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0075 - Es geht um Kopf und Kragen

0075 - Es geht um Kopf und Kragen

Titel: 0075 - Es geht um Kopf und Kragen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Es geht um Kopf und Kragen
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schnippisch zurück.
    Ich ließ die Frage offen. Ich brauchte ihnen ja nicht unbedingt zu erzählen, dass der Rauschgifthandel ein ganz einträgliches Geschäft sein kann, wenn man skrupellos genug ist, ihn überhaupt zu betreiben.
    Ich stellte ihnen noch eine Menge anderer Fragen, weil ich mir von dieser Miss Zero, die ich nur noch als Tote kennengelernt hatte, ein einigermaßen klares Bild machen wollte. Alles in allem erhielt ich nicht gerade den besten Eindruck. Wenn man den Beschreibungen ihrer Arbeitskollegen trauen durfte, dann war Lesly Zero ein aufgeputztes, nicht sehr arbeitswilliges Mädchen von enorm ausgeprägtem Geltungsbedürfnis und einer fanatischen Geldgier. Vielleicht war dies auch der Grund, der sie dazu verführt hatte, Kokain zu verkaufen.
    Als ich die Büros der Versicherungsgesellschaft wieder verließ, wusste ich, dass ich eine entscheidende Spur in der ganzen Sache gefunden hatte: Lesly Zero hatte in einer pharmazeutischen Fabrik gearbeitet. In einer pharmazeutischen Fabrik kann man an Kokain herankommen.
    ***
    Aus den Papieren von Lesly Zero, die in ihrer Personalakte abgeheftet waren, hatte ich die genaue Anschrift dieser Fabrik ersehen können. Ich setzte mich in meinen Jaguar und fuhr nach Manhattan.
    Gegen vier Uhr hatte ich den Betrieb gefunden. So eine kleine Bude, wie es nach den Aussagen der Arbeitskolleginnen von Miss Zero geschienen hatte, war es gar nicht. Zwei moderne Gebäude lagen rechtwinklig zueinander. Wenn man der Größe der Gebäude nach ging, konnten hier gut hundert bis hundertzwanzig Leute beschäftigt sein.
    Ich ließ mich mit dem Portier in eine freundschaftliche Unterhaltung ein. Er glaubte mir mein Märchen, dass ich von der Presse käme und eine Reportage über unsere Heilmittelfabriken beabsichtigte. Nachdem ich ihm ein paar Zigaretten in die schwielige Hand gedrückt hatte, wurde er redselig.
    Die Fabrik gehörte einer Frau, einer gewissen Mrs. Leaven. Ihr Mann war schon vor sechs oder sieben Jahren gestorben, als die ganze Fabrik noch keine zwanzig Leute beschäftigte. Aber er hatte eine kleine Lebensversicherung abgeschlossen, mit diesem Kapital hatte Mrs. Leaven den Betrieb erweitert und modernisiert, und nun befand sie sich offensichtlich auf dem aufsteigenden Ast. Fast jeden Monat wurden ein paar Leute mehr eingestellt, die Lieferungsfristen konnten kaum noch eingehalten werden, so sehr häuften sich die Aufträge - kurz, es schien dieser Mrs. Leaven ziemlich gut zu gehen.
    Ich ließ den leutseligen Portier ungehemmt reden. Zwar interessierte mich diese Mrs. Leaven nicht, aber ich wollte seinen Redefluss nicht stoppen. Er zeigte mir sogar ein Bild der Dame. Es hing eingerahmt an der Wand der Pförtnerbude mit der Unterschrift: Vera Leaven, die Leiterin unseres Hauses.
    »Wer hat Ihnen denn das Bild dahin gehängt?«, fragte ich, um überhaupt irgendetwas zu sagen.
    »Die Chefin selbst«, grinste er. »Das ist so ihr Tick, wissen Sie? Nachdem sie die Leitung hier übernommen hatte, wurden in allen Räumen solche Bilder aufgehängt. Sie sieht sich gern selbst. Vielleicht ist sie sehr ehrgeizig. Aber sonst ist sie eine nette Frau. Gott, manchmal greift sie durch, aber dafür ist sie ja der Chef, nicht? Sonst kann man wirklich gut mit ihr auskommen. Sie hat für alle ein offenes Ohr und hilft auch, wo sie kann…«
    Er erging sich noch des Weiteren in der Aufzählung ihrer Vorzüge. Dass sie blendend aussah, brauchte er nicht zu erwähnen, denn das konnte man schon dem Bild entnehmen. Der Fotografie nach konnte sie kaum älter als achtundzwanzig sein, während sie sogar noch viel jünger aussah. Aber da sie schon vor sechs, sieben Jahren Witwe wurde, musste man doch ungefähr auf sieben-, achtundzwanzig schließen. Als der Portier endlich mal eine Atempause machte, fragte ich mit naivem Gesicht: »Sagen Sie mal, mein Lieber, mir fällt da gerade ein, dass ich mal eine Freundin hatte, die in einer pharmazeutischen Fabrik hier in Manhattan arbeitete. Gibt es hier viel solche Betriebe?«
    »Eigentlich nicht. Wie hieß denn Ihre Freundin, Mister?«
    Ich mimte den Vergesslichen: »Warten Sie mal. An den Vornamen erinnere ich mich noch ganz genau: Lesly, aber der Familienname? Serro, Zerro, Zearo oder so ähnlich.«
    Der Portier grinste vertraulich. »Schwer, die Familiennamen alle zu behalten, was? Na, ich weiß aber, wen Sie meinen, Mister. Hatte immer ein tolles Make-up die Frau, was?«
    »Ja, stimmt«, nickte ich begeistert.
    »Sehen Sie. Sie meinen Miss Zero,

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