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0078 - Die Straße zum Schafott

0078 - Die Straße zum Schafott

Titel: 0078 - Die Straße zum Schafott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Straße zum Schafott
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doch, dass seine Kleidungsstücke die üblichen Firmenetiketten tragen. Dadurch müsste es möglich sein, herauszubekommen, wer der Mann war. Der Anzug stammt von Harward & Harward aus der Second Avenue. Da es ein Maßanzug ist, wird uns die Firma sagen können, für wen sie den Anzug anfertigte. Er ist jetzt kurz nach sieben. Gegen neun werde ich einen Beamten zu Harwards schicken mit den entwickelten Fotos des Toten.«
    »Ich frage mich«, mischte sich Anderson ein, »warum alle diese Morde immer wieder in dieser Garage ausgeführt werden? Das muss doch einen Grund haben?«
    Phil meinte: »Es wäre doch möglich, dass man mit einem Umstand spekuliert, der für die Täter hier sehr günstig ist: In der Halle parkten Nacht für Nacht einige zig Fahrzeuge. Also müssen hier täglich eine große Anzahl von verschiedenen Personen über den Hof gehen. Es ist unmöglich, dass die Nachbarn genau wissen sollen, wenn dieser oder jener Mann die Garage betritt, ob er einer jener Leute ist, die ihren Wagen in der Garage stehen haben.«
    »Richtig«, stimmte ich zu. »Es ist ja eine alte Erfahrung, dass ein Mord nirgendwo sonst besser ausgeführt werden kann als da, wo viele Leute verkehren. Dann ist eine Unzahl von Verdächtigen vorhanden, von denen es jeder mehr oder weniger gewesen sein könnte. Je größer aber die Zahl der verdächtigen ist, umso schwieriger wird es sein, den wirklichen Täter zu finden.«
    »Aber die Nachbarn - wenn ich mich recht erinnere - sagten doch im Fall Corren aus, dass sie überhaupt niemand über den Hof gehen sahen?«, warf Hywood ein. »Dann kann es mit dem Betrieb doch gar nicht so schlimm sein!«
    »Die Aussage der Nachbarn halte ich in diesem Fall für absolut unwichtig, weil sie gar nicht zuverlässig sein kann«, bemerkte ich. »Sehen Sie sich hier um: Der Hof ist unübersichtlich durch den kleinen Schuppen dort drüben, durch die Mülltonnen da hinten und durch den geparkten Lastwagen da drüben. Nachts um elf ist es dunkel. Eine einzige Lampe brennt auf dem Hof, dort drüben die über der großen Schiebetür. Dann sind aber ganze Partien des Hofes im Schatten des Schuppens, der Mülltonnen und des Lastwagens. Und außerdem - wer will uns denn erzählen, dass er ausgerechnet an dem Abend, als Corren angeblich die beiden Männer umbrachte, pausenlos den Hof beobachtet hätte? Schließlich muss zumindest Bruce Cendly über den Hof gegangen sein, bevor er die Garage betrat und den haben die Nachbarn auch nicht gesehen.«
    »Das ist wahr«, sagte Hywood. »Ebenso gut können sie auch das Kommen der Täter übersehen haben, wenn es Corren wirklich nicht gewesen sein sollte.«
    »Die Täter sind nicht über den Hof gekommen«, sagte ich bestimmt.
    Die anderen sahen mich überrascht an.
    »Aber wieso denn?«, fragte Anderson. »Woher wollen Sie es wissen, Cotton?«
    Ich grinste.
    »Das sagt mir mein Verstand. Die Fingerabdrücke auf der inneren Türklinke beweisen, dass die kleine Seitentür benutzt worden ist. Wenn man diese Seitentür von hier aus erreichen will, müsste man noch an der großen Schiebetür vorbei und an der zweiten Hälfte der Garagenhalle entlanggehen bis zur Ecke. Die liegt genau dem Wohnhaus gegenüber und kann von dort sehr gut gesehen werden. Warum sollten die Täter eine Seitentür benutzen, wenn sie dadurch statt schlechter, eher noch besser gesehen werden können?«
    »Das ist richtig«, nickte Phil.
    Auch Anderson und Hywood stimmten zu. Und Hywood fügte hinzu: »Sie meinen, dass die Täter auch durch die Schiebetür kamen?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »No. Niemals. Dann brauchten sie doch die Seitentür nicht. Die ist aber benutzt worden, wie die Fingerabdrücke beweisen. No, Gentlemen, es war anders. Die Seitentür liegt bekanntlich in dem schmalen Gang zwischen Garage und Fabrikmauer. Die Mauer ist knapp über zwei Meter hoch. Keine Schwierigkeit für einen gewandten Mann. Wenn wir es versuchen, werden wir es sehen, dass man irgendwie hinter der Mauer auch ungesehen über das Fabrikgelände gelangen kann.«
    »Man braucht ja nur festzustellen, ob die Fabrik einen Nachtwächter hat«, sagte Hywood. »Wenn das nicht der Fall ist, dann ist für mich erwiesen, dass die Täter über das Fabrikgelände, die Mauer und durch die Seitentür in die Garage kamen. In diesem Fall konnte sie tatsächlich keiner der Anwohner gesehen haben.«
    Hywood schickte einen Mann um die Straßenecke zu der Fabrik. Wir steckten uns Zigaretten an und warteten. Nach ein paar Minuten kam

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