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0075 - Das rote Universum

Titel: 0075 - Das rote Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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noch den brennenden Schmerz. Es war das Druufuniversum, das sich anscheinend noch immer nicht hundertprozentig stabilisiert hatte.
    Anschließend war nichts mehr. Vielleicht war mein empfindliches Nervengewebe zuletzt aufgelöst worden. Eigentlich war es ja so, daß ein in seine Atome gespaltener Organismus überhaupt nichts mehr fühlen sollte. Um so erstaunlicher waren diese Effekte. Ich glaubte, in eine irrlichternde Feuerspirale hineinzufallen.
     
    *
     
    Das Brennen und Zerren in jeder Nervenfaser schien die Transportation mitgemacht zu haben. Als die Rematerialisierung im Empfangsgerät begann, kam zum natürlichen R-Schock noch das Überbleibsel der Auflösung hinzu.
    Ich konnte noch nichts sehen, obwohl ich schon wieder körperlich war. Das gewohnte Auslauf-Rauschen eines auf Empfang gestellten Transmitters war auch nicht zu hören. Entweder standen wir schon einige Zeit im halbbewußtlosen Zustand auf der Plattform, oder mit dem Gerät war etwas nicht in Ordnung.
    Jedenfalls konnte ich meine Arme und Hände bewegen. Ich tastete umher, und dabei merkte ich, daß jemand nach mir griff.
    Die Hand gehörte Fellmer Lloyd. Sie drückte fest zu, und da wußte ich, daß er ebenfalls einigermaßen in Ordnung war. Vor meinen Augen wallten rote Nebel. Hier schien überhaupt alles rot zu sein. Langsam begann ich, diese Farbe zu hassen.
    Dann glaubte ich, Rufe oder laute Schreie zu hören. Es dauerte noch lange, bis ich meinen Namen heraushören konnte. Gleich darauf konnte ich auch wieder sehen. Aus den Nebeln schälte sich Lloyds Gesicht heraus. Danach erkannte ich Rhodan, der auf dem Boden des Transmitters saß und unsicher seine Fußkontakte zu lösen versuchte.
    Nein - da waren ja überhaupt keine Kontakte! Wir standen auch nicht auf einer kreisrunden Sockelplattform, wie sie jeder terranische Transmitter besaß.
    Das, was wir mit den dicken Stahlplastiksohlen unserer Stiefel berührten, schien aus geschliffenen Steinplatten zu bestehen. In meinem Hirn breitete sich ein dumpfer, drückender Schmerz aus, der beim Erwachen meines Logiksektors heftig aufbrandete, um dann abrupt zu verschwinden.
    „Fehlsprung, fremde Umgebung. Nicht identisch mit Terra-Raumschiff" gab mein Extrahirn durch.
    Da erwachte ich endgültig aus meiner eigenartigen Starre. Die Geräusche, die mir bisher als Donnergetöse erschienen waren, wurden von meinem Tornister-Energieaggregat erzeugt. Das Helmgravometer zeigte einen Ausgleichswert von 0,95 Gravos an. Demnach befanden wir uns auf einer Welt oder einem Raumschiff, auf der oder in dem die Schwerkraft 1,95 Gravoeinheiten betrug.
    Diese unleugbare Tatsache machte mich munter. Es gehörte nicht nur zur Eigenart des Terraners, in solchen Situationen erst einmal und fast unbewußt zur Waffe zu greifen. Ich hatte den Impulsstrahler schneller in der Hand, als es Fellmer Lloyd begreifen konnte.
    „Was ist?" fragte er hastig. Seine Stimme drang dumpf aus dem Druckhelm hervor.
    Rhodan war meinem Beispiel inzwischen gefolgt Auch er schien die seltsame Schwäche überwunden zu haben.
    Da erst sah ich mich richtig um. Wir befanden uns in einem sehr großen, nur matt erleuchteten Raum mit gewölbter, fugenloser Decke. Uns gegenüber führte ein hoher Torbogen ins Freie. Dort war es noch finsterer als in dem Saal. Die Einrichtung bestand lediglich aus einigen seltsamen, mammuthaften Maschinenaggregaten ringsum an den Wänden und aus dem Gerät, in dem wir uns augenblicklich befanden.
    Es war eine Gitterkonstruktion ohne erkennbare Abschlußdecke. Wir standen auf dem nackten Steinboden, der uns weder ein Gefühl der Wärme noch das der Sicherheit vermittelte.
    Weit über unseren Köpfen, nahe der gewölbten Decke, hing eine rotglühende Metallkugel schwerelos in der Luft. Von ihr ging das widerliche Licht aus. Die Gitterkonstruktion umschloß eine etwa zehn Meter durchmessende, kreisförmige Fläche, doch waren die Stäbe so weit voneinander entfernt, daß wir uns bequem zwischen ihnen hindurchzwängen konnten.
    Für Perry Rhodan war es ganz typisch, in einer derart verfahrenen Situation eine von den augenblicklichen Eindrücken abweichende Bemerkung zu machen.
    „Atembare Luft!" sagte er so laut, daß ich ihn klar verstehen konnte. „Lloyd, kippen Sie Ihren Helm zurück. Das ist für Sie die Chance."
    Ich schaute rasch auf meinen Analyse-Automaten. Bisher hatte er immer exakt reagiert. Tatsächlich, hier gab es Sauerstoff, Stickstoff und überraschend hohe Spuren von Edelgasen. Helium und Argon waren

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