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0072 - Die Gesandten von Aurigel

Titel: 0072 - Die Gesandten von Aurigel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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antwortete er schließlich, „welche Art von Ortungsgeräten die Fremden haben und wie groß ihre Reichweite ist."
    „Also schön, das wissen Sie nicht. Ich auch nicht", fuhr seine Exzellenz unwirsch dazwischen. „Denken Sie sich also einen möglichst ungünstigen Fall aus und rechnen Sie nach!"
    Wee-Nii begann zu rechnen. Wie er die Sache auch drehte, stets kam dabei heraus, daß die Chancen eines solchen Unternehmens etwa eins zu hunderttausend standen. Das sagte er Iiy-Jüür-Eelie.
    Daraufhin wurde seine Exzellenz erst wirklich zornig. „Verstehen Sie nicht" stieß er pfeifend hervor, „daß es um unsere Existenz geht? Und wenn die Aussichten noch viel geringer wären, wir müssen es wagen! Also ...?"
    „Wenn das fremde Schiff noch einen Funkspruch abgibt", erläuterte Wee-Nii und gab sich Mühe, die Ruhe zu bewahren, „dann müßte man bereitstehen, um die Strahlrichtung genau zu bestimmen.
    Neunhundert Millionen Kilometer sind keine allzu große Entfernung. Es müßte möglich sein herauszufinden, ob der Stützpunkt auf Feejnee selbst oder auf einem seiner Monde liegt... und wenn der letztere Fall vorliegt, auf welchem Mond. Sobald wir diese Information besitzen, können wir versuchen, uns im Schatten von Feejnee oder einem seiner Monde an den Gegner heranzumanövrieren. Das wäre die einzige Möglichkeit. Über die Aussichten des Unternehmens habe ich mich schon geäußert."
    „Ja, schon dreimal", bestätigte Iiy-Jüür-Eelie schlecht gelaunt. „Machen Sie also eines der beiden Schiffe startbereit, schulen Sie die Besatzung und übernehmen Sie alle Waffen, die angeliefert werden."
    „Waffen?" fragte Wee-Nii verblüfft. „Ja, Waffen. Oder dachten Sie, wir wollten nach Feejnee fliegen, um den Fremden guten Tag zu sagen?"
    „Sie ... Sie denken an einen Angriff, Exzellenz?" stieß Wee-Nii hervor.
    Seine Exzellenz kniff die Augen zusammen.
    „Ich wüßte nicht", antwortete er feindlich, „wen es etwas angeht, was ich denke. Der Kommandant des Schiffes wird seine Anweisungen von mir persönlich erhalten. Verstanden?" Wee-Nii machte eine Verneigung. „Jawohl, Exzellenz."
    „Gut. Jetzt noch etwas anderes: Hat Sey-Wüün sich inzwischen gemeldet?"
    „Nein, Exzellenz."
    „Merkwürdig. Was kann ihm zugestoßen sein?"
    Wee-Nii machte eine unsichere Gebärde.
    „Meteoreinschlag im Schiff, Überfall der primitiven Siedler..."
    „Ach was! Sie nennen sie selbst primitiv und glauben trotzdem, daß sie eines unserer Schiffe mit Erfolg überfallen können?"
    „Den Ausdruck primitive Siedler hat Kapitän Sey-Wüün erfunden, Exzellenz. Er ist zum Begriff geworden, ohne, daß das Ausmaß der Primitivität bekannt ist."
    „Schön. Was gedenken Sie zu tun?"
    „Sie um einen Zuschuß zu bitten, Exzellenz", antwortete Wee-Nii prompt und frei heraus. „Die Luftflotte ist nicht mehr in der Lage, sich selbst zu ernähren."
    „Das schlagen Sie sich aus dem Kopf", antwortete Iiy-Jüür-Eelie erstaunlich ruhig. „Zur Zeit wird ein Pfund Getreide mit Diijeeh-Stücken aufgewogen, und der Preis steigt laufend. Die Staatskasse hat kein Geld mehr. Sie haben sich dieses Projekt in den Kopf gesetzt und werden es zu Ende führen müssen. Schicken Sie ein zweites Schiff nach Weelie-Wee, wenn das erste nicht zurückkommt." Wee-Nii verneigte sich dankbar. „Um diese Erlaubnis hätte ich allerdings gebeten, Exzellenz", sagte er.
    „Wie lange reichen die Proviantvorräte der Flotte noch?" wollte seine Exzellenz wissen.
    „Noch etwa zweihundert Tage", antwortete Wee-Nii.
    „Und das Schiff braucht für Hin- und Rückflug plus Aufladen?"
    „Mindestens einhundertundachtzig Tage, Exzellenz."
    „Dann sehen Sie zu, daß Sie es auf den Weg bringen. Um es noch einmal deutlich zu sagen: Die Staatskasse verfügt über keine Reserven mehr, die sie der Flotte zur Verfügung stellen könnte. Sie müssen selbst für sich sorgen."
    Wee-Nii dachte, daß sich das ändern würde, sobald man die Flotte im Einsatz gegen die Fremden brauchte. Aber er behielt seine Gedanken für sich. Iiy-Jüür-Eelie nickte ihm zu, um anzudeuten, daß die Unterredung beendet sei. Wee-Nii stand auf und ging hinaus, nachdem er sich vorschriftsmäßig dreimal verbeugt hatte.
     
    *
     
    Am Nordeingang des Lufthafens versicherte der Posten, daß während der nächsten Stunde kein Luftschiff landen werde, und, daß man mit dem Luftkissenauto ohne Gefahr quer über das Landefeld bis zur FAIR LADY fahren könne.
    Chellish brauste also nach Süden davon und war, da

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