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0075 - Das rote Universum

Titel: 0075 - Das rote Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kranken ansehen zu können. Als er meinen Blick spürte, wurde er entsetzlich verlegen. Da ahnte ich etwas.
    „Nnnn... nein, Sir", stammelte Lloyd als Antwort. „Mein Gerät ist schon in Ordnung. Kann ich es riskieren, die derzeitige Druckfüllung der Montur durch das Reglerventil abzublasen? Ich müßte dann den Flaschen eine neue Ladung entnehmen."
    „Ja, um Gottes willen, warum denn?"
    „Frage nicht wie ein Kleinkind", fiel ich grob in das Funkgespräch ein. „Seine Atemluft ist einfach verbraucht, verstehst du! Das soll bei einer Dysenterie und gleichzeitigem Ausfall der sanitären Anlagen vorkommen. In Ordnung, Lloyd, blasen Sie die Füllung ab. Ihr Sauerstoffvorrat reicht normalerweise für acht Tage Terrazeit. Machen Sie sich darauf gefaßt, nur noch vier Tage damit auskommen zu können. Nun fangen Sie schon an! Raus mit der giftigen Luft."
    Ich half ihm, das Reglerventil an der Rückseite des Helmes zu öffnen. Der Druck sank rapide ab. Bei der Gefahrengrenze gab ich frischen Sauerstoff aus den Ultraflaschen in den Regenerationskreislauf. Die Behälter aus Arkon-Leichtstahl waren auf zehntausend atü geeicht.
    Rhodan schimpfte leise und erbittert. Es galt aber nicht Lloyd, sondern der allgemeinen Situation. Bissig sagte ich dazwischen: „Seltsam, daß man da noch fluchen muß! Das habt ihr bei eurer frischfröhlichen Weltraumeroberung wohl auch noch nicht erlebt, wie? Ihr werdet nach den Anfangserfolgen noch mehr Rückschläge kennenlernen, so wahr ich Atlan heiße und so wahr ich die Galaxis einigermaßen kenne."
    „Halte nur den Mund, Arkonide!"
    „Ich halte ihn eben nicht. Du solltest lieber zusehen, daß du wieder in den Stollen kommst. Meiner Meinung nach kann jeden Augenblick ein Druufschiff landen."
    Er sagte nichts mehr, weil es nichts mehr zu sagen gab. Dafür sah ich ihn aber plötzlich mit unerhörter Geschwindigkeit aus dem Schatten kommen. Am finsteren Himmel war ein greller Lichtschein sichtbar geworden.
    „Angst hat er nicht, aber rennen kann er", murmelte ich spöttisch vor mich hin.
    Lloyd lachte unterdrückt. Ich fand ihn sehr sympathisch.
    Rhodan kam keuchend und mit wankenden Beinen an. Ich zerrte ihn reichlich grob durch den Spalt.
    Sein Gesicht war schweißüberströmt. Mit einem Fingerdruck schaltete ich seinen Sender aus.
    Minuten später senkte sich ein tiefschwarzes, vom hellen Sonnenlicht angestrahltes Ungeheuer auf lohenden Impulssäulen auf den Boden herab. Das tiefe Dröhnen des Antriebs war klar zu hören, und die auftreffenden Schubstrahlen ließen das Gebirge erzittern. Besorgt schaute ich mich nach den verkleideten Wandungen unseres Stollens um. Es zeigten sich aber noch nicht einmal feine Belastungsrisse.
    Als das Druufschiff in den Schatten der Hoffnungsberge eintauchte, war es nur noch umrißhaft zu erkennen. Sie waren in der Zwielichtzone gelandet; genauso, wie wir es erwartet hatten. Keine vernunftbegabte Kreatur würde ausgerechnet in der Sonnenglut niedergehen.
    „Gut so!" sagte Rhodan leise. „Nun werden sie sich umsehen."
    Ich sah mich ebenfalls um, nur galt mein Blick dem Allzweckgerät an meinem linken Handgelenk. Die Sonnenstrahlung hatte uns voll erreicht. Innerhalb von wenigen Minuten war die Temperatur auf 68 Grad Celsius angestiegen. Draußen mußte es schon viel heißer sein.
    Unsere Schutzanzüge waren darauf eingerichtet, fünfhundert Hitzegrade durch reine Reflexion und die Tätigkeit der Klimaanlage von uns abzuhalten. Wenn es jedoch härter kommen sollte, mußte der Schutzschirmgenerator eingeschaltet werden, dessen Individualfeld aber fraglos zu einer Energieortung führen würde. Ich hoffte, nicht gezwungen zu werden, das Gerät zu benutzen. Es genügte, wenn der Mikroreaktor zur Sättigung des Strombedarfs tätig war.
    Fellmer Lloyd krümmte sich unter einem neuen Anfall. Damit fiel er praktisch als Telepath aus. Ich folgte Rhodans Blick, aber die grüne Lampe an der Außenseite des Materietransmitters leuchtete noch immer nicht auf.
    Wir sahen uns bezeichnend an. Was war mit der CALIFORNIA geschehen? War sie durchgekommen? Wenn ja, warum war die DRUSUS noch nicht da?
    Rhodan zog sehr bedächtig seinen Impulsstrahler aus dem Gürtelhalfter. Als die rote Lampe aufleuchtete, wußte ich, daß er nicht gewillt war, kampflos in die Gefangenschaft der Druuf zu gehen.
    Dabei war es noch gar nicht sicher, ob diese Wesen den Begriff Gefangenschaft überhaupt kannten.
    Während des großen Methankrieges vor zehntausend Jahren waren nur wenige

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