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0074 - Das Grauen

Titel: 0074 - Das Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sie mir die Arbeit vorerst abgenommen. Sicher sind Sie daran interessiert, daß Ihre Leute wieder einsatzfähig werden.
    Wissen Sie, Everson, ich habe nur zwei Möglichkeiten: Entweder es gelingt mir, die Kaulquappe in meine Hand zu bekommen, oder ich muß sterben. Im letzteren Fall werde ich nicht ohne Begleitung sein." Er überlegte einen Augenblick. „Sehen Sie den Schreibstift dort auf dem Navigationstisch?" fragte er dann.
    Als Everson in die bezeichnete Richtung blickte, ließ der Mutant den Schreiber langsam heranschweben.
    „Ich sehe, daß Sie neben der Telepathie auch die Telekinese beherrschen", sagte Everson. „Das haben Sie uns bereits mehrfach demonstriert."
    Mit einer Handbewegung bedeutete Goldstein ihm zu schweigen. Der Stift begann seine Form zu ändern. Er wurde lang und spitz - wie eine Nadel. Wider seinen Willen wurde Everson von dem Geschehen fasziniert. Plötzlich schoß der neue entstandene Körper wie ein Pfeil durch die Luft. Dicht neben Landi blieb er zitternd im Boden stecken.
    Goldstein ging hinüber und zog das Ding heraus. Er wog es bedächtig in der Hand.
    „Sie sind ein intelligenter Mann, Everson", sagte er. „Was mit diesem Stift möglich ist, kann auch mit größeren Gegenständen geschehen und mit lebenden Wesen. Wenn ich davon sprach, daß wir eventuell zusammen sterben werden, wenn Sie keine Vernunft annehmen, dann verstehe ich darunter, daß Sie zusehen werden, wie einer nach dem anderen auf eine besondere Art ums Leben kommt. Ich werde mit Ramirez anfangen. Short und Stanford werden folgen. Sie werden der letzte sein, Colonel."
    „Damit kommen Sie niemals durch", sagte Everson. Auf seinem blassen Gesicht bildeten sich feine Schweißperlen. „Sie müssen verrückt sein, Goldstein. Nur ein Wahnsinniger kann ein derartiges Vorhaben ersinnen. Sie sind ein Teufel."
    Goldstein ließ die neu erschaffene Nadel auf seinem Handrücken rotieren. Dann schleuderte er sie von sich.
    „Werden Sie nicht melodramatisch", sagte er. „Wollen Sie für den Tod Ihrer Kameraden verantwortlich sein? Sie müssen sich nur meinen Befehlen beugen, alles andere wird sich finden. Ich werde die Männer von ihrer Lähmung befreien, und sie werden Ihnen keine Schwierigkeiten machen."
    „Was haben Sie weiter vor?" erkundigte sich Everson in düsterer Vorahnung.
    „Darüber brauchen Sie sich nicht den Kopf zu zerbrechen. Ihre Aufgabe wird es sein, das Schiff dorthin zu bringen, wo ich mich für meine weiteren Aufgaben vorbereiten kann." Everson versuchte, seine aufgewirbelten Gedanken einzudämmen. Er wußte, daß sie für den Telepathen kein Geheimnis waren.
    Der Mutant las in ihnen wie in einem aufgeschlagenen Buch. Wenn Everson etwas einfallen würde, wußte es Goldstern gleichzeitig mit ihm und konnte sofort reagieren. Der Kerl war rücksichtslos genug, seine Drohungen wahr zu machen und die gesamte Mannschaft brutal zu töten. In bitterer Selbstkritik dachte der Colonel an die Fehler, die ihm unterlaufen waren. Hätte er gleich am Anfang Goldsteins Spiel durchschaut, wären ihm mehrere Möglichkeiten zu einem Gegenschlag geblieben. Für solche Überlegungen war es jetzt zu spät.
    „Weiß kommt zu sich", klang Goldsteins helle Stimme auf. „Verhindern Sie, daß er Schwierigkeiten macht, die er später bereuen würde."
    Everson half Weiß beim Aufstehen. Der Raumfahrer schüttelte benommen den Kopf und stieß Everson von sich.
    „Geben Sie sich keine Mühe", sagte er. Dann sah er Goldstein.
    „Vorsichtig, Poul", rief Everson warnend, „er hat uns in der Hand."
    „Jetzt beginne ich zu verstehen", erklärte Weiß. „Dieser Grünschnabel hat uns zum Narren gehalten. Man müßte ihm eine ordentliche Tracht Prügel verabreichen."
    Poul Weiß, dieser Mann mit dem Herz eines Löwen machte Anstalten, seine Worte in die Tat umzusetzen.
    „Halt!" rief Everson. „Sie verstehen anscheinend gar nichts, Poul. Goldstein will, daß wir ihm das Schiff übergeben. Er hat allerhand damit vor. Er will uns alle umbringen, wenn wir nicht unter seinem Kommando arbeiten."
    Weiß stieß einen barbarischen Fluch aus und warf sich nach vorn. Drei Schritte trennten ihn von Goldstein. Everson sah den Schatten des Kommandosessels vorüberhuschen. Weiß hatte den Mutanten fast erreicht, als ihn der Sitz vor die Brust traf. Die Wucht des Schlages schleuderte ihn quer über die Bühne. Heftig atmend blieb er liegen. Goldsteins Augen glühten.
    „Er ist verletzt", sagte Everson erbittert und beugte sich neben Weiß

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