Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0074 - Ich flog in die Hölle

0074 - Ich flog in die Hölle

Titel: 0074 - Ich flog in die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich flog in die Hölle
Vom Netzwerk:
mehr machen«, grinste er.
    »Es bleibt abzuwarten, wem das Ende der Geschichte mehr Spaß macht!«
    Er lachte laut.
    »Rechnest du auf deinen Freund? Glaubst du wirklich, wir wären dumm genug anzunehmen, du kämest nur in der Absicht hierher, dich mit Andozas über diesen Hopkins zu unterhalten? Du hattest eine Pistole. Warum hast du sie nicht benutzt? Du wolltest, dass wir dich fangen und dich dorthin bringen, wo die anderen sind. Und dein Freund soll die Fährte halten. Wir wissen, dass er draußen lauert. In diesem Viertel gibt es Hunderte von Augenpaaren, die für uns sehen. Wenn ein Mann sich auch einen einheimischen Anzug anzieht, man erkennt ihn doch.«
    Sehr erfreulich war diese Nachricht wirklich nicht. Die Burschen hatten auf Anhieb unsere Absichten durchschaut.
    Serreires zündete sich eine Zigarette an.
    »Wir fangen deinen Freund«, sagte er zufrieden und stieß den Rauch des ersten Zuges aus, »oder wir töten ihn. Im schlimmsten Fall genügt es auch, wenn wir ihn verjagen. Deine Fährte jedenfalls wird er nicht finden.«
    Ich begann mir ernsthaft Sorgen zu machen, zunächst einmal um Phil und sein Leben, und dann um unsere Chancen in dieser Sache. Die Farbstoff-Tabletten in meinem Schuh waren schließlich nur ein Notbehelf.
    Andozas kam herein. Er sagte hastig in der Landessprache einige Sätze zu Serreires, die ich nicht verstand, aber ich sah es dem Gesicht des Piloten an, dass es sich nicht um erfreuliche Nachrichten handeln konnte.
    Er gab Andozas einige Befehle. Ich konnte es am Tonfall hören. Der Barbesitzer verschwand. Augenblicke später erschienen drei von den Leuten, mit denen ich mich herumgeschlagen hatte. Sie banden mich von dem Stuhl los, lösten auch die Fußfessel, aber sorgten dafür, dass ich die Hände nicht rühren konnte. Vom Büro führten sie mich über einen Gang durch eine schmutzige Küche in einen Hof. Sie fuchtelten mit den Taschenlampen. Ich sah einen der landesüblichen Karren, zweirädrig, mit einer Plane. Ein Maultier war in die Deichsel gespannt und ließ Kopf und Ohren hängen.
    »Unter die Plane mit dir, G-man!«, befahl Serreires.
    Zwei von den Knechten hielten die Plane hoch. Ich duckte den Kopf, um zu gehorchen. In diesem Augenblick zuckte ein Blitz vor meinen Augen. Ich spürte noch den ersten Stich des Schmerzes im Hinterkopf, dann erlosch mein Bewusstsein.
    ***
    Als ich wieder zu mir kam, war es heller Tag. Mein Schädel brummte, aber ich wusste sofort wieder, was in den letzten Stunden geschehen war.
    Ich orientierte mich. Ich lag in einem hellen, sehr großen und gut eingerichteten Zimmer. Nach wie vor war ich gefesselt. Zu allem Überfluss hatten sie mich auf der Couch, auf der ich lag, auch noch festgebunden.
    Ich spürte Durst und Hunger. Da niemand im Raum war, probierte ich, wie viel Kraft ich in der Stimme noch besaß. Aus Leibeskräften begann ich zu brüllen.
    Die Tür wurde einen Spaltbreit geöffnet, ein braunes Gesicht lugte herein und zog die Tür rasch wieder ins Schloss.
    Ich brüllte weiter, Beschimpfungen, Flüche, was mir so an Gemeinheiten in den Sinn kam.
    Nach fünf Minuten öffnete sich die Tür ein zweites Mal. Serreires kam herein.
    »Spar den Atem, G-man«, brummte er finster. »Niemand hört dich und niemand wird dir zu Hilfe kommen.«
    »Es handelt sich nicht um Hilfe, es handelt sich um ein Frühstück«, antwortete ich. »Ich will Kaffee, Eier mit Schinken, Jam und Sahne und…«
    »Du bist ein unverschämtes Stück Mist«, unterbrach Serreires, aber es lag etwas wie Bewunderung in seiner Stimme. »Wasser und Brot kannst du bekommen.«
    Er pfiff einen der Schläger herbei. Der Kerl brachte Brot und einen Krug Wasser, aber sie wagten nicht, mir die Hände loszubinden. Ich wurde gefüttert, und seit ich aus den Windeln heraus bin, hat mir ein Frühstück auf diese Weise keinen ßpaß mehr gemacht.
    Serreires saß auf einem Stuhl und sah zu.
    »Wo ist mein Freund Phil?«, fragte ich. »In Gesellschaft leidet es sich besser.«
    »Er ist tot«, antwortete er.
    Ich lachte ihm ins Gesicht.
    »Auf solche Lügen falle ich nicht herein, Serreires. Wenn Phil tot wäre, dann würdest du ein bedeutend erfreuteres Gesicht machen.«
    Er überlegte und paffte an seiner Zigarette.
    »Gut«, sagte er dann. »Er lebt. Wir haben ihn nicht erwischt. Er entkam uns, aber glaube nicht, dass es ihm gelungen ist, deine Spur zu halten. Wir haben ihn aus unserem Gebiet vertrieben, und erst als wir sicher waren, dass kein Spitzel mehr in der Nähe war, haben

Weitere Kostenlose Bücher