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0073 - Die Insel der Zyklopen

0073 - Die Insel der Zyklopen

Titel: 0073 - Die Insel der Zyklopen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hrdinka
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eiskalte Totenhand würde nach ihren Herzen fassen, sie berühren und zusammendrücken.
    Der kalte Angstschweiß stand in ihren Gesichtern, kugelte in Perlen, die sich zu kleinen Bächen sammelten, von der Stirn über die Brauen in die Augen, wo er unangenehm zu brennen begann.
    Trotz der beinahe unerträglichen Hitze zog sich ihre Haut zusammen. Die Gänsehaut gefror auf ihren Körpern, als eine zweite monströse Hand sichtbar wurde.
    In der Mulde brodelte es! Irgend etwas kämpfte sich von unten her an das Sonnenlicht!
    Jeff und Dan standen wie angewurzelt da. Sie wollten davonlaufen, aber ihre Beine gehorchten einfach nicht den Befehlen ihrer Gehirne.
    Weg von hier, nur weg! Laufen, laufen, laufen…
    Doch der Schreck hatte sie gelähmt.
    Ein klobiger Schädel tauchte aus dem Geröll. Er mochte um ein Vielfaches größer sein, als der eines Menschen.
    Ein fürchterliches Gebrüll raste den Studenten entgegen, schien ihre Trommelfelle zersprengen zu wollen. Das Schlagen ihrer Herzen wurde immer lauter, hallte wie das Pochen von gleichmäßigen Schritten in ihnen nach und verstärkte noch das Rauschen des Blutes in ihren Ohren!
    Mein Gott, was für ein Schädel! durchzuckte es Milden. Er schloß hastig die Augenlider und hatte in diesen Sekunden nur den einen Wunsch, daß das Monster verschwunden war, wenn er sie wieder öffnen würde.
    Aber das Ungeheuer blieb, versuchte seinen massigen Körper unter dem Gestein hervorzuziehen.
    Milden starrte noch immer wie gebannt auf den Kopf, der durchaus menschliche Züge hatte. Wirres, zottiges Haar, einer Mähne gleich, grau und staubbedeckt, umrahmte den Schädel. Große Ohren standen weit ab. In tiefen Höhlen lagen die Augäpfel. Die grünbraunen Pupillen starrten die Studenten eindringlich an. Eine breite Nase, ähnlich der eines Affen, mit breitgedrückten Nasenlöchern stand kühn von der Fratze ab.
    Wieder riß das Monster seinen lippenlosen Mund auf, um diese gräßlichen, beinahe wiehernden Laute auszustoßen. Eine Reihe gelber, kräftiger Zähne wurde sichtbar. Ein wahres Pferdegebiß!
    Jetzt hatte es das Ungeheuer geschafft, seinen muskulösen, menschlichen Oberkörper aus dem Geröll zu ziehen. Es schüttelte den Schädel. Eine Staubwolke stieg auf, verhüllte den beiden Menschen für Sekunden die Sicht auf das Monster.
    Das Monster grub sich weiter aus.
    Jeff und Dan wußten nicht genau, wie lange es noch dauerte, bis das Wesen vor ihnen stand. Es kam ihnen wie eine Ewigkeit vor, obwohl inzwischen nur wenige Minuten vergangen waren.
    »Mein Gott, das ist ja ein Zentaur!« brüllte Jeff, beinahe wahnsinnig vor Angst.
    »Nur weg von hier!«
    Sie begannen zu rennen.
    Der Pferdemensch folgte ihnen. Das gewichtige Klappern der Hufe trieb den beiden den letzten Schweiß aus den Poren.
    In Jeff Mildens Gehirn raste ein Orkan von Gedanken! Ein Zentaur! Aber das kann doch nicht wahr sein! Er rekapitulierte in Sekundenschnelle, was er schon je über dieses Monster gehört hatte.
    Es war ein Fabelwesen der griechischen Mythologie, dessen Wildheit legendär ist und von keinem anderen Fabelwesen je erreicht wurde. Ein mordlustiges Geschöpf, das bisher nur in den altgriechischen Sagen existiert hatte!
    Nun war dieser Alptraum Wirklichkeit geworden!
    Jeff hörte das schnaubende Wiehern, das Stampfen der Hufe, das ständig lauter wurde, in seinem Rücken. Er mußte sich voll und ganz auf den Abstieg konzentrieren. Da kein Weg vorhanden war, mußten sie jedem größeren Gesteinsbrocken ausweichen, oder ihn überklettern. Sie kamen nur quälend langsam voran.
    Der Zentaur hatte es besser! Er hatte vier Hufe und war um einiges größer als die Menschen.
    Schließlich hielt es Milden nicht länger aus. Die quälende Ungewißheit machte ihn fast wahnsinnig. Er mußte sich einfach umblicken.
    Im gleichen Augenblick meinte er, das Blut müsse ihm in den Adern gefrieren! Keine zehn Yards hinter ihm kletterte der Zentaur über die Halde.
    Er stierte mit großen, stumpfen Glotzaugen die hilflosen Menschen an.
    Kopf, Arme, Oberkörper hatten menschliche Form, der Unterleib war der eines Pferdes. Jeff schätzte die Schulterhöhe des Zentaurs auf gute drei Yards. Der stämmige, muskulöse Leib war mit zotteligem Fell bedeckt, ein buschiger Roßschweif peitschte aufgeregt durch die Luft.
    Der Pferdemensch mußte gut an die fünf Yards an Länge messen.
    Jetzt rollte er wild die blutunterlaufenden Augäpfel, bückte sich und hob einen Steinblock auf!
    Die Kreatur muß ja über ungeheure

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