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0074 - Ich flog in die Hölle

0074 - Ich flog in die Hölle

Titel: 0074 - Ich flog in die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich flog in die Hölle
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wir an Ort und Stelle.«
    Die zehn Minuten vergingen. Unter uns das grüne Meer sah immer noch vollkommen gleich aus.
    Der Funker verständigte sich mit dem Piloten. Die Maschine legte sich schräg, sank in Spiralen noch tiefer hinab und begann zu kreisen.
    Wir alle starrten gebannt aus den Fenstern. Nichts war zu sehen. Am äußersten Rand unserer Kreisbahn lag ein See, aber der Dschungel ringsum war so dicht wie irgendwo.
    Wieder sprachen Funker und Pilot miteinander. Die Maschine sank noch etwas tiefer, und die Geschwindigkeit ging herunter. Der Pilot nahm die Kreisbahn noch enger.
    Ich warf einen Blick auf den Radarschirm. Er blieb leer.
    Der Funker fasste meinen Arm.
    »Sehen Sie dort!«, sagte er. »Das sieht aus, wie eine Schneise im Urwald. Erkennen Sie es!«
    Ich sah nur, dass die Wipfel der Bäume hier etwas weiter auseinander zu stehen schienen, aber eine eigentliche Schneise konnte ich nicht erkennen.
    Der Flugzeugführer steuerte aus dem Kreis heraus und sehr niedrig fliegend die angebliche Schneise an. Ja, jetzt erkannte auch ich, dass es eine baumlose Stelle war, aber sie erschien mir zu kurz, um darauf zu landen.
    »Das kann keine Landebahn sein«, sagte der Funker. »Sie ist für jede Maschine zu kurz.«
    Der Pilot nahm den Kreisflug wieder auf. Jetzt dehnte er ihn etwas weiter und bezog einen Teil des Sees mit ein.
    Ich sah so angestrengt hinunter, dass ich glaubte, die Augen würden mir aus dem Kopf fallen. Wir zogen vier oder fünf Kreise, ohne dass irgendetwas Auffälliges zu entdecken gewesen wäre.
    Pilot und Funker wechselten einige Sätze in der Landessprache. Ich verstand sie nicht, aber ich hörte am Tonfall der Männer, dass sie die Sache für hoffnungslos hielten.
    Dann wandte sich der Funker auch schon mir zu und sagte auf Englisch: »Es hat keinen Zweck, Senhor. Wir müssen an den Rückflug…«
    »Da!«, schrie ich und streckte den Arm aus. »Da! Sehen Sie! Das Wasser!«
    Fortsetzung des Berichtes von Jerry Cotton:
    Es war Hopkins, der mich aus dem bleiernen Schlaf riss, in den ich zu fallen pflegte, sobald wir in unserer Übernachtungshütte eingeschlossen worden waren.
    »Ein Flugzeug«, flüsterte er nahe an meinem Ohr. »Cotton! Ein Flugzeug!«
    Ich richtete mich mit einem Ruck auf. Obwohl es in der Hütte nie richtig hell wurde, so merkte ich doch, dass der Tag bereits angebrochen war.
    Mit angehaltenem Atem lauschten wir beide auf das Brummen, das sich rasch näherte. Dann veränderte sich der Ton, wurde noch lauter, dröhnte uns in den Ohren und endete schließlich in einem Tuckern.
    »Die Maschine ist gelandet!«, flüsterte Hopkins.
    Das Motorengeräusch hatte alle Gefangenen geweckt. Ich winkte Carter, den Maschinenmeister, herbei.
    »Heute starten wir es, Carter. Sie wissen Bescheid?«
    Er nickte nur. Er war ein hünenhafter Mann, der die Kräfte besaß, einen Wächter zu überrumpeln. Ich fürchtete nur, dass er zu nervös sein würde.
    »Hoffentlich holen Sie uns, bevor die Maschine wieder startet«, sagte Hopkins.
    »Sie müssten jeden Augenblick kommen.«
    Obwohl keiner von uns eine Uhr besaß, so war doch in uns inzwischen ein Zeitgefühl entstanden, das uns wissen ließ, wie nahe wir gewissen täglichen Vorkommnissen waren.
    Draußen kläfften die Hunde, die die Nacht über in dem Raum zwischen der Dornenhecke verbracht hatten. Wenig später flog die Tür auf.
    »Vorwärts!«, knurrte die Stimme eines der Mestizen.
    Der Reihe nach stolperten wir ins Freie und formierten uns zu dem täglichen Zug zur Arbeit.
    Längst war jede Kleinigkeit unseres Angriffes festgelegt. Auch der Ort war bestimmt worden. Da es wie üblich drei Wächter waren und einer von ihnen die Spitze nahm, ging ich zusammen mit einem anderen Gefangenen ebenfalls an der Spitze. Hopkins und Carter suchten sich ihre Plätze in der Mitte, würden an einem bestimmten Punkt des Weges rechts und links in die Büsche treten und warten, bis die beiden Wächter am Schluss vorbeikämen. Im Augenblick des Angriffs würde Hopkins einen schrillen Pfiff ausstoßen, der das Zeichen für mich war, den Mestizen vor mir zu erledigen.
    Wir passierten einen Para-Baum. An dieser Stelle mussten Hopkins und Carter sich aus dem Zug der Sklaven in die Büsche schlagen. Ich hatte die Schritte gezählt und wusste, dass es jetzt ungefähr noch vier Minuten dauerte, bis die Wächter am Schluss an der Stelle vorbeikamen. Unmittelbar vor mir sah ich den braunen Nacken des Mestizen, und ich suchte mir schon die Stelle aus, um die ich

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