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0075 - Das tödliche Tagebuch

0075 - Das tödliche Tagebuch

Titel: 0075 - Das tödliche Tagebuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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furchtbarer Schauer. Aber mir war nicht kalt. Es war vielmehr ein seltsamer, unheimlicher Angstschauer, der mich unentwegt überlief.
    Und ich hatte nicht den Mut, mich umzudrehen. Ich befürchtete, in ein grauenvolles Gesicht zu blicken, wenn ich mich umwandte. Atemlos stürmte ich durch den Park. Irgendwann blieb ich keuchend stehen. Er war immer noch hinter mir.
    O Himmel, warum verfolgt er mich? Was will er von mir, dieser Unhold ?
    Ist er scharf auf meine Seele? Immer mehr gewinne ich den Eindruck, daß es so ist.
    Etwas zwang mich schließlich, mich doch umzudrehen. Ich tat es blitzschnell und hielt dabei die Luft an. Aber ich war allein. Niemand war da. Nur diese unbeschreibliche Bedrohung, dieses nagende Angstgefühl, das blieb.
    Ich glaube, ich stieß einen krächzenden Schrei aus, als ich mit meiner Furcht nicht mehr zurande kam. Und dann lief ich wie von allen Teufeln der Hölle gehetzt durch den riesigen Park.
    Ich konnte keinen Ausgang finden. Ich lief und lief und lief, bis zur Erschöpfung. Auf einer Bank ließ ich mich schluchzend nieder. Ein alter Mann schlurfte auf mich zu. Sein Bart war schwarz, mit hellen Silberfäden durchsetzt. Es war ein verfilzter Bart, in dem der Mund nicht zu sehen war.
    »Na, mein Junge«, sagte der Mann durch den dichten Bart. »Kummer?«
    Ich hatte auch vor ihm Angst. Als er näher kam, wollte ich um Hilfe schreien.
    Er lachte. »Ich tu' Ihnen nichts«, sagte er freundlich. »Ich bin froh, wenn mir keiner was tut.«
    »Darf ich eine recht ungewöhnliche Bitte an Sie stellen?« fragte ich den Alten.
    »Nur zu«, sagte er und nickte, während er mich mit seinen gütigen Augen musterte. »Ihnen geht es wohl nicht besonders gut.«
    »Nein. Nein, es geht mir miserabel.«
    »Wenn ich Ihnen irgendwie helfen kann…«
    »Oja«, stieß ich hastig hervor. »Ja, das könnten Sie. Würden Sie mich zum nächsten Parkausgang begleiten?«
    Der Alte schaute mich verwundert an. »Ist das alles, was Sie von mir wollen?«
    »Ja.« Ich schämte mich, aber ich gab es trotzdem zu: »Ich kann den Ausgang nicht mehr finden, und ich möchte auf keinen Fall die Nacht hier in diesem Park verbringen.«
    Er lachte. »Das möchte ich auch nicht. Nachts treibt sich hier nämlich verdammt viel Gesindel herum. Da ist man seines Lebens nicht mehr sicher.«
    Das war es nicht, was mich ängstigte. Aber ich nickte. Und der Alte - der Himmel möge es ihm vergelten - brachte mich zu dem Ausgang, der auf der Höhe der 79. Straße liegt. Ich wollte ihm zwanzig Dollar schenken, aber er nahm sie nicht an.
    Es gibt doch noch gute Menschen in unserer Stadt.
    ***
    Während sich Captain Ted Vicker mit Professor Zamorra, Nicole Duval und Bill Fleming im Leichenschauhaus befand, lief das Uhrwerk der Polizei ohne ihn weiter. Der Computer war von Sergeant Morten Bunckers befragt worden, welchem polizeibekannten Verbrecher die drei Mädchenmorde angelastet werden konnten. Bunckers hatte dem Computer diese Frage schon mal gestellt, und zwar anläßlich des Mordes an Cora Perez, dem zweiten Opfer des Mädchenmörders. Doch damals hatte der Sergeant die Frage nicht so präzise formuliert wie diesmal. Deshalb war auch die Antwort diesmal wesentlich besser als beim erstenmal. Ein Computer ist eben immer nur so gut wie der Mann, der sich mit ihm befaßt.
    Morton Bunckers stürmte in das Großraumbüro, in dem er mit acht anderen Kollegen arbeitete. Edward Tomlins hob den Kopf und schaute den Dicken grinsend an. »Na, hat dir der Weihnachtsmann heute schon ein Geschenk gemacht, Morton?«
    »So könnte man es nennen«, nickte Bunckers. Er setzte sich auf die Schreibtischkante. »Kannst du dich für eine Stunde freimachen, Ed?«
    »Wozu?«
    »Der Captain ist nicht da, und ich hätte einen dringenden Hausbesuch zu machen. Natürlich kann ich das nicht allein tun, deshalb wär's mir Recht, wenn du mich begleiten würdest.«
    »Und wohin gehen wir?« fragte Sergeant Tomlins, während er sich erhob.
    »Unser Computer ist der Meinung, für diese drei Mädchenmorde könne es nur einen geben, der dafür in Frage kommt.«
    »Und wer ist das?«
    »Terence Collins. Ein Psychopath. Er hat vor einigen Jahren ein paar Mädchen schrecklich zugerichtet. Sie konnten ihn nicht einsperren, weil ihn der Gerichtspsychiater für nicht zurechnungsfähig erklärte. Man steckte ihn für eine Weile in eine geschlossene Nervenheilanstalt. Seit einem Monat ist er wieder raus. Damals hatten die Mädchen Glück. Vielleicht war er damals auch noch nicht ganz so

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