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0074 - Das Grauen

Titel: 0074 - Das Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auftauchte.
    „Halten Sie mich bitte nicht für ein kommandosüchtiges Scheusal", sagte Everson, der die Mißbilligung in Scoobeys Gesicht erkannte.
    „Ich frage Sie nicht nach Ihren Gründen", antwortete der Offizier ernst.
    „Wissen Sie, warum ich hier oben stehe, Walt? Ich hatte den gleichen Traum, der Finney beunruhigt hat. Außerdem glaube ich, ein Geräusch gehört zu haben. Einen fremden Laut, der nicht in die Tonskala unseres Schiffes paßte."
    Scoobey lächelte unbehaglich. Der Colonel war nicht der Mann der Hirngespinsten nachjagte. Seine Raumfahrererfahrung sowie seine menschlichen Qualitäten und sein unerschrockener Mut hatten ihn in den langen Jahren seiner Dienstzeit zu einem Vorbild der Kadetten in Terrania gemacht.
    Trotzdem war Scoobey davon überzeugt, daß Everson die bestehende Situation verkehrt einschätzte.
    Ein Traum, auch von zwei Männern gleichzeitig erlebt, konnte nur Zufall sein.
    Everson war nur wenige Augenblicke vor Finney aus dem Schlaf geschreckt. Bestürzt blickte Scoobey die Bühne hinab.
    Finneys Kabine lag viel näher als die Eversons!
    Aber das war ja lachhaft. Die ganze Zeit über hatten sie den Gang beobachten können, der sich rundum an den Innenwänden der K-262 hinzog. Wenn sich irgend jemand bei Finney aufgehalten hätte, wäre er auf jeden Fall entdeckt worden. Scoobey kniff die Augenbrauen zusammen. Er durfte sich von Everson nicht nervös machen lassen. Es war möglich, daß der Kampf auf Eppan den Colonel mehr strapaziert hatte, als er zeigte. Scoobey konnte nicht verhindern, daß sich in seinem Kopf die Frage formte, ob die arkonidische Spezialbehandlung, die Everson hinter sich hatte, nur den Körper jung erhielt und den Geist nicht berücksichtigte.
    „Wir werden darauf achten, ob sich ähnliche Vorfälle ereignen", unterbrach Eversons Stimme seine Gedanken. „Ich bitte Sie um verschärfte Aufmerksamkeit. Fragen Sie die Leute nach ihren Träumen, auch wenn man Sie nicht verstehen wird."
    „Jawohl!" bestätigte Scoobey verdrossen, „machen Sie sich keine unnötigen Gedanken, Sir."
    Everson stieg die Treppe hinab. Er umrundete den schmalen Laufsteg, bis er zu der Tür gelangte, deren Beschriftung den übrigen Besatzungsmitgliedern den Zutritt untersagte. Er klopfte mit der Faust gegen das Leichtmetall.
    „Kommen Sie herein", klang es dumpf.
    Everson öffnete. Mataal hockte mit angezogenen Beinen auf dem Bett und blickte ihm finster entgegen.
    „Wie fühlen Sie sich?" erkundigte sich Everson.
    „Wie ein Gefangener", behauptete der Eppaner. „Oder noch schlimmer."
    „Also noch schlimmer", konstatierte Everson. „Wir befinden uns im Weltraum, Mataal. Das bedeutet, daß Sie dieses Schiff nicht verlassen können. Wie läßt sich Ramirez als Sprachlehrer an?"
    „Lassen Sie mich allein", sagte Mataal in arkonidischer Sprache.
    Everson mußte lächeln. Vorsichtig fragte er: „Haben Sie während der letzten Minuten Ihren Raum verlassen?"
    Mataals Körper spannte sich leicht. „Nein", sagte er, „wieso fragen Sie?"
    Der Colonel winkte lässig ab. „Versuchen Sie, mit Ihrer Lage fertig zu werden", riet er dem Eppaner. „Sie brauchen nicht zu verzweifeln. Auf der Erde werden Sie Freunde gewinnen, und eines Tages können Sie nach Eppan zurückkehren."
    Mataal würdigte ihn keiner Antwort.
    „Denken Sie einmal nach", fuhr Everson behutsam fort. „Sie haben die einmalige Gelegenheit, Zeuge eines kosmischen Schauspiels zu werden. Indem Sie uns begleiten, erleben Sie einen Zeitsprung von mehreren Jahrhunderten in die Zukunft. So lange würde es vermutlich dauern, bis Ihre Zivilisation eine eigene Raumfahrt entwickelt hätte, falls es überhaupt jemals dazu kommen sollte. Goldstein berichtete, daß viele Eppaner in Dekadenz verfallen. Sie sind ein intelligenter, mutiger Mann, Mataal. Deshalb haben Sie meine Achtung und Freundschaft. Das ist im Moment alles."
    Er verließ den Eppaner, um Goldstein aufzusuchen. Der junge Telepath saß vor dem Tisch und schrieb. Über die Schultern des Mutanten las Everson die Namen der Schiffsbesatzung auf einem Zettel. Eversons Name stand an oberster Stelle. Der Colonel überlegte sich, wozu sich Goldstein diese Arbeit machte, wagte aber nicht, den jungen Mann mit einer Frage zu verwirren.
    „Ich sehe, daß es Ihnen etwas besser geht", sagte er zu Goldstein.
    Der blasse Telepath lächelte. Goldstein faltete das beschriebene Blatt sorgfältig zusammen und zerriß es dann in kleine Schnitzel, die er achtlos zu Boden warf.
    Dann sah

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