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0077 - Die teuflischen Puppen

0077 - Die teuflischen Puppen

Titel: 0077 - Die teuflischen Puppen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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linke Hand hoch, fing den herabsausenden Arm ab und rammte die rechte wuchtig nach vorn.
    Wie vom Katapult abgefeuert wurde der Kerl zurückgeschleudert. Er schwankte durch den Gang auf die Telefonzellen zu. Die Hände hingen zu beiden Seiten des Körpers herab. Er präsentierte sich mir praktisch deckungslos.
    Ich legte alles in einen rechten Haken. Wie im Boxring schlug ich zu und traf seine Kinnspitze.
    Er war noch in der Bewegung, wurde durch den Schlag weiter zurückgeschleudert und krachte mit dem Rücken gegen die erste Telefonbox.
    Die Wand bestand nicht aus Sicherheitsglas, sondern aus einfachem Maschinenglas. Die Aufprallwucht hielt sie nicht stand, brach klirrend, und inmitten eines Splitterregens fiel Clint Cassidy in die Zelle.
    Dort blieb er liegen.
    Ich war schnell bei ihm und zog ihn aus dem Splittermeer: Er blutete aus zahlreichen kleinen Wunden, aber er lebte und war nur bewußtlos.
    Die Zeit, um seine Schußwunde notdürftig mit einem sauberen Taschentuch zu verbinden, nahm ich mir, mehr war nicht drin.
    Ich mußte nach Suko schauen.
    Zudem überlegte ich, wie dieser Kerl in das Kaufhaus gekommen war und welche Funktion er hatte.
    War er ein normaler Dieb, oder stand er mit Sinistro in Verbindung? Beides Fragen, auf die ich keine Antwort wußte.
    Ich konnte auch nicht damit warten, bis er aus seiner Bewußtlosigkeit erwachte, sondern mußte mich um Suko kümmern. Ich rechnete damit, daß mein Freund verletzt war.
    Aber wo steckte er?
    Sich zu zeigen, wäre dumm gewesen. Schließlich konnte man nicht wissen, ob der Schießer noch Komplizen gehabt hatte. Aber Suko nahm mir die Entscheidung ab.
    »John!« hörte ich seine Stimme.
    Ich meldete mich.
    »Komm her, John!«
    »Wo steckst du denn?«
    »Nicht weit von dir, in einem Parallelgang. Hier liegt ein Toter.«
    Es ging mir durch und durch, als ich das vernahm. Suko hatte also eine Leiche gefunden. Dann mußte der Schuß, den wir zuerst gehört hatten, tödlich gewesen sein.
    Ich warf einen Blick auf den Bewußtlosen und steckte mir dessen Waffe ein. Das Messer verschwand in meiner Hosentasche, die Luger fand ich auch noch und verstaute sie im Hosengürtel.
    Dann piepste das Sprechgerät. Klar, daß die Leute vom Wachpersonal aufmerksam geworden waren.
    Ich mußte mich melden, sonst stürmten sie noch das Kaufhaus.
    »Alles in Ordnung«, sagte ich.
    »Aber das waren doch Schüsse?« Edgar Buchanan ließ sich so rasch nicht abspeisen.
    »Sie haben recht, Mister. Nur müssen wir uns allein durchbeißen. Bleiben Sie aber bereit.«
    »Ja, verdammt.«
    Der Mann war sauer. Dafür konnte ich mir nichts kaufen. Wenn er Sinistro in die Arme lief, würde er unter Umständen sein Leben verlieren. Ich war mir plötzlich sicher, daß ich Sinistro hier im Kaufhaus finden würde. Dieses Gefühl war einfach da und ließ sich auch nicht wegleugnen.
    Ich dachte daran, was Jane Collins mir mitgeteilt hatte. Die Puppen wurden lebendig, mordeten, gingen auf Menschen los.
    So etwas war schlimm, und wir mußten alles vermeiden, was zu einer Katastrophe führen konnte. Bis jetzt war es noch ruhig, aber mir kam es vor wie die Ruhe vor dem Sturm.
    Ich fand Suko, und ich entdeckte den Toten. Er trug noch immer seine Maske. Sie sah makaber aus.
    Ich schluckte.
    Suko schob die Maske hoch. Er kniete neben der Leiche. »Verdammter Killer«, flüsterte er rauh.
    Ich schaute in ein junges Gesicht, in dem noch der Schrecken zu lesen stand, den der Tote in den letzten Sekunden seines Lebens empfunden haben mußte.
    Die Kugel hatte ihn in Höhe des Herzens getroffen.
    »Kennst du ihn?« fragte Suko.
    »Nein.«
    »Was wollte er wohl hier?«
    Ich hob die Schultern. »Keine Ahnung. Vielleicht werden wir es nie erfahren.«
    »Von Jane oder Shao hast du auch nichts gesehen?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    Dann bemerkte ich das Blut an Sukos Arm. »Himmel, du bist ja verletzt«, rief ich.
    Suko winkte ab. »Nur ein Kratzer. Streifschuß, nicht weiter tragisch. Die Wunde blutet auch nicht mehr.«
    Ich nickte und erhob mich. Frei schaute ich über die zahlreichen Verkaufstische.
    Und in der Dunkelheit fiel mir das grüngelbe Flimmern besonders auf.
    Ich kannte es. Sehr gut sogar. Dieses Flimmern, das in seinen Umfassen einen Kopf anzeigte, konnte nur bedeuten, daß Sinistro in der Nähe war.
    »Da ist er!« rief ich und streckte den Arm aus.
    Im nächsten Moment war Sinistro verschwunden.
    Und dann hörten wir die Schreie!
    Über uns. Aus der Etage, wo es auch die Puppen zu kaufen

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