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0072 - Die Gesandten von Aurigel

Titel: 0072 - Die Gesandten von Aurigel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich mittlerweile Dunkelheit über das Land gesenkt hatte und der Lufthafen nicht befeuert war, ziemlich sicher, daß niemand am Nordausgang bemerken würde, daß er sich keineswegs zu seinem Schiff, sondern direkt zum Südausgang begab.
    Die Sonne war vor einer halben Stunde schon untergegangen. Aber Chellish hatte es für klug gehalten, erst in der Dunkelheit am vereinbarten Treffpunkt anzukommen.
    Es dauerte eine Weile, bis Chellish den Südausgang gefunden hatte, denn er lag dem Nordausgang keineswegs direkt gegenüber. Unter dem Tor stand ein schmales, hohes Wachhäuschen, und als Chellish anhielt, trat ein uniformierter Peepsie daraus hervor. Chellish öffnete das Wagenfenster.
    „Gast seiner Exzellenz", sagte er knapp und wartete, bis der Translator die Meldung übersetzt hatte.
    Der Uniformierte salutierte, trat zurück und öffnete das Tor. Der Wagen glitt zischend hinaus.
    Auf dem Hintersitz kauerte Mullon und sah zum Fenster hinaus. „Niemand zu sehen", brummte er. „Kein Wunder", antwortete Chellish. „In der Nähe des Postens wird er sich nicht mit uns unterhalten wollen."
    Er bog nach rechts ein und ließ den Wagen am Rand des Landefeldes entlanggleiten. Er fuhr langsam und gab Mullon Gelegenheit, das Gelände abzusuchen. Mullons Erfolg jedoch war mehr als spärlich: Er sah nichts.
    „Also schön", meinte Chellish, „versuchen wir's von der anderen Seite."
    Er fuhr eine weite Kurve, die sie aus der Sichtweite des Postens brachte und den Wagen auf der anderen Seite des Wachhäuschens wieder an die Umfriedung des Landefeldes führte.
    „Wenn wir ihn jetzt nicht entdecken", sagte Chellish, „fahren wir wieder nach Hause.
    Als das Tor mit dem Häuschen wieder vor ihnen auftauchte, hatten sie den Unbekannten immer noch nicht gefunden. Chellish war der Ansicht, daß sie sich verdächtig machen würden, wenn sie noch länger hier draußen herumfuhren, und lenkte den Wagen wieder auf das Tor zu.
    Zum zweitenmal kam der Posten aus seinem Häuschen und beugte sich zum offenen Wagenfenster nieder.
    „Wir haben uns verirrt", sagte Chellish. „Wollen lieber wieder zum Nordausgang hinaus in die Stadt."
    Der Posten wartete geduldig, bis der Translator die Erklärung übersetzt hatte. Dann gab er ein paar zischende, pfeifende Laute von sich, die Chellish zunächst für eine Bestätigung hielt - bis es aus dem Translator klang: „Wenn Sie hierhergekommen sind, weil Sie sich mit jemand verabredet haben, dann kann ich Ihnen vielleicht weiterhelfen."
    Chellish sah auf und musterte den Peepsie, der immer noch neben dem Wagen stand und sich zum Fenster herabbeugte. Chellish versuchte, sich an das Gesicht des Fremden zu erinnern, der ihm an diesem Nachmittag den Zettel in die Tasche geschoben hatte. War es das Gesicht des Postens? Waren die beiden Männer identisch?
    Der Teufel sollte die Peepsies holen. Man konnte sie so schwer voneinander unterscheiden. „Ja ...?" sagte er vorsichtig. „Ich glaube, es ist schwer für Sie", antwortete der Posten, „zwei Angehörige meines Volkes voneinander zu unterscheiden ... oder einen einzelnen wiederzuerkennen. Wenn Sie Vertrauen zu mir haben wollen: Ich bin derjenige, der Ihnen heute nachmittag den Zettel zugesteckt hat."
    „Da gibt es nichts zu vertrauen", meinte Chellish. „Wenn Sie von dem Zettel wissen, müssen Sie der Mann wohl sein, oder einer seiner Vertrauten. Was kann ich also für Sie tun?"
    Der Peepsie machte eine abwehrende Handbewegung.
    „Wollen Sie den Wagen hier unter dem Tor stehen lassen?"
    „Nicht unbedingt. Welchen Rat geben Sie uns?"
    „Fahren Sie ihn zur Seite und lassen Sie Luft ab. Wenn die Sonde vorbeikommt, können Sie so tun, als hätten Sie eine Reparatur."
    „Nicht schlecht", pflichtete Chellish bei und stieß den Wagen zurück. In einiger Entfernung vom Tor ließ er Luft ab, das heißt: Er schaltete das Luftkissentriebwerk ab und brachte das Auto so schräg auf den Boden, daß es so aussah, als habe an dieser Stelle der Motor versagt. Dann stieg er aus und kehrte mit Mullon zum Tor zurück.
    Wie es der stolzen, von sich selbst eingenommenen Art seines Volkes entsprach, befand sich der Posten nicht einen Augenblick in Verlegenheit darüber, wie er das Gespräch beginnen solle. Er sagte: „Sie werden von den Freischärlern gehört haben. Man nennt uns so. Uns geht es um die Freiheit von drei Milliarden Bürgern. Wir haben erfahren, daß Sie einer fremden, mächtigen Kultur angehören, und möchten Sie bitten, diese Macht nicht zur

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