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0073 - Die Insel der Zyklopen

0073 - Die Insel der Zyklopen

Titel: 0073 - Die Insel der Zyklopen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hrdinka
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bluten begann.
    »Er wird uns alle töten, Professor! Ich fühle es! Er wird es tun! Wir werden umkommen, wenn wir nicht von hier verschwinden! Mein Gott, es ist furchtbar!« brüllte er dann plötzlich los.
    Er schlug die Hände vors Gesicht, verkrampfte die Finger in seinen Haaren.
    »Nicole, du bleibst am besten hier bei Jeff auf dem Boot! Du weißt, wie man mit so einem Kahn umgeht?« fragte der Parapsychologe knapp.
    »Ja, aber…«
    »Kein aber. Es könnte sein, daß Mr. Milden nicht in der Lage ist, das Boot zu steuern, wenn irgend etwas passiert. Man merkt die Schockeinwirkung bei ihm noch sehr deutlich! Eine abermalige Konfrontation mit dem Zentaur könnte einen lähmenden Schock hervorrufen, er wäre dann der Kreatur hilflos ausgeliefert!«
    Der Professor stieg vorsichtig aus dem kleinen Schiff auf einen Felsvorsprung der Insel. Bill folgte ihm schweigend.
    Die beiden Männer machten sich daran, die Geröllhalde zu erklimmen. Sie kamen nur sehr langsam vorwärts, aber Nicole verspürte bei jedem Schritt, mit dem sie sich weiter von ihr entfernten, mehr Angst. Größere Angst um Zamorra und um Bill, als um sich selbst.
    ***
    Zamorra hielt unentwegt eine Hand um das Amulett gekrampft.
    Das Kleinod würde ihm die Nähe des Zentaurs sofort anzeigen, aber es erwärmte sich nicht merklich.
    Schweißüberströmt erreichte der Parapsychologe als erster den Kamm. Er blickte sich spähend um, lauschte, aber außer dem Rieseln und Prasseln kleiner Steine, die Bill unter ihm lostrat, blieb es ruhig.
    Zamorra warf einen Blick zum Meer. Nicole und Jeff winkten beruhigend zu ihm herauf. Ein Zeichen, daß alles in Ordnung war.
    Unten am Meeresgrund konnte man durch das klare, grüne Wasser deutlich die Umrisse von Jeff Mildens und Dan Kilroys zerstörtem Kahn sehen.
    »Zamorra?«
    »Ja, Bill!«
    »Da drüben! Das ist Blut!« Der Historiker wies auf einige dunkle Flecke auf dem Gestein und kletterte auf die Stelle zu.
    »Ganz eindeutig Blut!« rief er einige Minuten später seinem Freund zu.
    »Ja, Kilroys Blut! Und es soll das einzige sein, das von diesem Monster vergossen wird!« knurrte Zamorra, während er Bill anwies, zu ihm heraufzukommen.
    »Ist nur die Frage, was mit der Leiche passiert ist!« keuchte Fleming, als er wenig später neben Zamorra stand.
    »Die werden wir wahrscheinlich nie finden. Entweder hat sie der Zentaur ins Meer geschleudert, oder vergraben. Besser gesagt, mit Steinen bedeckt!«
    »Letzteres glaube ich weniger!« widersprach Bill. »Soviel mir bekannt ist, verliert das mordlustige Wesen, nachdem es seine Beute gequält und umgebracht hat, jedes Interesse daran! Der Tote wird ins Meer gerutscht sein, versunken, oder von der Strömung abgetrieben.«
    Von dem Hügelkamm hatten die beiden Männer einen guten Blick über die kahle Felsinsel, die jedes Leben im herkömmlichen Sinne unmöglich machte.
    Ja, hier konnten nur Monster und andere teuflische Kreaturen existieren! dachte Zamorra.
    Sie schritten vorsichtig auf den gespaltenen Berg zu, dem der Zentaur entstiegen war.
    Zamorras Hand tastete nach dem Amulett, aber es erwärmte sich nicht!
    Noch nicht!
    Ein helles, lautes Klappern, das der laue Wind plötzlich den beiden Männern zuwehte, ließ sie im Schritt verharren und angespannt lauschen.
    »Hufgetrampel, Bill!« rief Zamorra wie aus der Pistole geschossen.
    Er hatte das Geräusch sofort identifiziert!
    »Der Zentaur!« hauchte Bill und wurde blaß.
    Zamorra nickte nur.
    »Das Geräusch kommt von der Rückseite des Berges!« lokalisierte er dann das Geklapper, das eine Spur leiser zu werden schien.
    In diesem Augenblick begann auch Zamorras Amulett sich zu erwärmen. Und damit hatte er den Beweis.
    »Los, komm, Bill! Wir dürfen keine Minute verlieren! Der Zentaur hat die Flucht ergriffen! Hinterher!« brüllte Zamorra, während er mit langen Sprüngen über die Geröllhalde zu laufen versuchte. Mechanisch nahm seine rechte Hand das kostbare Kleinod an der Silberkette von seinem Hals.
    »He, Zamorra, nicht so schnell!« Bill hatte sichtlich Mühe, seinem Freund, den nun endgültig das Jagdfieber gepackt hatte, zu folgen.
    Hohles, schrilles Gewieher, das zeitweise wie Wolfsgeheul klang, raste Zamorra entgegen, als er um einen scharfkantigen Felsen bog, der ihm bis jetzt die Sicht versperrt hatte.
    Keine fünfzig Yards von ihm entfernt machte sich der Pferdemensch daran, hastig die Halde hinunterzuklettern.
    Professor Zamorra zögerte keinen Augenblick, das Untier zu verfolgen.
    Der Zentaur

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