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0073 - Die drei Deserteure

Titel: 0073 - Die drei Deserteure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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worauf warten Sie noch?"
    Chellish verstand, daß Lauer ihm zeigen wollte, wie gut er sich auskannte. Aber Chellish hatte das schon zuvor gewußt und empfand diese Demonstration als ein wenig lächerlich.
    Und während Chellish die Berechnungen anstellte, geistesabwesend und mechanisch, dachte er darüber nach, was drei Deserteure, die eine Gazelle entführt hatten, in der Umgebung einer namenlosen Sonne, siebeneinhalbtausend Parsec oder knapp fünfundzwanzigtausend Lichtjahre von hier entfernt, mitten in einem Gebiet, das weder Terraner noch Arkoniden jemals betreten hatten, zu suchen hätten.
    Vorläufig besaß er darüber nicht die mindeste Klarheit.
     
    *
     
    „Was wir tun müssen, ist völlig klar", erklärte Perry Rhodan. „Wir werden nach der verschwundenen Gazelle suchen. Sie muß wiedergefunden werden, bevor es den dreien gelingt, Unheil anzurichten. Ich verlasse mich da auf ihre Unsicherheit, die sie früher oder später dazu veranlassen wird, einen Fehler zu begehen, so daß wir sie anpeilen können. Ich verlasse mich auch auf Oberleutnant Chellish, falls er noch am Leben ist. Er wird einen Weg finden, um uns ein Zeichen zu geben.
    Es gibt im Augenblick nichts Wichtigeres als die Suche nach dem verschwundenen Boot. Bis zur bevorstehenden Überschneidung der beiden Zeitebenen haben wir noch ein wenig Zeit. Wir brauchen uns in dieser Hinsicht also nicht zu beeilen. Wir können die gesamte Flotte aufbieten, um nach der Gazelle zu suchen.
    Wir können weiterhin den Swoon-Mikrotechnikern den Auftrag geben, ein Gerät zu entwickeln, das das Anmessen eines transistierenden Schiffes trotz des eingebauten Eigenfrequenz-Absorbers möglich macht."
    Er schwieg eine Weile und begann zu lächeln.
    „Es erweist sich also, daß die Erfindung des Absorbers, über die wir so sehr jubiliert haben, sich hier zu unserem Nachteil auswirkt. Wir haben das gestohlene Boot mit einem Gerät ausgerüstet, das es uns unmöglich macht, die Spur des Bootes zu finden. Wir müssen also eine Waffe gegen unsere Waffe entwickeln, um aus dieser Schwierigkeit wieder herauszukommen."
    Er unterbrach sich ein zweites Mal. Sein Blick ging an der Reihe der Offiziere, die vor ihm saßen, entlang und blieb an Oberstleutnant Sikermann hängen.
    „Ich werde eine Reihe Ihrer Leute abziehen müssen, Sikermann", fuhr er fort. „Die auf Gray Beast stationierten Schiffe müssen voll bemannt werden. Sie arbeiten weiter am Ausbau des Stützpunktes. Glauben Sie nicht, daß Ihre Arbeit nun völlig unwichtig geworden sei!"
    Der Blick wanderte weiter zu Major van Aafen - Teldje, wie ihn seine Leute nannten.
    „Van Aafen, Sie fliegen zur Erde. Man wird Ihnen Aufzeichnungen mitgeben, die Marschall Freyt über die neue Lage informieren und die nötigen Anweisungen enthalten. Sie erhalten hiermit den Befehl, diese Unterlagen dem Marschall selbst in die Hand zu geben. Zu Ihrer Verfügung steht ein Kreuzer als Kurierschiff."
    Während van Aafen den Kopf neigte, fixierte Perry Rhodan den Mann neben sich, Captain Aurin.
    „Sie haben die ehrenvolle Aufgabe, Aurin", sagte Rhodan, „die gesamte Flotte zu alarmieren. Sie werden die Aufmarschbefehle in ... sagen wir vierzig Minuten bekommen. Treffen Sie in der Zwischenzeit die nötigen Vorbereitungen."
    Rodes Aurin stand auf, salutierte und ging hinaus.
    „Das, meine Herren, ist alles", schloß Rhodan. „Ich danke Ihnen!"
    Im Nu erhob sich das Geräusch scharrender Stühle und laufender Füße. Ein paar Sekunden, nachdem Perry Rhodan das letzte Wort gesprochen hatte, war der kleine Saal leer.
    Eine gewaltige Macht geriet in Bewegung. Die Erde schickte sich an, ihr Geheimnis zu schützen. Die Erde wappnete sich gegen einen Feind, der zuschlagen würde, sobald er wußte, wo er die Erde fand. Die Erde bereitete sich darauf vor, ihre Macht zu beweisen. Eine Macht, die in weniger als siebzig Jahren geschaffen worden war und dennoch mit dem zehntausendjährigen Imperium von Arkon zu wetteifern wagte.
     
    *
     
    Sie hatten ihn mit Oliver Roane allein gelassen. Sie hatten den Interkom ausgeschaltet. Suttney hatte ihm gesagt, daß er die Transition in einer halben Stunde vornehmen solle, und Chellish hätte brennend gern gewußt, was Suttney mit Ronson Lauer in dieser halben Stunde zu tun hatte. So, wie die Lage jedoch war, bestand dazu keine Möglichkeit.
    Oliver Roane saß hinter ihm etwa in der Mitte des Raumes, auf einem Sessel und hielt die Pistole immer noch in der Hand. Unermüdlich zielte ihr Lauf auf Chellishs

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