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0078 - Die Straße zum Schafott

0078 - Die Straße zum Schafott

Titel: 0078 - Die Straße zum Schafott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Straße zum Schafott
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verabschiedeten uns ebenfalls kurz darauf. Es war inzwischen fast acht Uhr morgens geworden, und ich hatte keine einzige Minute schlafen können in dieser Nacht.
    Wir fuhren bis zum nächsten Drugstore, setzten uns hinein und bestellten uns ein kräftiges Frühstück mit viel starkem Kaffee. Ich kaufte mir gleich noch ein paar Kopfschmerztabletten.
    Nach dem Frühstück fühlten wir uns wieder ein bisschen wohler. Wir fuhren zum Distriktgebäude, parkten den Jaguar im Hof, fuhren mit dem Lift hinauf und ließen uns bei Mister High melden.
    Er empfing uns in seiner üblichen, stillen Art.
    »Nun«, fragte er nach der Begrüßung, »was haben Sie beide auf dem Herzen?«
    »Ich bitte um die Übertragung des Falles Corren«, sagte ich. »Heute Nacht haben sich einige Dinge ereignet, die den ganzen Fall in einem anderen Licht erscheinen lassen.«
    »Ja? Erzählen Sie, Jerry.«
    »Zunächst wurde gestern Abend gegen elf Uhr in Correns Garage ein weiterer Mord verübt. Ich weiß, das beweist keineswegs Correns Unschuld an den beiden vorangegangenen Morden, aber zumindest müsste es doch zu denken geben.«
    »Natürlich«, erwiderte Mister High. »Ist das alles?«
    »Oh nein! Ich erfuhr erst heute Nacht, dass die Celham-Gang möglicherweise irgendwie in der ganzen Geschichte drinhängt. Folgende Gründe sprechen dafür: Der Boss der Celham-Gang ist ein gewisser Bill Celham. Er hat einen Bruder namens Joe…«
    »Ist der nicht vor einigen Tagen umgebracht worden?«, unterbrach Mister High. »Ich meine, etwas derartiges im Rapport der Stadtpolizei gelesen zu haben.«
    »Ja, er ist umgebracht worden. Ich glaube, ich weiß jetzt auch, warum. Joe Celham hatte ein Mädchen, das offenbar auch seinem Bruder gefiel. Nach Joes eigenen Worten, die er einem Reporter und dieser der Polizei erzählte, entführte Bill Celham das Mädchen seines Bruders. Nun war aber Joe Celham keineswegs der Mann, der sich das einfach gefallen lassen hätte. Er sagte zu dem Reporter, dass er etwas von den verbrecherischen Plänen seines Bruders erfahren hätte. Angeblich sagte er aber nicht, was eigentlich, behauptete der Reporter. Jedenfalls dürfte Celham seinen Bruder unter Druck gesetzt haben mit seinen Kenntnissen. Vermutlich ungefähr in der Art: ›Bringst du mir nicht mein Mädchen zurück, gehe ich zur Polizei und erzähle was ich von dir weiß‹.«
    Mister High nickte. »Das ist gut denkbar, wenn man die Mentalität gewisser Kreise kennt.«
    »Eben«, sagte ich. »Nun wollte oder konnte aber Bill Celham das Mädchen nicht mehr laufen lassen. Mag sein, dass sie inzwischen auch zu tief in die Bande hineingeschaut hatte, oder aus was weiß ich für Gründen. Jedenfalls scheint er die Bitte seine Bruders abgelehnt zu haben.«
    »Dann musste er doch fürchten, dass Joe seine Drohung wahr macht und zur Polizei gehen würde?«, wandte Mister High ein.
    »Natürlich«, stimmte ich zu. »Deswegen ließ er ja auch seinen Bruder von drei Gangstern seiner Bande stellen und so zusammenschlagen, dass Joe wenig später an den Folgen dieser mörderischen Tracht Prügel starb.«
    »Woher weiß man, dass es Mitglieder der Celham-Gang waren, die Joe zusammenschlugen?«
    »Ein Reporter kam dazu, als Joe geschlagen wurde. Er hatte insofern Glück, als die drei Gangster unter den Nachwirkungen eines reichlichen Alkoholgenusses standen. Jedenfalls gelang es ihm, die drei Gangster in die Flucht zu schlagen. Danach lud er sich Joe Celham auf die Schultern und nahm ihn mit in sein Zimmer. Dort starb Celham nach kurzer Zeit. Vorher allerdings erzählte er dem Reporter, es wären Gangster aus der Bande seines Bruders gewesen, die ihn fertig gemacht hätten. Er erwähnte die Geschichte mit dem Mädchen und den Umstand, das er etwas Belastendes über seinen Bruder herausgefunden hätte. Das erzählte der Reporter dem Lieutenant des nächsten Reviers, nachdem Celham in seinem Zimmer gestorben war.«
    »Gut«, nickte Mister High, »jetzt habe ich den Ablauf der Sache verstanden. Was ich nicht verstehe, ist, welchen Zusammenhang das alles mit dem Fall Corren haben soll.«
    »Der Reporter«, sagte ich langsam, »war jener Steve Ollegan, der am gleichen Abend zusammen mit Bruce Cendly in Correns Garage ermordet wurde!«
    Mister High richtete sich ruckartig auf. Er schwieg nachdenklich und murmelte nach einer Weile: »Lassen Sie mich die Sache durchleuchten: Also der Reporter war dabei, als Joe Celham starb, weil ihm die Leute seines eigenen Bruders tödliche Verletzungen

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