durch die Luft. Ich hörte das Pfeifen wie von einer Peitsche, als er auf den jungen Mann einschlug.
    Ich riß die Beretta herum und wollte erneut abdrücken, doch da war der Dämon bereits wieder verschwunden.
    Diesmal tauchte er nicht mehr auf.
    Bill Athering jedoch lag verkrümmt im Schnee und rührte sich nicht mehr.
    ***
    Ich sah kurz zu Jane hinüber. Vielleicht wollte uns der Dämon überlisten und griff meine Gefährtin an, während wir anderen uns um Athering kümmerten. Doch die Eiswand war verschwunden, Jane konnte sich wieder ungehindert bewegen. Sie lief zu mir.
    »Was ist mit Bill passiert?« rief sie atemlos.
    »Ich weiß es nicht!« antwortete ich. »Dieser Narr!«
    Gemeinsam liefen wir zu dem jungen Mann und beugten uns über ihn. Suko kümmerte sich schon um ihn, aber mein chinesischer Freund machte einen sehr ratlosen Eindruck.
    »Lebt er überhaupt noch?« fragte ich.
    Suko nickte, »Das schon, aber ich weiß nicht, ob wir ihn bewegen dürfen. Die Hiebe haben ihn am Hals, im Rücken und am Becken getroffen. Wenn wir ihn aufheben, könnte seine Wirbelsäule…«
    Jane wischte seinen Einwand mit einer energischen Handbewegung weg. »Wir können ihn nicht liegen lassen, sonst erfriert er. Also, tragen wir ihn zum Wagen hinüber!«
    Sie hatte recht. Bei unserem Geländewagen konnten wir Athering noch am besten versorgen. Suko und ich hoben ihn vorsichtig hoch. Athering, war bewußtlos.
    Jane lief voraus und holte aus dem Wrack Decken und Verbandkasten. Aus den Decken bereitete sie eine weiche Unterlage, auf die wir Athering gleiten ließen. Suko kehrte noch einmal zurück und holte das Gewehr.
    Auch wenn es gegen den Dämon wirkungslos war, half es uns gegen die Männer aus dem Lager.
    Jane leuchtete mir mit einer Taschenlampe, während ich Athering untersuchte. Äußerlich hatte er keine Verletzungen, aber ich hatte selbst miterlebt, mit welcher Wucht der Dämon zugeschlagen hatte.
    »Im Wagen wäre es wärmer, aber das geht ja wohl nicht mehr«, meinte Jane und versuchte, die Seitentüren zu öffnen. Sie klemmten.
    »Wir müssen einen Iglu bauen«, schlug Suko vor.
    »Fangt schon an«, erwiderte ich. »Und ich werde mit diesen Leuten sprechen. Vielleicht nehmen sie jetzt Vernunft an.«
    »Was hast du vor, John?« fragte Jane erschrocken. »Du willst doch nicht…«
    Sie deutete auf das Lager, von dem wir nur die

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