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0078 - Der Todeszug

0078 - Der Todeszug

Titel: 0078 - Der Todeszug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Appel
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Schuld trage.«
    Visionen zogen vor meinem geistigen Auge vorüber. Die Höllenhand, wie sie in New York das Empire State Building zertrümmerte und zahllose Menschen ins Jenseits riß. Die Höllenhand, wie sie in Rio de Janeiro die Christusstatue vom Zuckerhut fegte und danach in den Straßen der Stadt die Menschen fing.
    Die Höllenhand auf dem Roten Platz in Moskau, in Peking, in den größten und dichtbevölkertsten Städten der Welt!
    Grauenhafte Bilder, waren es, die Suko und ich sahen. Professor Togliatti und seine vier Spiritisten-Freunde waren in eine Art Trance versunken. Mit weitaufgerissenen Augen saßen sie da und sahen und hörten nichts mehr.
    Ich stöhnte auf.
    »Wie können wir das verhindern, Aldo Frascati? Sag es uns!«
    »Das Zeichen des Kreuzes, auf die Höllenhand projiziert, schwächt ihre Kraft und macht sie verwundbar. Jetzt noch. Aber ich warne euch, Asmodis hat fürchterliche Helfer, die den tapferen Männern entgegentreten werden, die die Höllenhand bekämpfen wollen.«
    »Von wem erfahren wir, wann und wo die Höllenhand beim nächsten Mal zupacken will?« fragte ich. »Müssen wir nach Rom zu der Comtessa di Morro gehen?«
    »Nein, nicht nach Rom. Die Comtessa di Morro, Pietro der Satan und Rosanna werden mit einigen Teufelsanbetern und ausgewählten Opfern in dem Zug sitzen, der morgen abend um 20 Uhr 10 von Tivoli nach Celano fährt. Asmodis will den ganzen Zug packen und zu sich in die Hölle reißen. Die ihm geeignet erscheinenden Teufelsanbeter will er in Dämonen verwandeln, die anderen Menschen aber als Opfer verschlingen.«
    Mir lief es eiskalt über den Rücken. Der Herr der Hölle hatte umdisponiert, nachdem der von seinen Dienern veranlaßte Anschlag der Mafiosi gegen Suko und mich gescheitert war. Ohne Frascatis Informationen wäre Fürchterliches passiert.
    Wir hätten es kaum verhindern können.
    »Ich danke dir, Frascati«, flüsterte ich heiser.
    »Danke mir nicht, John Sinclair«, ertönte die dumpfe Stimme. »Kämpfe und rette die Menschen vor der Höllenhand. Und rette auch mich. Denn ich befinde mich im Zwischenreich und leide fürchterliche Qualen. Jede Sekunde ist für mich wie ein Jahr. Wenn Asmodis aber gewinnt und die schreckliche Höllenhand ihre volle Kraft entfaltet, dann muß meine Seele ihr nach in die Hölle folgen. Ich muß nun fort, John Sinclair. Meine besten Wünsche begleiten dich!«
    Das bleiche Gesicht verblaßte. Aldo Frascatis gequälter Geist hatte, von fürchterlicher Angst getrieben, die Schranke zum Jenseits überwunden.
    Seine Seele hing zwischen den Sphären des Lichts und der Hölle und fand keine Ruhe. Die Comtessa, Pietro der Satan und Rosanna aber mußten dem Herzen der Hölle aus irgendwelchen Gründen besonders geeignet erschienen sein, um mit ihren medialen Kräften seine Pläne mit der Höllenhand zu verwirklichen.
    Aus dem blassen Fleck in der Luft wurde ein glimmender Punkt, dieser verschwand. Gleichzeitig begann die lähmende Kälte aus dem Zimmer zu weichen.
    Suko erhob sich und zog die Stores auf. Ich zündete mir eine Zigarette an. Der Professor, der ernste Mann und die drei älteren Damen erwachten aus ihrer Trance und schauten sich verwirrt um.
    »Was war?« fragte Professor Togliatti. »Ich sah ein Gesicht und hörte eine Stimme. Aber ich weiß nicht mehr, was sie sagte. Dann muß ich in Trance verfallen sein. Äh, äh, ist Aldo Frascati erschienen? Was hat er gesagt?«
    »Nichts von Bedeutung«, erwiderte ich. »Wir konnten keinen richtigen Kontakt aufnehmen. Der Geist stammelte nur wirres Zeug und verschwand wieder.«
    Ich wollte dem Professor nicht zuviel verraten. Er war mir behilflich gewesen, vielleicht würde ich ihn später aufklären. Aber konnte ich wissen, ob nicht vielleicht zwischen ihm oder den übrigen vier Mitgliedern des Spiritistenzirkels und jenen Teufelsanbetern in Rom Beziehungen bestanden?
    Wenn die Gegenseite erfuhr, daß Suko und ich Bescheid wußten, würden sie ihre Pläne ändern. Dann schlug die Höllenhand zu einer Zeit zu, die wir nicht kannten, und wir hatten keine Möglichkeit, ihr Einhalt zu gebieten. Außerdem kannten wir den Ort des Geschehens nicht.
    Günstig waren unsere Aussichten ohnehin nicht, denn wir standen gegen die Faust des Satans.
    ***
    Nach Rom brauchten wir nun nicht mehr. Wir kehrten noch am gleichen Tag nach Celano zurück, wo die Carabinieri immer noch die restlichen Mafiosi jagten. Wir informierten den tüchtigen Carabinieri-Leutnant, der seinerseits wieder andere Stellen

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